EM Mailand: Deutschland am Ende auf Platz vier
Pech für Springteam in Mailand / Schweden wird Europameister
Deutschland belegt in der Mannschaftswertung der Europameisterschaft Springen am Ende Platz vier. Das Team um Bundestrainer Otto Becker hatte nach den ersten beiden Runden knapp in Führung gelegen, doch am Finaltag war der Wurm drin.
Eine Hiobsbotschaft ereilte das deutsche Team direkt zu Beginn der Mannschaftswertung des Nationenpreises: Marcus Ehning (Borken) zog seinen Hengst Stargold vom Start zurück. „Er war nicht lahm, er fühlte sich aber einfach nicht gut an. Er hat nicht losgelassen am Sprung und ich hatte den Eindruck, dass er einfach nicht ist, wie sonst“, erklärte Ehning seine Entscheidung. Bundestrainer Otto Becker hatte Verständnis: „Marcus kennt sein Pferd in und auswendig und es spricht sowohl für Marcus als echten Pferdemann als auch für das gesamte Team, dass niemand diese Entscheidung je angezweifelt hätte – das Pferd und seine Gesundheit gehen vor. Auch wenn das natürlich ein Nackenschlag zu Beginn der Mannschaftsentscheidung war.“ Später stellte sich heraus, dass Stargold eine akute Blockade hatte, die durch die Physiotherapeutin des deutschen Teams behoben werden konnte.
So trat Deutschland ohne Streichergebnis im Mannschaftsfinale an. Sowohl die vier Punkte von Philipp Weishaupt (Riesenbeck) und Zineday, Gerrit Nieberg (Sendenhorst) und Ben als auch die acht Punkte von Jana Wargers (Emsdetten) und Limbridge zählten – Platz vier am Ende. Mit 9,51 Punkten ist Schweden neuer Mannschaftseuropameister, Silber geht nach Irland, Bronze nach Österreich.
Zwei deutsche Paare sind im Einzelfinale der besten 25 am Sonntag dabei. Philipp Weishaupt und Zineday liegen auf Rang sechs, Christian Kukuk und Mumbai auf neun. Jana Wargers und Limbridge sind auf Platz 21, verzichten aber auf einen Start im Einzelfinale. Auch Gerrit Nieberg und Ben sind nicht dabei, sie waren mit zwei verpatzten Runden in die EM gestartet, aber kämpften im Mannschaftsfinale und erhielten dafür Standing Ovations. "Ich habe gemischte Gefühle. Natürlich waren wir so nah an der Medaille dran, mit einem Fehler weniger hätte es geklappt. Ich war eigentlich zufrieden mit meinem Gefühl heute und mit der Runde - das war kein Vergleich zu den ersten beiden Tagen", zog Nieberg ein Fazit für sein EM-Debüt. fn-press/lau