Deutsche Reiterliche Vereinigung
31.08.2023 | 19:30 Uhr | Laura Schwabbauer

EM Mailand: Deutschland rückt auf Platz eins vor

Knappe Rangierung vor dem Mannschaftsfinale

Philipp Weishaupt und Zineday bei der EM in Mailand. Foto: Stefan Lafrentz

Bei der Europameisterschaft im Springen liegt Deutschland nach zwei von drei Runden in Führung – allerdings mit nur 0,2 Punkten Vorsprung. Das verspricht am Freitag ein spannendes Mannschaftsfinale, denn die vier besten Teams trennt nicht mal ein Punkt.

Zweimal Null, einmal vier, einmal drei – das ist das deutsche Resultat des ersten Umlaufs in der Mannschaftsentscheidung bei den Europameisterschaften in Mailand. Dieses Ergebnis reichte, um nach zwei Runden von Platz drei auf Rang eins vorzurücken, knapp vor Schweden, der Schweiz und Irland. "Ich bin sehr zufrieden", sagte Bundestrainer Otto Becker. "Wir dürfen uns nicht zu früh freuen. Hoffentlich geht es so weiter." 

Philipp Weishaupt (Riesenbeck) und der erst neun Jahre alte Wallach Zineday zeigen sich bei der EM in Topform und haben nach der Nullrunde im Zeitspringen auch im Nationenpreis einen fehlerfreien Ritt hingelegt. „Ich wünsche jedem, der im Pferdesport ist, einmal ein Gefühl zu erleben, wie auf Zineday“, sagte Philipp Weishaupt nach seiner Runde. Er war voll des Lobes für sein Pferd: „Es macht einfach außergewöhnlich Spaß. Er hat sich hier sehr abgeklärt gezeigt, auch wenn er an der Mauer und an der Planke eine Nuance mehr geguckt hat, als ich erwartet hätte.“ Im Alter von vier Jahren ist Zineday nach Riesenbeck gekommen, wurde zunächst von Richard Vogel, dann von Christian Kukuk geritten, seit zwei Jahren sitzt Philipp Weishaupt in seinem Sattel. In der Einzelwertung liegt Weishaupt als bester Deutscher auf Platz zwei hinter dem Schweden Jens Fredricson mit Markan Cosmopolit.

Auch Jana Wargers (Emsdetten) und Limbridge kamen ohne Abwurf aus dem Parcours. „Er lässt mich jedes Mal strahlen“, sagte die 31-Jährige, die aktuell Platz elf der Einzelwertung belegt. Marcus Ehning (Borken) und Stargold hatten den Auftakt für die Mannschaft gemacht, sie kamen mit einem Hindernisfehler aus dem anspruchsvollen Kurs.

Gerrit Nieberg (Sendenhorst) und Ben hatten bei ihrem Championats-Debut bisher noch nicht das Glück auf ihrer Seite – sie bildeten mit drei Fehlern das Streichergebnis. „Ich bin natürlich nicht zufrieden, wie die ersten beiden Tage gelaufen sind, dennoch hatte ich heute schon ein wesentlich besseres Gefühl und hoffe, dass ich unser Team im Finale besser unterstützen kann.“

Einen starken, fehlerfreien Auftritt  zeigten auch Christian Kukuk und Mumbai, die in der Einzelwertung am Start sind. Sie liegen nach den ersten beiden Runden auf Rang neun. 

Die Mannschaftsmedaillen bei der EM werden am Freitag nach dem zweiten Umlauf des Nationenpreises vergeben, das Einzelfinale steht am Sonntag an. 

Bundestrainer Becker hatte die Reihenfolge nach dem schwachen Start von Nieberg am Vortag geändert und ließ im Ippodromo San Siro den Routinier Marcus Ehning mit Stargold beginnen. Der 49-Jährige aus Borken hatte reichlich Glück, dass er nur mit einem Abwurf aus dem Parcours kam. Mehrfach berührte sein Hengst Stangen, die bedenklich wackelten, aber nur an der Mauer gab es einen Abwurf. Die Kollegen zitterten und bangten. "Ich nicht", kommentierte Ehning. "Ein gutes Pferd muss auch mal berühren können", sagte er grinsend. fn-press/lau

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Stand: 01.09.2023