Deutsche Reiterliche Vereinigung
18.09.2021 | 19:10 Uhr | fn-press

Aachen: Michael Brauchle Vierter auf der Marathon-Fahrt

Deutsches Team weiter auf Platz zwei

Aachen (fn-press). Der CHIO-Samstag steht traditionell im Zeichen der Geländeprüfungen. Nach dem Vielseitigkeitsreitern gingen die Vierspänner auf die Strecke. Als bester deutscher Fahrer beendete Michael Brauchle (Aalen) den Marathon auf dem vierten Platz (119,88 Punkte). Das deutsche Team konnte seine Position aus der Dressur halten und rangiert weiterhin an zweiter Stelle im Nationenpreis (312,98 P.) hinter den Niederlanden (339,40 P.). In der Einzelwertung der Kombinierten Prüfung liegt Mareike Harm (Negernbötel) mit 167,57 Punkten auf dem dritten Platz, ihr bisher bestes Ergebnis in Aachen.

So richtig rund lief es in der Geländeprüfung bei keinem der deutschen Fahrer. Michael Brauchles Kommentar im Ziel drückte es wohl am besten aus: „Durchwachsen. Lief nicht so richtig rund“. Erst in der vorigen Woche stellte sich heraus, dass Brauchle in Aachen nicht auf sein Erfolgsgespann aus Budapest zurückgreifen kann, sondern mit Smiley ein junges, auf diesem Niveau eher wenig erfahrenes Pferd einsetzen muss. Der Wallach bewältigte seine Aufgabe „nett“, wie der Mannschafts-Silbermedaillengewinner der Europameisterschaften vor zwei Wochen beschrieb, aber es war wohl auch Smiley geschuldet, dass Brauchle auf einem für ihn enttäuschenden vierten Platz den Marathon abschloss. In der Kombinierten Wertung liegt er nach Dressur und Gelände mit 172,05 Punkten auf dem siebten Rang.

Unmittelbar nach Brauchle kam Mareike Harm (Negernbötel) ins Ziel, auch sie nicht ganz zufrieden. „Ich hatte nach dem schnellen Marathon in Budapest wohl noch nicht richtig umgeschaltet, dieser Marathon war doch etwas anders. Hindernis eins und zwei bin ich zu schnell angegangen, daraus resultierten mehrere kurze Stopps, um das richtige Tor zu treffen, das ist mir zum Verhängnis geworden. Bei uns sitzt heute irgendwie der Wurm drin.“ 125,52 Punkte bedeuteten Platz zehn für die Holsteinerin. In der Einzelwertung befindet sie sich dank ihrer guten Dressurleistung auf dem hervorragenden dritten Platz (167,57 Punkte).

Auch Georg von Stein (Modautal) war mit seiner Geländefahrt nicht zufrieden. „Plaboy, mein rechtes Vorderpferd, hatte heute unerwarteten Respekt vor den Pfosten in den Hindernissen. Jedenfalls ist er heute immer ein bisschen zurück geblieben, war teilweise eine halbe Pferdelänge hinter dem linken Vorderpferd. Dann ist so ein Gespann natürlich schlecht zu lenken, das hat mich in jedem Hindernis viel Zeit gekostet“. Sein Ergebnis mit 125,34 Punkten und Rang neun im Marathon lassen ihn in der Einzelwertung mit 179,65 Punkten in den morgigen Kegelparcours starten.

Dort wird der Niederländer Ijsbrand Chardon als Führender (161,00 Punkte) und darum letzter Starter in den Parcours fahren, er führt mit Weile das Starterfeld vor seinem Mannschaftskollegen Koos de Ronde (167,17 Punkte) an. Überraschend die Position des neunmaligen Aachen-Gewinners Boyd Exell, der sich auf einem für ihn ungewohnten vierten Rang einordnen muss (167,96 Punkte).

Mit ihren Ergebnissen liegen die Gespanne auf den Plätzen zwei bis vier nur „um eine Nasenlänge“ voneinander entfernt, ein ganz spannendes Kegelfahren ist für den morgigen Tag jedenfalls angesagt. „Das wird richtig schwer“, erwartet der in Aachen agierende Equipechef René Poensgen (Eschweiler).

Deutlich weniger Spannung wird es beim Mannschaftsergebnis geben, auch wenn alle drei deutschen Teammitglieder sehr gute Kegelfahrer sind, zu weit sind sie im Ergebnis hinter den Niederländern. Diese werden mit Ijsbrand Chardon, seinem Sohn Bram und dem heutigen Marathonsieger Koos de Ronde voraussichtlich einen entspannten Wettkampf fahren und zum 18. Mal seit dem ersten Nationenpreis im Fahren in Aachen 1983 auf dem Siegertreppchen ganz oben stehen.

„Mit der Platzierung auf dem zweiten Platz in der Mannschaftswertung sind wir ganz zufrieden, mit den Ergebnissen aus dem Marathon nicht“, fasst René Poensgen die Gemütslage im deutschen Fahrerlager zusammen. „Im Gelände haben wir uns deutlich mehr erhofft. Morgen können wir den Abstand zu den Niederländern vielleicht noch etwas verringern, schlagen werden wir sie sicher nicht“. Dicht hinter dem deutschen Team liegt die Mannschaft aus Belgien (342,09 Punkte). Diese gilt es auf Distanz zu halten. Die Belgier haben das jüngste Team der in Aachen startenden Nationen, sind mit Glenn Geerts, Dries Degrieck und Tom Stokmans hoch motiviert. FN / C. Meyer zu Hartum

Stand: 18.09.2021