Deutsche Reiterliche Vereinigung
13.03.2023 | 17:00 Uhr | Laura Schwabbauer / Uta Helkenberg

Weltcup-Finale in Omaha

Deutschland in allen drei Disziplinen mit Topaufgebot am Start

Jesscia von Bredow-Werndl reist als Titelverteidigerin zum Weltcupfinale in Omaha/USA. Foto (c) Stefan Lafrentz

Omaha/USA (fn-press). Vom 4. bis 8. April ist die Stadt Omaha im US-Bundesstaat Nebraska Gastgeberin dreier Weltcupfinals: in Dressur und Springen – und erstmals in den USA überhaupt – auch im Voltigieren. Deutschland wird dabei in Topbesetzung an den Start gehen.

In der Dressur dürfen die drei punktbesten Paare pro Nation in Omaha antreten. Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB sind als Titelverteidigerinnen gesetzt. Sie hatten 2022 das Finale in Leipzig für sich entschieden. Sicher dabei ist auch Isabell Werth (Rheinberg), die mit 74 Punkten die Rangliste der „West European League“ anführt. Sie hat sowohl mit ihrem WM-Pferd, DSP Quantaz, als auch mit dem 17-jährigen Emilio Weltcup-Punkte gesammelt – zuletzt mit einem dritten Platz bei der letzten Station in s’Hertogenbosch/NED. Bereits vier Mal hat Werth das Finale schon gewonnen: 2007, 2017, 2018 und 2019. Ihre Weltcup-Premiere feiern Ingrid Klimke (Münster) und Franziskus FRH in Omaha. Die beiden hatten unter anderem die Station in Stuttgart für sich entschieden. Falls eine der drei deutschen Reiterinnen für Omaha ausfällt, würde Benjamin Werndl (Aubenhausen) nachrücken, der Fünfter der Rangliste ist. Helen Langehanenberg (Münster) liegt auf dem neunten Rang. Da ihre Weltcup-Partnerin, die Holsteiner-Stute Annabelle nicht mehr im Sport, sondern ab sofort nur noch in der Zucht eingesetzt werden soll, kommt ein Start in Omaha nicht infrage.

Springen: Deutschland stellt das größte Kontingent
Mit fünf Paaren wird Deutschland im Springen vertreten sein – mit so vielen wie keine andere Nation. Daniel Deußer (Rijmenam/BEL) war mit Killer Queen in London und mit Bingo Ste Hermelle in Madrid jeweils Zweiter und liegt als bester Deutscher auf dem dritten Rang der „West European League“. Er hat bereits einen Weltcup-Sieg auf seinem Konto: 2014 gewann er das Finale mit Cornet d’Amour. Für Gerrit Nieberg (Sendenhorst) ist es der zweite Start im Finale, er war 2022 zum ersten Mal dabei und wurde 13. Die Weltcup-Saison 2022/23 läuft bisher gut für ihn: Mit Blues D’Aveline CH entschied er die Station in Leipzig für sich und wurde Zweiter in Helsinki. „Ich bin froh und stolz, dass wir uns für das Finale qualifiziert haben. Ich fahre nicht nur nach Omaha, um teilzunehmen. Ich habe hohe Erwartungen und meine Pferde sind gut drauf. Wir haben uns in letzter Zeit gut präsentiert“, sagte der 29-Jährige. Janne-Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) und ihr Messi van’T Ruytershof waren die die Sieger der siebten Weltcup-Etappe der Saison, in La Coruna/ESP. Marcus Ehning (Borken) hat bereits drei Weltcup-Siege in der Tasche. Er gewann 2003, 2006 und 2010. Mit seinem WM-Pferd Stargold wurde er in diesem Jahr unter anderem Zweiter in Basel. Richard Vogel (Mannheim) ist als fünfter Deutscher nachgerückt. Er gewann mit dem Westfalen-Hengst United Touch S die Station in Stuttgart. Mit ihm will er auch im Finale antreten.

Voltigierer in weltmeisterlicher Besetzung
Im Pas de Deux dürfen sich Zuschauer und Fans auf den Auftritt der amtierenden Weltmeister Chiara Congia und Justin van Gerven mit Highlight FRH (Longenführerin Alexandra Knauf) sowie der Vizeweltmeister Diana Harwardt und Peter Künne mit DSP Sir Laulau (Hendrik Falk) freuen. Bei den Herren vertreten WM-Bronzemedaillengewinner Jannik Heiland mit Highlight FRH und der WM-Vierte Julian Wilfling mit Aragorn (Alexander Zebrak) die deutschen Farben. In der Damenkonkurrenz wollen Vizeweltmeisterin Julia Sophie Wagner mit DSP Sir Laulau und die WM-Vierte Kathrin Meyer mit San Classico S (Sonja Meyer) kräftig mitmischen. Wie erstmals im vergangenen Jahr in Leipzig setzt sich das Finale der Einzelvoltigiererinnen und -voltigierer aus einem Technikprogramm, einer Art Kurz-Kür mit vorgeschriebenen Elementen, und der Kür zusammen. Die Qualifikation erfolgte über die Weltrangliste. Insgesamt sind je acht Einzelvoltigiererinnen und Einzelvoltigierer, außerdem fünf Paare im Pas de Deux für den Start zugelassen. „Für uns Voltigierer ist es das erste Mal, dass wir in den USA zusammen mit den anderen Disziplinen den Weltcup austragen dürfen. Das ist für uns eine Riesenehre und wir möchten alles dazu beitragen, dass die Veranstaltung insgesamt ein Erfolg wird“, sagt Bundestrainer Kai Vorberg.

Weltcupfinale zum zweiten Mal in Omaha
Es ist bereits das zweite Mal nach 2017, dass Omaha im Mittleren Westen der USA Ausrichter eines Weltcupfinales ist. Bereits seit 2012 veranstaltet die Omaha Equestrian Foundation regelmäßig internationale Turniere in der Stadt. Ihren Namen leitet die Stadt Omaha von einem gleichnamigen Indianerstamm ab, die ersten berittenen Indianer der Region. Für sie waren Pferde mehr als nur Tiere – sie waren geschätzte und respektierte Mitglieder des Stammes. Mit einem Bildungs- und Unterhaltungsprogramm will der Veranstalter gemeinsam mit der Bluebird Cultural Initiative die Weltcup-Finales nutzen, um das Erbe der amerikanischen Ureinwohner zu würdigen – auch als Hommage an Geschichte der Pferde in der Region.

Stand: 06.04.2023