Deutsche Reiterliche Vereinigung
21.05.2023 | 17:45 Uhr | fn-press

Hamburg: Youngster-Sieg im Deutschen Spring-Derby

Marvin Jüngel gewinnt im Stechen vor der Dänin Caroline Rehoff Pedersen

Marvin Jüngel mit  Balous‘ Erbin. Foto (c) Stefan Lafrentz

Der erst 21-jährige Marvin Jüngel gewann mit der Oldenburger Stute Balous‘ Erbin überraschend das Deutsche Spring-Derby in Hamburg-Klein Flottbek. Foto (c) Stefan Lafrentz

Der Kampf um das Blaue Band für den Sieg im Deutschen Spring-Derby in Hamburg hätte spannender kaum verlaufen können. Mit Marvin Jüngel (21) und der Dänin Caroline Rehoff Pedersen (22) gelang es zwei Youngstern, den anspruchsvollen Derby-Parcours fehlerfrei zu meistern, so dass die Prüfung in einem Stechen entschieden werden musste. Fehlerfrei setzte sich Jüngel an die Spitze, während seine Konkurrentin einen Zeitfehler kassierte.

Das Deutsche Spring-Derby kam einem Favoritensterben gleich. Derbyerfahrene Reiterinnen und Reiter wie André Thieme, Sandra Auffahrt, die Brüder Frederic und Gilbert Tillmann oder die beiden Iren Michael Duffy und Shane Breen konnten nicht in die Entscheidung eingreifen, sie alle hatten den Parcours mit mindestens einem Abwurf beendet. Überraschend gelang der Dänin Caroline Rehoff Pedersen als elfter Starterin mit ihrem zwölf Jahre alten Holsteiner Wallach Calvin v. Castelan die ersten fehlerfreie Runde. Die 22-Jährige, die zweimal bei Nachwuchs-Europameisterschaften am Start war, trainiert bei ihrem Landsmann, dem dänischen Nationenpreis-Reiter Lars Bak Andersen. Lange Zeit sah es so aus, als ob die junge Frau, die beruflich als Model tätig ist, das Derby gewinnen könnte, aber dann tat es ihr Marvin Jüngel gleich. Auch der 21-Jährige, der recht erfolgreich beim U25-Spring-Pokal agiert, blieb im Sattel seiner 14 Jahre alten Oldenburger Stute Balou’s Erbin fehlerfrei. Es war übrigens der 161. fehlerfreie Ritt in der 123-jährigen Geschichte des Deutschen Spring-Derbys.

Auch das Stechen ohne die Wälle, Pulvermanns Grab und andere Klippen des Traditionsparcours‘ meisterten Jüngel und Pedersen ohne Abwurf, allerdings trennte die beiden ein Zeitfehler – Sieg für Jüngel. Vielleicht war der Tipp seines Reiterkollegen Nisse Lüneburg, selbst dreimaliger Derby-Sieger, entscheidend, er hatte gesagt: „Unterschätze die Zeit im Stechen nicht.“ Der frisch gebackene Derby-Sieger konnte seinen Triumph kaum fassen und meinte: „Der zweite Platz wäre schon super gewesen. Im vergangenen Jahr war ich hier auch dabei, hatte aber Fehler, aber heute hatte ich Glück, heute hat alles gepasst.“ Für seinen Sieg wurde er mit rund 38.000 Euro belohnt.

Fünf Paare hatten den Umlauf mit vier Fehlerpunkten abgeschlossen. Am schnellsten war Benjamin Wulschner (Dahlen/Sachsen) unterwegs. Im Sattel seiner 16 Jahre alten Oldenburger Stute Bangkok Girl PP v. Balou du Rouet erreichte er das Ziel in 150,8 Sekunden – der mit weitem Abstand schnellste Ritt des diesjährigen Derbys. Erneut Platz vier lautete das Fazit für Sandra Auffarth (Ganderkesee). 2018 und 2019 war sie jeweils Dritte, im vergangenen Jahr Vierte. Erneut ritt die Vielseitigkeits-Weltmeisterin die Hannoveraner Lordanos-Tochter Nupafeed’s La Vista. Die beiden kamen in 169,72 Sekunden ins Ziel.

Insgesamt nahmen 32 Reiterinnen und Reiter am Spring-Derby teil. 23 von ihnen blieben in der Wertung, sechs gaben auf und drei schieden aus. fn-press/hen

Stand: 21.05.2023