Deutsche Reiterliche Vereinigung
18.09.2022 | 10:13 Uhr

DJM Springen Verden: Jolie Marie Kühner ist nicht aufzuhalten

In allen drei Umläufen und im Stechen bleibt sie mit Del Piero II fehlerfrei

Jolie Marie Kühner mit Del Pierro II - Foto: Juliane Fellner

Jolie Marie Kuehner ist neue Deutsche Pony-Meisterin im Springen. Foto: Juliane Fellner

Verden (fn-press). Am Samstag ist bereits die erste Medaillenentscheidung bei der Deutschen Jugendmeisterschaft Springen gefallen. Sie starteten zum ersten Mal bei einer DJM und holten sich direkt die Goldmedaille bei den Ponys: Jolie Marie Kühner und Del Piero II. Damit geht Gold nach Bayern. Silber erkämpften sich nach einem spannenden Stechen im Regen Leonie Pander und Indimill A, die für Weser-Ems an den Start gingen. Bronze geht nach Westfalen durch die starke Leistung von Carlotta Merschformann und Black Pearl SH NRW, die nur in der letzten Wertungsprüfung einen Fehler hatten.

Kühner (Starnberg) und ihr Pony blieben als einziges Paar in jedem Parcours fehlerfrei, was angesichts der Wetterverhältnisse eine wahnsinnig starke Leistung war. „Ich glaube der Regen hat viele mental runtergebracht, aber ich hab mir gedacht, egal, der Regen wird mich und andere nicht aufhalten können“, sagte die 13-Jährige direkt nach ihrem Stechen. Sie bekam den achtjährigen Schimmel im November zum Trainieren unter ihren Sattel und fühlte sich direkt wohl auf ihm, denn „ich reite ja auch Del Piero I. Wir haben uns gut zusammengeschweißt. Ich bin tatsächlich zum ersten Mal auf der Deutschen Jugendmeisterschaft und es freut mich unglaublich, dass ich das jetzt gewinnen konnte.“ Auch der Bundestrainer der Pony-Springreiter Karl Brocks lobte die Ponyreiterin: "Jolie Marie Kühner hatte einen Start-Ziel-Sieg und hat es einfach vom allerfeinsten durchgezogen. Das war einfach Können, sie hat es total verdient."

Leonie Pander (Bad Zwischenahn) und der Peppermill-Nachkomme Indimill A behielten fast so gut die Nerven wie die Erstplatzierte. Sie ritten drei sehr starke Wertungsprüfungen in den technisch anspruchsvollen M*- und M**-Parcours und kämpften sich so auf die Medaillenränge. Als klar war, dass es keine zweite Wertungsprüfung, sondern nur ein Stechen geben würde, angesichts der sich verschlimmernden Wetterlage, musste die Bad Zwischenahnerin noch einmal in den Parcours. Nach einer engen Wendung fiel eine Stange und damit kam auch die Gewissheit, dass es der Silberrang werden würde. Das tat ihrer und der Freude ihres Trainers aber keinen Abbruch und sie ritt freudestrahlend und jubelnd aus dem Parcours. 

Für Carlotta Merschformann entschied die dritte Wertungsprüfung über ihre Bronzemedaille. Die Springreiterin aus Rosendahl traf eine Distanz im abschließenden Springen nicht hundertprozentig und fügte ihrem bis dahin leeren Konto vier Strafpunkte hinzu. "Carlotta Merschformanns Pony ist kurz ausgefallen vor dem Steilsprung, das war einfach Pech. Sonst wäre sie sicherlich auch null geritten", erklärte Karl Brocks. 

Der Bundestrainer der Pony-Springreiter sagte zur DJM: "Es waren richtig schwierige Wetterverhältnisse auf dem Platz und die Kinder hatten zu kämpfen. Der Boden war an manchen Stellen schon tief und trotzdem sind die Ponys noch echt gut gesprungen. Wir haben aber nicht so hoch gebaut, wie wir es eigentlich ausgeschrieben hatten aufgrund des Wetters."

Finale der Horst-Gebers-Ponytour
Die Horst-Gebers-Stiftung unterstützt seit 2015 den Jugend-Springsport. Die Stiftung hat in diesem Jahr eine Serie ins Leben gerufen: Die Bundesweite Horst Gebers-Ponytour für Ponyspringreiter auf A/L-Niveau. Sie soll zur Nachwuchssicherung des Ponysports in der Altersklasse U15 dienen. Neun bundesweite Sichtungen entschieden darüber, wer im Finale in Verden an den Start gehen darf. Am besten präsentierten sich Emma Hertz-Eichenrode vom Landesverband Hannover und ihr Pony Veni Vidi Vici. Dahinter nur zehntel Sekunden langsamer platzierten sich Victoria Hilger, ebenfalls für den Landesverband Hannover, und Duncan. Auf Platz drei kämpfte sich Lena-Marie Kraus mit Hipp Hopp vor. „Das Warm-Up fand wirklich unter katastrophalen Bedingungen statt im strömenden Regen. Dafür war das erste Springen schon gut. Dann haben wir aber mal ein bisschen höher gebaut und die besseren Reiter und Ponys haben dann auch mit vorne gestanden", erklärte der Pony-Bundestrainer Karl Brocks. FN/Sina Stahlsmeier

Stand: 18.09.2022