Deutsche Reiterliche Vereinigung
11.09.2021 | 21:44 Uhr | fn-press

DJM Darmstadt: Meistertitel für Ponyreiter vergeben

Rose Oatley und Jonna Esser sichern erste Goldmedaillen für Schleswig-Holstein und das Rheinland

Darmstadt-Kranichstein (fn-press). Die Ponyreiter standen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Dressur und Springen im hessischen Darmstadt-Kranichstein bereits am Samstagabend auf dem Treppchen. Kein Vorbeikommen gab es im Pony-Dressurviereck an der dreifachen Europameisterin Rose Oatley aus Schleswig-Holstein mit Daddy Moon. Spannender ging es in der dritten Wertungsprüfung der Ponyspringreiter zu, die am Ende Jonna Esser mit Catness aus dem Rheinland für sich entschied. Fünf Paare lieferten sich anschließend ein Stechen um Bronze.

2021 ist das Jahr für Ponydressurreiterin Rose Oatley aus dem holsteinischen Lütjensee. Nach dem Sieg beim Preis der Besten holte die 14Jährige mit Daddy Moon bei den Pony-Europameisterschaften alle drei Goldmedaillen und wurde auch bei den Deutschen Jugendmeisterschaften ihrer Favoritenrolle als Titelverteidigerin gerecht. „Rose ist hier noch einmal über sich hinausgewachsen. Das war wirklich einer der besten Ritte, die ich im Ponyviereck je gesehen habe. Die Verstärkungen und einfachen Wechsel gelangen Rose und Daddy Moon einfach top“, schwärmt Bundestrainerin Caroline Roost nach dem Kür-Finale der besten Zwölf. Mit jeweils zwei Ritten über 81 Prozent in den ersten beiden Wertungen und einer Kür-Note von 86,15 Prozent baute Rose Oatley den großen Abstand zur Konkurrenz weit aus und sicherte sich ihren dritten DJM-Titel in Folge bei den Ponydressurreitern.
Mit drei gleichmäßig guten Ritten im 74-Prozent-Bereich holte Maleen Kohnle und ihre erst siebenjährige Ponystute Dabia Dior Silber in den Landesverband Rheinland. „Dieses noch sehr junge Pony überzeugte mit schönen Grundgangarten und wurde sehr routiniert und korrekt vorgestellt“, so die Bundestrainerin. Mit nur drei Zehntel-Punkten Abstand schob sich Antonia Busch-Kuffner aus dem Landesverband Weser-Ems und ihrem Hengst Kastanienhof Cockney Cracker auf den Bronzerang vor. Eine hoch benotete Kür, in der der Hengst sein Potenzial voll ausspielen konnte (78,75 Prozent) ebnete den Weg in die Medaillenränge. „In den ersten beiden Wertungsprüfungen war der Hengst noch übermotiviert. Umso schöner für Antonia, die ja auch im Gold-Team der Pony-Euro ritt, dass es am Ende mit einer DJM-Medaille geklappt hat“, so Roost.
„Für die Ponydressurreiter war das hier eine wunderschöne DJM mit optimalen Abläufen, aber vor allem mit viel Herz und Engagement von der Veranstalterseite initiiert. Sportlich gesehen muss man sich um den Nachwuchs in der Ponydressur keine Sorgen machen. Überzeugend war vor allem die große Anzahl von guten Paaren im gesamten Starterfeld“, lautete das Fazit der Bundestrainerin.

Ponyspringen: Gold für Jonna Esser

Über alle drei Tage erlaubten sich Jonna Esser und Catness in der Meisterschaft keinen Fehler und ritten mit vier Null-Runden zu Gold. „Das war wirklich eine verdiente Top-Leistung von den beiden. Mich freut es vor allem für Familie Esser, die das Pony dieses Jahr bei der Euro spontan Eva Kunkel zur Verfügung gestellt hatten, deren Pony ausfiel. Jonna ritt ihr anderes Kaderpony. Eva war dann mit Catness beste deutsche Reiterin bei den Europameisterschaften. Und jetzt hat Jonna hier Gold geholt, so dass damit auch diese sportliche Fairness indirekt belohnt wurde“, so Pony-Bundestrainer Karl Brocks, der Jonnas Mutter bei der Meisterehrung einen Fairplay-Preis überreichte.
Silber ging an Franca Clementine Kröly aus dem Landesverband Hannover, die Karim van Orchid’s gesattelt hatte. Das Ausnahme-Pony hatte vorher mit Johanna Beckmann national und international viele Titel, Medaillen und Schleifen gesammelt. Der kleine Fuchs, der immer viel Luft über den Stangen lässt und flott unterwegs ist, wurde mit Franca in den ersten beiden Wertungen Dritter und Erster. Im ersten Umlauf der dritten Wertung hatte das Paar einen Fehler zu verbuchen, behielt aber dann die Nerven im zweiten Umlauf, und ritt sicher auf den Silberrang.
Fünf Paare mit je acht Fehlerpunkten mussten um die Bronzemedaille stechen. Am besten gelang das Leonie Assmann aus Bayern mit Hankifax H mit dem schnellsten Null-Fehler-Ritt. „Sie hat alles riskiert und das Glück auf ihrer Seite. Im letzten Jahr haben sich die beiden wirklich gut weiter entwickelt“, lobte Karl Brocks. „Sportlich war hier alles top in Schuss und auch die beiden Parcours von Christa Jung super gebaut. Natürlich merkt man den Ponyreitern aus den Landesverbänden, in denen mehr Ponyprüfungen stattfinden, die Routine an, die sie hier auch ausspielen konnten. Jeder weiß, dass das Niveau bei Deutschen Meisterschaften hoch ist, und da kann gerade bei jüngeren Paaren schon mal die Nervosität und das Kopf-Kino eine Rolle spielen. Insgesamt gesehen waren aber wirklich gute Leistungen.“

Vertrag mit Horst-Gebers-Stiftung verlängert

Im Rahmen der Meisterehrungen verkündete Bundesjugendwartin Heidi van Thiel eine besonders gute Nachricht: „Der Vertrag mit der Horst-Gebers-Stiftung wurde um weitere drei Jahre verlängert.“ Gefördert werden seit 2015 neben den Landesmeisterschaften Springen, dem Bundesnachwuchschampionat Pony Springen und dem „Preis der Besten“ insbesondere die Deutschen Jugendmeisterschaften. Darüber hinaus ermöglicht die Stiftung in den Landesverbänden gezielte Trainings- und Ausbildungsmaßnahmen für nominierte DJM-Teilnehmer. Außerdem kommen die DJM-Medaillengewinner Springen in den Genuss eines Lehrganges bei Franke Sloothaak. Die Heimtrainer der Goldmedaillen-Gewinner im Springen erhalten 2021 eine besondere Ehrung.
Bei Gerhard Schäfers von der Horst-Gebers-Stiftung, der seit vielen Jahren die Veranstaltungen persönlich mit seiner Frau besucht, bedankten sich Heidi van Thiel, Peter Teeuwen (im Namen aller Nachwuchs-Bundestrainer Springen), Springreiter Max Haunhorst stellvertretend für die Reiter sowie Holger Hetzel als Vertreter der Landestrainer. Holger Hetzel: „Wir wissen, dass Sie unheimlich viel für den Sport machen. Wir können so als Landesverbände Konzepte entwickeln, um die unsere Reiter optimal für die Meisterschaften vorzubereiten. Diese Maßnahmen zur Team-Förderung kommen sehr gut an bei den Reitern, Eltern und Trainern. Wir können uns Deutsche Meisterschaften ohne die Horst-Gebers-Stiftung im Grunde gar nicht mehr vorstellen. Wir sagen ganz herzlichen Dank für die Beständigkeit dieser so wertvollen Förderung für den Jugendsport.“ FN/ Tina Pantel

 

Stand: 12.09.2021