Deutsche Reiterliche Vereinigung
12.07.2020 | 18:35 Uhr | fn-press

Piaff-Förderpreis: Ellen Richter gewinnt zweite Qualifikation

Bettenröder Dressurtage bieten große Bühne für Nachwuchs-Dressurreiter

Bettenrode (fn-press). Ellen Richter (Bad Essen) hat die zweite Qualifikation zum Finale des Piaff-Förderpreises gewonnen. In Bettenrode gewannen sie mit ihrem neunjährigen Wallach Vinay den U25-Grand-Prix mit 71,422 Prozent vor Kristin Biermann (Essen) mit Queensland (70,349 Prozent) und Alexa Westendarp (Rulle) mit Der Prinz (69,977 Prozent).

„Ich habe wirklich gar nicht damit gerechnet. Wir sind zuvor noch nie in einem Kurz-Grand-Prix gestartet. Überhaupt haben wir noch nicht so viel Erfahrung auf Drei-Sterne-Niveau“, freute Richter sich. Der Hof Bettenrode von Philipp Hess in Südniedersachsen war erstmals Schauplatz einer Station des Piaff-Förderpreises für U25-Dressurreiter. In dieser Serie messen sich die größten Dressurhoffnungen des Landes auf Grand-Prix-Niveau. Auf vier Turnieren können die Reiter dabei Punkte sammeln und sich so für das Finale qualifizieren, das im November in Stuttgart stattfindet. Letztendlich soll die Serie, die von der Liselott- Schindling-Stiftung zur Förderung des Dressurreitsports ermöglicht wird, dem Nachwuchs den Einstieg in den „großen“ Sport erleichtern.

Bevor es am Sonntag mit dem entscheidenden U25-Grand-Prix losging, präsentierten sich die 13 Starterpaare bereits am Freitag in der Einlaufprüfung, einer Intermediare II. Den Sieg sicherte sich hier Kristin Biermann auf ihrem Wallach Queensland mit 71,605 Prozent. Unterdessen bewies Ellen Richter bereits in dieser ersten Prüfung, dass mit ihr am Sonntag zu rechnen sein würde: Sie und ihr Westfale Vinay platzierten sich mit 69,789 Prozent vor Joana Peterka (Düsseldorf) und ihrem Hengst Davidoff ter Kwincke (69,237 Prozent) auf Rang zwei. „Am ersten Tag war ich schon etwas aufgeregt, da haben sich kleinere Fehler eingeschlichen“, erzählte Richter und ergänzte: „Uns fehlt etwas die Erfahrung, aber ich weiß, wie gut dieses Pferd ist.“ Vor allem der Charakter zeichne den Wallach aus. Er sei sehr ehrgeizig und es mache viel Spaß, ihn im Viereck zu reiten. Sebastian Heinze, Bundestrainer der U25-Dressurreiter, ist nach dieser Leistung jedenfalls gespannt, was das Duo in nächster Zeit noch zeigen wird: „Ellen Richter ist als Seiteneinsteigerin hierhergekommen und hat sich nach dem ersten Tag deutlich verbessert. Für die Zukunft ist das ein interessantes Paar.“

Er hatte keineswegs nur lobende Worte für die Siegerin parat, sondern war insgesamt mit den Leistungen der Piaff-Förderpreis-Teilnehmer zufrieden. „Viele Paare, denen am ersten Tag noch Fehler unterlaufen sind, haben sich stark verbessert. Das hat sich in den Noten widergespiegelt“, sagte der Bundestrainer und hob das sportliche Niveau hervor. Dass die ersten Drei des U25-Grand-Prix eine Wertung von mehr als 69 Prozent erhielten, spreche für sich. „Das ist schon eine Aussage und zeigt, dass wir wirklich sehr viele gut Nachwuchsreiter haben“, meinte Heinze und ergänzte: „So macht meine Arbeit auf jeden Fall Spaß.“

Zwei Chancen haben Deutschlands talentierteste Nachwuchsreiter in dieser Saison noch, um sich für das Finale in Stuttgart zu qualifizieren (11. bis 15. November). Anfang September steht das dritte Turnier in Ising am Chiemsee an. Bei den Deutschen Dressurmeisterschaften in Balve (17. bis 20. September) haben die Nachwuchstalente dann die finale Chance, ihr Finalticket zu lösen. fn-press/Nico Nadig

Alle Ergebnisse aus Bettenrode gibt es hier: www.equi-score.de/index.php?mod=mod_hofbettenrode2020a

 

Stand: 12.07.2020