Deutsche Reiterliche Vereinigung
21.07.2013 | 20:51 Uhr | Uta Helkenberg

EM Springen: Keine Medaillen für deutsche Nachwuchsreiter

Guido Klatte Siebter bei den Junioren / Maurice Tebbel Neunter bei den Jungen Reitern / Marie Ligges Zehnte bei den Children

Vejer de la Frontera/ESP (fn-press). Die Europameisterschaften hatten mit zwei deutschen Siegen in den ersten Wertungsprüfungen glänzend begonnen. Doch dabei blieb es nicht. Die deutschen Jungen Reiter, Junioren und Children kehren am Ende ohne Medaille nach Hause zurück - ein bislang seltenes Ereignis. „Das ist schon enttäuschend. Wenn man aber sieht, wie die Starterfelder in den letzten Jahren gewachsen sind und welches Niveau die Europameisterschaften erreicht haben, weiß man, dass der Kampf um die Medaillen immer härter wird und am Ende Tagesform und Glück eine entscheidende Rolle spielen“, sagte Equipechefin Heidi van Thiel.

Am letzten Tag der EM ging es für die 30 Besten jeder Altersklasse in zwei Umläufen um die Titel in der Einzelwertung. Bei den Children, die in der Mannschaftswertung Platz sieben belegt hatten, waren noch zwei Paare im „Rennen“: Marie Ligges (Ascheberg) startete mit Chiclana mit vier Strafpunkten, Kathrin Stolmeijer (Emsbüren) mit Apricot van Spalbeek Z mit acht Strafpunkten in das Finale. Dort kassierten beiden je einen Abwurf: Mit zwölf Strafpunkten landete Kathrin Stolmeijer auf Platz 19, Marie Ligges beendete die EM mit acht Strafpunkten auf Platz zehn. Nur drei Paare waren über die fünf Wertungsspringen fehlerfrei geblieben und trugen in einem Stechen die Medaillen untereinander aus. Dabei hatte der Ungar Virag Weinhardt als Einziger keinen Abwurf und sicherte sich nach Silber im vergangen Jahr nun den Titel. Der zweite Platz ging an die Schweizerin Isabelle Straehuber mit Guayana II, Bronze holte Camille Conde-Ferreira mit Pirole de la Chatre vom französischen Team, das am Tag zuvor die Goldmedaille gewonnen hatte.

Das deutsche Juniorenteam, das im Nationenpreis mit Platz elf knapp die Teilnahme am zweiten Umlauf verpasst hatte, trat geschlossen zum Finale an. Gemeinsam lagen Julia Plate (Oldendorf) mit Limbiskit, Leonie Krieg (Villingen-Schwenningen) mit Champerlo und Guido Klatte jun. (Lastrup) mit Collado mit acht Punkten auf dem zehnten Rang. Keine so schlechte Ausgangslage, wenn man bedenkt, dass am Ende nur drei Reiter mit einem Endstand von vier Strafpunkten übrig blieben und die Medaillen unter sich ausmachten. Doch auch den deutschen Reitern unterliefen Fehler: Julia Plate hatte im ersten Umlauf einen Stopp (insgesamt zwölf Strafpunkte) und nahm im zweiten Umlauf die beiden letzten Sprünge mit (28 Strafpunkte, Platz 25). Leonie Krieg kassierte jeweils einen Abwurf pro Umlauf(16, Platz 15). Für Guido Klatte sah es nach einer Nullrunde zunächst gut aus, doch in der zweiten Runde fiel auch bei ihm am letzten Hindernis die Stange (12, Platz sieben). Beinahe „Doppel-Null“ blieb von den Deutschen nur Juniorenmeister Philipp Koch (Tasdorf) mit Cracker Jack. Der Sieger der ersten Wertungsprüfung kassierte im Finale lediglich einen Zeitstrafpunkt und beendete die EM mit 13 Strafpunkten auf Platz elf. Die Goldmedaille ging an den Italiener Emanuele Massimiliano Bianchi mit Cupido Z, Silber holte der Ire Bertram Allen, 2011 Ponyvizeeuropameister, mit Molly Malone. Die Bronzemedaillen sicherte sich Lisa Nooren aus den Niederlanden mit Zigo.

Auch bei den Jungen Reitern –Fünfte in der Mannschaftswertung - fehlte den Deutschen das letzte Quäntchen Glück. Sowohl Maximilian Lill (Antorf) als auch Niklas Krieg (Villingen-Schwenningen), der mit dem besten deutschen Ergebnis ins Finale gestartet war, kassierten eine Verweigerung, zwei Abwürfe und Zeitfehler und verzichteten auf einen Start im zweiten Umlauf. Die besten Nerven bewies einmal mehr Maurice Tebbel, Junioreneuropameister von 2012. Er machte lediglich im ersten Umlauf einen Fehler und beendete die EM mit einer Nullrunde. Mit insgesamt 19,43 Strafpunkten belegt er Platz neun. Die Goldmedaille ben Jungen Reitern sicherte sich der Niederländer Frank Schuttert, im vergangenen Jahr Sieger im Großen Preis von Donaueschingen, mit Winchester HS. Er verwies Titelverteidiger Martin Fuchs aus der Schweiz mit PSG Future auf Platz zwei. Bronze ging an Britin Chloe Ashton mit Quiet Easy. 

Stand: 21.07.2013