EM Mailand: Deutschland nach dem Zeitspringen auf Platz drei
Philipp Weishaupt und Zineday bleiben fehlerfrei
Das deutsche Team um Bundestrainer Otto Becker belegt nach dem ersten Springen bei der Europameisterschaft Platz drei. Mit knapp einem Hindernisfehler-Unterschied liegt Deutschland hinter Schweden und der Schweiz, bevor es am Donnerstag und Freitag in den Nationenpreis und damit die Entscheidung um die Mannschaftsmedaillen geht. Philipp Weishaupt und der erst neunjährige Zineday liefern die einzige Nullrunde für das deutsche Team.
"Wir sind noch in Reichweite und das lässt hoffen für die kommenden Tage", sagte Bundestrainer Otto Becker. "Jana und Marcus haben gute Runden mit leichten Flüchtigkeitsfehlern gezeigt, der Ritt von Philipp mit diesem jungen Pferd war überragend. Wir hatten uns den Start für Gerrit als ersten Reiter natürlich anders gewünscht, aber wir sind nicht weit weg." Schweden führt die Mannschaftswertung der Europameisterschaft mit 1,51 Punkten an, es folgt die Schweiz mit 1,92 Punkten, Deutschland liegt mit umgerechnet 5,31 Punkten dahinter.
Geritt Nieberg (Sendenhorst) und Ben kamen mit vier Fehlern aus dem Parcours. Für Nieberg ist es der erste Einsatz für Deutschland bei einem Championat. Er resümierte: "Das hatte ich mir natürlich anders vorgestellt. Nach dem ersten Fehler wollte ich etwas über die Zeit wieder gut machen und hatte dann nicht die nötige Spannung. Ich muss das genau analyiseren, damit ich es morgen besser machen kann."
Positiv gestimmt kam Jana Wargers (Emsdetten) aus dem Parcours - trotz eines leichten Hindernisfehlers am zweiten Sprung. "Der Parcours ist sehr speziell gebaut, man muss sehr präzise reiten. Der Fehler ist ärgerlich, aber Limbridge ist von Sprung zu Sprung besser geworden, hat auch engere Wendungen toll mitgemacht. Ich weiß, dass sich mein Pferd unheimlich gut bewegen kann und gerade wenn ich ihn fordere, macht er das noch besser. Ich wusste, dass ich nach dem Fehler etwas rausreißen und eng rum reiten musste." Das klappte - die beiden lieferten eine schnell Zeit ab und sind zunächst 21. in der Einzelwertung.
Das beste deutsche Ergebnis erzielten Philipp Weishaupt (Riesenbeck) und der erst neunjährige Wallach Zineday. Sie liegen mit ihrer schnellen Nullrunde auf Rang drei der Einzelwertung, hinter dem Schweden Jens Fredricson und dem Schweizer Martin Fuchs. Weishaupt sagte: "Ich bin super zufrieden. Ich wollte nicht versuchen, das Springen zu gewinnen, mein Pferd ist eben recht jung, sondern ich wollte gern unter den besten sechs, sieben Paaren sein - das hat geklappt."
Marcus Ehning ärgerte sich über den Hindernisfehler, der ihm und seinem Hengst Stargold am Oxer nach dem Wassergraben unterlief. "Dieser Fehler geht voll auf meine Kappe. Ich habe mich vielleicht etwas zu verrückt gemacht auf dem Weg zu diesem Sprung, ich hätte dafür sorgen müssen, dass ich etwas mehr Schwung habe und er wäre so darüber gesprungen. Stargold kann ich überhaupt keinen Vorwurf machen. Er ist ansonsten sehr gut gesprungen." Die beiden liegen auf Platz 24 der Einzelwertung.
Christian Kukuk (Riesenbeck), der mit Mumbai als Einzelreiter bei der EM dabei ist, rangiert nach dem Zeitspringen auf Platz 17. Dem Paar unterlief ein Fehler am letzten Sprung. Er resümierte: "Mit diesem Fehler hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Das ist natürlich im ersten Moment enttäuschend, aber ansonsten ist die Runde ziemlich perfekt gelaufen." fn-press/lau