CHIO Aachen: Platz zwei für deutsche Vierspänner im Nationenpreis
Platz drei und vier für Sandmann und Harm in der Einzelwertung
Aachen (fn-press). Das deutsche Vierspännerteam mit Georg von Stein, Christoph Sandmann und Mareike Harm ist im Nationenpreis Zweiter geworden. Die Titelverteidiger aus den Niederlanden haben es im Kegelparcours am Ende noch einmal richtig spannend gemacht, als Ijsbrand Chardon als letzter Starter ein Ball nach dem anderen purzeln ließ. Etwas mehr als 13 Strafpunkte durfte er sich erlauben, sonst hätte Deutschland gewonnen – er kam mit zwölf Punkten ins Ziel.
„Wir sind sehr zufrieden, auch wenn es am Ende nur um Haaresbreite nicht mit dem Sieg geklappt hat, aber wir sind auf einem sehr guten Weg“, so lautete das Fazit von Cheftrainer Karl-Heinz Geiger. „Alle drei Fahrer haben heute noch mal Top-Leistungen im Kegelfahren gebracht.“ Das Hindernisfahren stand als dritte Teilprüfung des Nationenpreises zum Abschluss auf dem Programm. Nach der Dressur hatten die Niederländer die Führung übernommen und konnten diese nach der anspruchsvollen und technisch schwierigen Geländeprüfung auch noch weiter ausbauen. Auch der Kegelparcours stellte die Fahrer und die eine Fahrerin – Mareike Harm – vor einige Herausforderungen. Die erlaubte Zeit war mit 200 Sekunden sehr, sehr knapp bemessen und auch die Lienenführung hatte es „in sich“. „Die Kegel stehen jetzt außerdem enger als früher, auf 185 oder die ganz engen sogar auf 180 Zentimter, das ist das neue FEI-Reglement“, erklärte der deutsche Equipechef Rene Poensgen. Zu Beginn der Prüfung sammelten sich die Strafpunkte nur so an. Der Schweizer Jerome Voutaz schaffte als Erster die Prüfung innerhalb der erlaubten Zeit, es fielen zwar drei Bälle, zeigte aber, dass die Zeit zu schaffen war.
Georg von Stein mit "zu viel Risiko"
Als erster deutscher Starter fuhr Georg von Stein in das Aachener Fahrstadion ein. Schon zu Beginn fiel an Hindernis zwei ein Ball, dann lief es aber rund. „Die Zeit müsste passen“, so die Meinung der Zuschauer am Rand. Die Zeit passte auch, aber an den beiden letzten Hindernissen 19 und 20 fielen dann noch die Bälle – neun Strafpunkte für Georg von Stein. „Das war zu viel Risiko, ich hätte hinten raus einfach mit mehr Kontrolle fahren müssen“, ärgerte er sich nachher. „Der Parcours hier in Aachen ist immer sehr technisch, aber er war dann doch ganz rund zu fahren, besser als ich erst beim Abgehen gedacht habe“, erklärte er. Mit 191,72 Punkten landet er auf Platz zehn in der Einzelwertung - nach Platz sieben in der Dressur und Platz 16 im Gelände. In der Geländeprüfung war nicht alles glatt gelaufen – für das Absteigen seines Beifahrers in Hindernis sechs hatte er fünf Strafpunkte kassiert.
Jubel für Mareike Harm
Für großen Jubel beim Publikum sorgte nach ihm dann seine Teamkollegin Mareike Harm. Die 33-jährige Holsteinerin aus Negernbötel – einzige Frau der 22 Teilnehmer aus zehn Nationen – zeigte eine flotte und sehr schöne Runde. Kein Ball fiel und im Ziel standen nur 0,29 Zeitstrafpunkte auf der Anzeigetafel. Das beste Ergebnis bis dahin und das Publikum feierte sie. „Mega!“ freute sie sich. „Es war sehr technisch, aber meine Pferde waren super, sie sind nach den langen Galoppstrecken immer sofort wieder zurückgekommen“, lobte sie ihre Pferde Luxus Boy, Racciano, Sunfire und Zazou. Nach Platz zwei in der Dressur und Platz zwölf im Gelände, wurde sie am Ende Vierte in der Einzelwertung (169,08). Im Kegelfahren war nur der amtierende Weltmeister Boyd Exell besser, er kam als einziger fehlerfrei ins Ziel und sicherte sich den Sieg in der Kombinierten Wertung (158,32).
Christoph Sandmann ohne Ball
Auch Christoph Sandmann, der letzte der drei deutschen Teamfahrer, blieb fehlerfrei im Kegelparcours. Allerdings lief ihm ein ganz klein wenig die Zeit davon, so dass es 4,26 Zeitstrafpunkte für ihn gab. Das war aber immer noch das drittbeste Ergebnis im Hindernisfahren und er konnte damit seinen dritten Platz in der Kombinierten Wertung mit 168,68 Punkten nach Dressur (Platz sechs) und Gelände (Platz drei) halten.
Platz zwei in der Kombinierten Wertung ging an den Niederländer Ijsbrand Chardon, der nach Dressur und Gelände geführt hatte. Aber zwölf Strafpunkte für vier Bälle führten dazu, dass Boyd Exell an ihm vorbei ziehen konnte. „Ein Ball oder ein Zeitstrafpunkt mehr bei Ijsbrand Chardon und wir hätten gewonnen“, sagte der deutsche Equipechef Rene Poensgen, denn das deutsche Team rechnete natürlich fleißig mit, als dann doch einige Bälle bei dem Routinier im Kegelparcours fielen. „Für die WM müssen sich Niederländer warm einpacken, der Abstand wird immer kleiner, wir können sie mittlerweile mehr unter Druck setzen“, so das Fazit des Equipechefs. evb
Alle Ergebnisse vom Nationenpreis der Vierspänner gibt es hier: https://resulting.chioaachen.de/