Deutsche Reiterliche Vereinigung
28.08.2021 | 17:35 Uhr | fn-press

Hamburg: Harrie Smolders gewinnt ohne Stechen

Philipp Weishaupt bester Deutscher im Großen Preis der Global Champions Tour

Hamburg (fn-press). Ohne Stechen wurde der mit 300.000 Euro dotierte Große Preis von Hamburg, Wertungsprüfung der Global Champions Tour, entschieden. Als einziger der 29 Teilnehmer beendete der Niederländer Harrie Smolders den Parcours ohne Fehler. Bester deutscher Reiter war Philipp Weishaupt (Riesenbeck) auf Rang sechs.

Das Beste aus der Situation machen, nach diese Devise plante Volker Wulff sein Fünf-Sterne-Turnier im Derby-Park von Klein Flottbek. Schweren Herzens hatte der Chef der Agentur Engarde das traditionsreiche Deutsche Spring- und Dressur-Derby aufgrund der unsicheren Coronalage absagen und auf 2022 verlegen müssen, aber mit der Global Champions Tour kamen die Springsportfreunde aus Hamburg und Umgebung doch noch auf ihre Kosten. Wulff erläuterte: „Es war die richtige Entscheidung, auf das Derby zu verzichten. Wir haben den richtigen Rahmen gewählt und sind kein so hohes Risiko eingegangen.“

Wenn die hoch dotierte Serie Global Champions Tour und ihre „Schwester“, die Global Champions League, rufen, lassen sich die Top-Springreiter nicht lange bitten. Sogar der neue britische Olympiasieger Ben Maher fand den Weg an die Elbe, allerdings nicht mit seinem Tokio-Partner Explosion, sondern mit der niederländischen Plot Blue-Tochter Ginger Blue. Mit vier Fehlerpunkten rangierten die beiden auf Rang fünf. Über den Sieg und das Preisgeld von 99.000 Euro freute sich der Niederländer Harrie Smolders. Erst zwei Tage vor Turnierbeginn hatte der 41-Jährige erfahren, dass er in Hamburg reiten kann, weil der Ire Darragh Kenny seine Teilnahme zurückgezogen hatte. So pendelte Smolders zwischen dem Fünf-Sterne-Turnier in Brüssel und dem Hamburger Event. Am Donnerstag in Belgien, am Freitag und Samstag auf dem Derby-Platz und am Sonntag schließlich wieder in Belgien am Start ­– gutes Management mit sinnvoller Verteilung der Pferde und der Mitarbeiter auf beide Turniere ist eben alles. Auf dem Derby-Platz zeigte der Niederländer mit der französischen Schimmelstute Une de l’Otain die einzige fehlerfreie Runde im Großen Preis, womit dem Pferd ein Stechen erspart blieb.

Zwei Paare hatten den von Frank Rothenberger konzipierten Parcours mit nur einem Zeitfehler gemeistert: Die US-Amerikanerin Eve Jobs, Tochter des vor zehn Jahren verstorbenen Apple-Chefs Steve Jobs, überquerte im Sattel der belgischen Stute Venue d’Fees Des Hazalles die Ziellinie in 78,29 Sekunden, der Ire Michael Duffy und der in seiner Heimat gezogene Wallach Lapuccino benötigten 80,04 Sekunden.

Bester Deutscher war Philipp Weishaupt mit dem elf Jahre alten Hannoveraner Coby auf Platz sechs. Der Contagio-Sohn hatte zwar die beste Zeit von 76,21 Sekunden geschafft, musste aber einen Abwurf hinnehmen. An siebter Stelle folgte Marcus Ehning (Borken) mit dem westfälischen Wallach Funky Fred, Sohn des unvergessenen For Pleasure, mit dem Ehning einige der größten Erfolge seiner Karriere feiern konnte (4/76,78). Laura Klaphake (Mühlen) und der Holsteiner Quin (v. Verdi) rangierten an 18. Stelle. Der einstige Bundeschampion (damals unter Katrin Eckermann) beendet den Großen Preis mit fünf Fehlerpunkten.     hen

Stand: 28.08.2021