Deutsche Reiterliche Vereinigung
30.06.2022 | 15:58 Uhr | Eva Borg

CHIO Aachen: Mareike Harm mit Top-Dressurergebnis bei den Vierspännern

Deutsche Vierspänner im Nationenpreis dicht hinter Team Niederlande

Platz 2 für Mareike Harm in der Dressur in Aachen 2022 - Foto: Dirk Caremans

Mareike Harm belegt beim CHIO in Aachen in der Dressur Platz zwei. Foto: Dirk Caremans

Aachen (fn-press). „Es ist noch alles drin“, sagt der Cheftrainer der Vierspänner Karl-Heinz Geiger.  Das deutsche Vierspänner-Team mit Mareike Harm, Christoph Sandmann und Georg von Stein lieferte Top-Ergebnisse in der Dressur des Nationenpreises in Aachen ab. Die deutsche Mannschaft liegt somit nur knapp mit 85,50 Punkten hinter dem Team aus den Niederlanden, das auf 83,97 Strafpunkte kommt. 22 Gespanne aus zehn Nationen gehen in der Aachener Soers im Nationenpreis der Vierspänner an den Start.

Zum guten Auftakt beigetragen hat besonders das Dressurergebnis von Mareike Harm. Die 36-jährige Schleswig-Holsteinerin - mal wieder einzige Frau in der internationalen Vierspännerkonkurrenz - hatte als zweitletzte Starterin das Publikum begeistert. Mit 38,85 Punkten belegte sie Platz zwei in der Dressurprüfung. Besser war nur Multi-Champion und amtierender Weltmeister Boyd Exell aus Australien, der auf 33,33 Punkte kam und mit seinen vier Rappen für Gänsehaut-Stimmung sorgte. Knapp hinter Mareike Harm platzierte sich der Niederländer Ijsbrand Chardon mit 38,99 Punkten. Er gewann übrigens im vergangenen Jahr die Kombinierten Wertung der Vierspänner in Aachen.

„Es war ein super Gefühl, die Pferde ließen sich toll fahren, waren gar nicht guckig und wir hatten keinen einzigen Fehler“, so das Fazit von einer sehr zufriedenen Mareike Harm. „Mareike ist toll gefahren, immer schwungvoll, auch in den Versammlungen mit genügend positiver Spannung, super Schritt. Ich wundere mich nur über so manche Bewertung der Richter, da sie der ein oder andere nur auf Platz fünf gesehen hat“, kommentierte Karl-Heinz Geiger den Auftritt von Mareike Harm.

Platz sechs für Sandmann, Platz sieben für von Stein
Den Auftakt hatte am Morgen Christoph Sandmann für das deutsche Team gemacht. Der 55-jährige Routinier im Team hatte mit seinen 46,65 Punkten und am Ende Platz sechs ebenfalls für ein gutes Mannschafts-Ergebnis gesorgt. „Die Pferde waren gut, ich habe Pferde von Anna und von mir zusammen hier in diesem Vierspänner gefahren, das hat gut harmoniert“, erklärte Sandmann nach seiner Dressur, dass er die zwei Pferde Fredie U und Fantast aus dem Gespann seiner Tochter Anna dabei habe.

Direkt hinter Sandmann auf Platz sieben mit 47,38 landete Georg von Stein am Ende der Dressurprüfung. Auch er war sehr zufrieden mit seinen Pferden Playboy, Darco, Despardo und Jarodelviro Platz sieben. „Das war auch eine gute Dressur, die Pferde waren sehr locker. Wenn man was kritisieren möchte, könnte man vielleicht sagen, dass es seinen Vorderpferden vielleicht noch so ein kleines bisschen an Ausdruck fehlt“, so das Fazit des Bundestrainers.

Mannschaftswertung: Niederlande vor Deutschland und Australien
Für die Führung der Niederländer sorgte das Ergebnis von Ijsbrand Chardon und die 44,89 Punkte seines Sohnes Bram (Platz fünf), so dass das Team der Niederlande, zu dem noch Koos de Ronde gehört, auf insgesamt 83,97 Punkte kommt. Für das deutsche Team stehen 85,50 Punkte auf dem Konto. „Das ist im Kegelfahren nicht mal ein einziger Ball, so eng ist das“, erklärt Geiger. „Das sah in der Vergangenheit häufig schon deutlich schlechter aus, wenn wir nach der Dressur mit deutlichem Abstand hinter den Niederländern ins Gelände starten mussten.“ Auf Platz drei der Teamwertung liegt die Mannschaft aus Australien mit Weltmeister Boyd Exell und seinem Teamkollegen Tor von den Berge mit 95,63 vor den Belgiern mit 102,21 Punkten. 

Das Kegelfahren, oder auch Hindernisfahren genannt, steht am Sonntag als letzte der drei Teilprüfungen auf dem Programm. Zuvor müssen die Vierspännerfahrer aber am Samstag ab 13.30 Uhr ins Gelände in der Aachener Soers, dort müssen acht Hinderisse möglichst schnell durchfahren werden. Zwar fehlt dem deutschen Team Marathon-Spezialist Michael Brauchle, der an diesem Wochenende Vater von Zwillingen wird. Er hat die Aachener Geländeprüfung mehrfach schon gewonnen. „Das Gelände wird zwar sehr technisch und anspruchsvoll, aber ich bin froh, dass wir mit Georg von Stein und Christoph Sandmann zwei sehr gute Geländefahrer im Team haben“, so Geiger. „Die Geländehindernisse sind dieses Jahr sehr verzwickt, es gibt nur ein oder zwei Hindernisse, in denen man auch mal schnell vorwärts fahren kann, man muss die ganze Zeit sehr konzentriert und fokussiert auf den richtigen Weg sein, sonst hat man ganz schnell ein falsches Tor durchfahren“, erklärt Georg von Stein. „Das Wasserhindernis ist dieses Jahr richtig toll, das wird ein echtes Spektakel für die Zuschauer“, lobt Georg von Stein Parcourschef Dr. Wolfgang Asendorf.

Die Prüfungen der Vierspänner werden live von Clipmyhorse.tv übertragen, außerdem zeigt der WDR am Samstag ab 15.15 Uhr unter anderem auch eine Zusammenfassung von der Geländeprüfung der Vierspänner. Mehr TV-Tipps aus Aachen gibt es hier...

 

Stand: 30.06.2022