Aachen: Deutsche Springreiter im Nationenpreis auf Platz sechs
Marcus Ehning und A la Carte NRW nach Sturz wohlauf
Aachen (fn-press). „Das war nicht unser Abend“, sagte Bundestrainer Otto Becker, nachdem feststand, dass seine Mannschaft den Nationenpreis beim CHIO Aachen 2021 auf Platz sechs beendet hatte. Nur zu dritt mussten Daniel Deußer, Christian Ahlmann und David Will weiter kämpfen, nachdem Marcus Ehning mit seinem Pferd A la Carte NRW auf dem Vorbereitungsplatz kurz vor seinem Start gestürzt war. Die gute Nachricht: Sowohl Reiter als auch Pferd sind wohlauf. Über den Sieg durfte sich das Team aus den USA freuen, das erstmals seit 2005 wieder einmal den traditionsreichen Nationenpreis in der Soers gewann.
„Das war ein großer Schreck. Aber es war sofort eine Ärztin und ein Sanitäter bei Marcus, er wurde gut versorgt. Er konnte aufstehen und war ansprechbar. Auch A la Carte ist ok, seine Pflegerin und unser Mannschaftstierarzt waren direkt bei ihm“, lobte Otto Becker die guten Abläufe nach dem heftigen Sturz seines an Startplatz zwei gesetzten Paares. Während die Mannschaftskollegen weiter gute Runden im Parcours drehten, waren die Gedanken jedoch bei Ehning, der im Krankhaus durchgecheckt wurde. Daniel Deußer (Rijmenam/BEL) hatte mit seiner belgischen Olympia-Stute Killer Queen VDM einen tadellosen Auftakt gemacht. Auch Christian Ahlmann (Marl) mit dem Zangersheider Hengst Clintrexo Z kam fehlerfrei durch den ersten Umlauf. Schlussreiter David Will (Marburg) und der Holsteiner C-Vier (von Cardento – Concorde) kamen mit vier Strafpunkten aus dem Parcours. In der Pause dann das große Aufatmen: Marcus Ehning war schon zurück aus dem Krankenhaus und wieder munter. „Im habe im Nachhinein wirklich Glück gehabt. Mein Pferd und ich sind beide durchgecheckt worden und mit einem Schrecken davon gekommen“, sagte der Routinier des deutschen Teams.
Auch der zweite Umlauf begann vielversprechend: Eine erneute Nullrunde für Daniel Deußer und Killer Queen. „Mit der Leistung meines Pferdes bin ich sehr, sehr zufrieden, sie konnte nicht besser springen heute“, sagte der Weltranglistenerste zufrieden, war jedoch auch enttäuscht über das Endergebnis: „Ich hatte gehofft, dass für das Team noch mehr drin ist. Aber mit nur drei Reitern zählt eben jedes Resultat. So ist der Sport. Am Ende nur Sechster zu sein ist ein bisschen enttäuschend, aber nicht zu ändern. Das Wichtigste ist, dass es Marcus gut geht. Ich habe den Sturz nicht gesehen, aber als ich aus dem Parcours kam, da kam schon jemand auf mich zu und sagte, dass er in Ordnung sei.“
Für Christian Ahlmann und seinen Schimmelhengst Clintrexo begann der zweite Umlauf noch besser und sicherer als der erste, die zweifache Kombination überwanden sie perfekt. Kurz vor der Dreifachen war jedoch das lautstarke Wiehern eines Pferdes auf dem Vorbereitungsplatz zu hören. Vielleicht ließ sich Clintrexo davon ablenken, denn eine Stange fiel und der gute Rhythmus ging verloren. Am Ende standen acht Strafpunkte zu Buche. Der Druck auf Schlussreiter David Will wurde noch größer ohne ein mögliches Streichergebnis. Auch er kam mit C-Vier nicht ohne Abwürfe aus dem Parcours – insgesamt wurden es drei im zweiten Umlauf, sodass die deutsche Equipe den Nationenpreis mit 24 Strafpunkten auf Platz sechs beendete.
„Wir sind alle froh, dass es Marcus und seinem Pferd gut geht. Vielleicht braucht Marcus morgen etwas länger, um aus dem Bett zu kommen“, sagte Otto Becker abschließend. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Wir haben natürlich trotzdem bis zum Schluss gehofft. Der erste Durchgang lief ja sehr vielversprechend und der zweite fing auch super an mit Daniels Nullrunde. Wir haben alles versucht und natürlich sind wir ein bisschen enttäuscht. Beim nächsten Mal versuchen wir es wieder besser zu machen.“ Die Glückwünsche gingen an diesem Abend an die US-Amerikaner, die das Klassement mit vier Strafpunkten vor Schweden (8) und Frankreich (12) anführten. jbc
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