Moritzburger Fahrchampionate: Sechs neue Champions
Bundeschampionat des Fahrpferdes erstmalig auch in Moritzburg
Moritzburg (fn-press). Die ersten Bundeschampions des Jahres 2019 sind bei der 18. Auflage der Moritzburger Championatstage im sächsischen Landgestüt gekürt. Das Besondere war in diesem Jahr, dass bei den Fahrpferden neben dem Schweren Warmblut auch das Bundeschampionat des Deutschen Fahrpferdes, das bislang Anfang September in Warendorf stattfand, in einer gemeinsamen Veranstaltung ermittelt wurde.
Bundeschampionat des Deutschen Fahrpferdes: Siege für Noble Lady und Don Jovy
Bundeschampionesse wurde bei den vier und fünfjährigen Deutschen Fahrpferden Noble Lady (v. Feiner Fürst – Rich Charly I). Die vierjährige Stute überzeugte die Richter Peter Tischer und Ekkehard Freiberg (Schönebeck) durch ihre Ausdrucksstärke und Leistungsbereitschaft. Sie vergaben an sie eine Note von 8,36. Der Fremdfahrer Christian Koller beurteilte sie mit zehn Punkten. Am Ende gingen 26,72 Punkte auf ihr Konto. Fahrerin war Bettina Winkler. Züchter und Besitzer ist das Gestüt Bretmühle Strauß & Winkler. Vize-Champion wurde Fehmke (v. Franziskus – Soliman de Hus). „Bezeichnend ist auch hier die Ausdrucksstärke“, lobten die Richter. Die schwarzbraune Stute verbuchte durch das Richterteam 7,93 Punkte und vom Fremdfahrer 8,5. Züchter ist die ZG Jutta und Karl-Heinz Meyer. Besitzer sind Mathias und Birte Straßner. An dritter Stelle platzierte sich Deinheart (v. Dürrenmatt – Donaufischer) an den Leinen von Karl-Heinz Finkler (Gardelegen) mit einer Wertnote von 24,08. Diese resultiert aus der Richterbewertung mit 7,29 und dem Urteil des Fremdfahrers mit 9,5.
Sieger bei den sechs- und siebenjährigen Deutschen Fahrpferden wurde Don Jovy (v. Don Giovanni – Weltmeyer) mit einer Gesamtnote von 15,01 (Fahraufgabe: 6,93, Gelände: 8,08). Der dunkelbraune Wallach wurde von Kathrin Hansen in einer harmonischen Vorstellung gefahren. Gezogen wurde er von Kathi Funk und im Besitz ist er von Kathrin Hansen. An zweiter Stelle wurde Chilly (v. Conturio – Espontaneo) von Fritz Schwertfeger (Groß Quenstadt) mit 14,13 Punkten (5,71 / 8,42) gefahren. Annett Schwertfeger ist Züchter und Besitzer von diesem Hengst. An dritter Stelle folgte Chrispello (v. Charmeur – Wilawander xx) mit Jean-Carsten Lüttig an den Leinen. Für diese Platzierung wurden sie mit 14,04 (6,79/7,25) benotet. Der Wallach stammt aus der Zucht von Miriam Gellert und ist im Besitz von Sandra Mauscherning.
Schwere Warmblüter: Loriot und Novana holten die Titel
Bei den Schweren Warmblütern konnte sich in der jüngeren Altersklasse der vierjährige Loriot (v. Lomitas – Lord) dank seines ausgezeichneten Ausbildungsstandes und seiner gezeigten Leistungen als Sieger mit einer Wertnote von 26,36 durchsetzen. Während die Richter Bettina Rigbers-Böhnisch und Lother Winkler den Auftritt mit einer Note von 8,43 bewerteten (diese Note zählte für das Ergebnis doppelt), vergab der Fremdfahrer Christian Koller aus Warendorf die Wertnote 9,5. Der Rappe wurde von Dirk Hofmann (Moritzburg) gefahren. Loriot stammt aus der Zucht von Dietrich Bernd und befindet sich im Besitz der Sächsischen Gestütsverwaltung Moritzburg. Der zweite Platz ging an die vierjährige Anna Lisa (v. Elbcapitän – Lord Brown). Die Rapp-Stute wurde durch Jessica Wächter (Aschaffenburg) in einer gekonnten Fahrweise vorgestellt. Sie erhielt für ihre gezeigten Leistungen die Wertnote 26,30 (Richter 8,5/Fremdfahrer 9,3). Anna Lisa kommt aus der Zucht der ZG Richardt, Waldemar und befindet sich im Besitz der Zuchtgemeinschaft. Dritte wurde der Rappe Brenda (v. Lombardino – Ellington/Eliot), gefahren von Bettina Winkler (Greiz) mit einer Wertnote von 24,80 (8,0 / 8,8). Brenda stammt aus der Zucht von Ingrid Henke und befindet sich auch in deren Besitz.
Bei den sechs- und siebenjährigen Schweren Warmblütern siegte die siebenjährige Novana (v. Elligton/Eliot – Celtis). Die braune Stute erhielt eine Gesamtnote von 17,54, die sich aus einer Note von 8,21 für die Fahraufgabe und einer 9,33 im Gelände errechnete. Jessica Wächter stellte Novana in beiden Aufgaben überzeugend vor. Sie stammt aus der Zucht des Pferdehofs Oliver Preuß und findet sich im Besitz der Fahrerin. Der zweite Platz in dieser Altersklasse ging an Dirk Hofmann mit dem siebenjährigen Hengst Capitano (v. Celsius – Veritas). Für ihn errechnete sich eine Note von 17,50 (Viereck 8,5; Gelände 9,0). Die Sächsische Gestütsverwaltung Moritzburg ist der Besitzer von Capitano, der von Werner Rabe gezogen wurde. An dritter Stelle positionierte sich die sechsjährige Adele (v. Elbcapitän – Epos), vorgeführt von Jessica Wächter mit einer Benotung von 17,14 (8,21/8,83). Auch hier präsentierte sich ein vielversprechendes Fahrpferd. Züchter ist Karl-Josef Montag, Besitzer ist Harald Montag.
Adina und Farfalla sind Fahrponychampions
Neuer Fahrponychampion wurde das vierjährige Deutsche Reitpony Adina (v. Hesselteichs Grimaldi – Sir Charles) mit 25,5 Punkten (8,5/8,5). Der braune Hengst wurde ebenfalls von Bettina Winkler vorgestellt. Er stammt aus der Zucht von Ulrich Müller und befindet sich auch in seinem Besitz. Das Pony zeigte sich gut ausgebildet und ausdrucksvoll mit einer sehr guten Perspektive für den großen Sport. Als Richter fungierten Peter Tischer (Neu-Isenburg) und Lothar Winkler (Zwickau). Fremdfahrer war auch hier Christian Koller. Vize-Fahrponychampion wurde bei den Vier- und Fünfjährigen mit Avici Ass (v. Armani – Nairobi M), ein Edelhaflinger, mit Kathrin Karosser (Bad Feilnbach) an den Leinen (25,11: 7,96/9,2). Der Hengst stammt aus der Zucht von Franz Achmüller und befindet sich im Besitz von Anna-Lena Taube. „Ein gut ausgebildetes und ausdrucksvolles Fahrpony mit einer sehr guten Perspektive“, lobten die Richter. Dritter wurde der fünfjährige Conan (v. Arvalon Casparov – Neuaädparc Black Diamond) mit 24,08 Punkten (7,64/8,8). Präsentiert wurde das Welsh-Pony C von Jan Schuster (Beuster). Gezogen wurde der Hengst von Roland Wohlfahrt und befindet sich im Besitz von Axel Schuster.
Fahrchampion der sechs- bis siebenjährigen Ponys wurde der siebenjährige Edelblut-Haflinger Farfalla (v. Noble Star – Silbernacht) mit Johann Weitlaner (Südtirol) an den Leinen. Farfalla wurde mit 17,37 (Viereck 8,29/Gelände 9,08) benotet. Der Haflinger befindet sich im Besitz von Martin Pruger, und wurde von ihm auch gezogen. Zweiter in dieser Altersklasse wurde das Deutsche Reitpony Nessaja´s Golden Rush (v. Nemax – Champino) mit 17,26 Punkten (7,93/9,33). Der siebenjährige Wallach wurde durch Stefanie Knitt (Hiddenhausen) gekonnt vorgestellt. Der sechsjährige Edelbluthaflinger Starino (v. Stano – Noventis) wurde mit einer Bewertung von 16,42 Punkten (8,0/8,42) Dritter. Der Hengst wurde von Dirk Hofmann gefahren. Gezogen wurde Starino von Petra Knoll. Besitzer ist die Sächsische Gestütsverwaltung Moritzburg.
Um den Titel des Bundeschampions der Schweren Warmblüter und den des Fahrponychampions wetteiferten im sächsischen Landgestüt Moritzburg die besten deutschen vier- und fünfjährigen Pferde der Rassen Schweres Warmblut, Altoldenburger/Ostfriesen sowie Altwürttemberger mit deutschem Abstammungsnachweis sowie erstmalig das Deutsche Fahrpferd. Bei den Ponys waren FN-registrierte Turnierponys (Liste I bis III) zugelassen. Zum fünften Mal waren auch sechs- und siebenjährige Schwere Warmblüter und Fahrponys sowie erstmalig Deutsche Fahrpferde im Wettbewerb. Sie mussten sich alle über eine Eignungsprüfung der Klasse A (vier- und fünfjährige) bzw. der Klasse M (sechs- und siebenjährige) für das Finale qualifizieren. Zusätzlich bestand für die jüngeren vier- und fünfjährigen Pferde und Ponys noch die Möglichkeit, sich über die „Trostrunde“ ein Finalticket zu sichern. Während für die jüngeren Pferde und Ponys im Finale ein Fremdfahrertest anstand, mussten die älteren ihr Können nicht nur in einer Dressur sondern auch in einem kombinierten Hindernisfahren unter Beweis stellen. FN/Dr. Jürgen Schwarzl