Deutsche Reiterliche Vereinigung
28.04.2019 | 14:20 Uhr | Julia Basic

Louisdor-Preis: l'Arbuste und Senta Kirchhoff gewinnen Qualifikation in Hagen

Bonamour und Hubertus Schmidt ebenfalls in Frankfurt dabei

Hagen a.T.W. (fn-press). Der neunjährige Oldenburger l’Arbuste hat mit seiner Reiterin Senta Kirchhoff die erste Qualifikation zum Finale des Louisdor-Preises gewonnen. Das Turnier Horses&Dreams in Hagen am Teutoburger Wald bildet traditionell den Auftakt der Dressur-Serie für Nachwuchs-Grand-Prix-Pferde. Den zweiten Platz belegte Bonamour mit Reitmeister Hubertus Schmidt und ist damit ebenfalls für das Finale im Dezember in Frankfurt qualifiziert.

Es war ein Start-Ziel-Sieg für l’Arbuste (von Skovens Rafael – Zardin Firfod) und die Sauerländerin Senta Krichhoff (Menden). Bereits in der Einlaufprüfung, die auf dem Niveau Intermediaire II ausgeschrieben ist, führten die beiden das Klassement deutlich mit 73,789 Prozent an. In der Finalqualifikation, einem speziell für die jungen Pferde im Louisdor-Preis konzipierten Nachwuchspferde Grand Prix der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), überzeugten sie ebenfalls Richter und Publikum und erhielten 76,814 Prozentpunkte für ihre fehlerfreie Vorstellung. „Er ist für mich das perfekte Pferd, ich bin unheimlich stolz auf ihn“, schwärmte Senta Kirchhoff von ihrem l'Arbuste und musste das ein oder andere Tränchen unterdrücken. „Wenn man in der Dressur davon spricht, dass Reiter und Pferd eine Einheit werden sollen, dann war es heute genau das. Das war ein irres Gefühl.“

Die 32-jährige Dressurreiterin, die zu Beginn ihrer Karriere eher in der Vielseitigkeit unterwegs war, reitet den dunkelbraunen Wallach seit er vierjährig war. 2017 waren die beiden bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde im Finale platziert. In Hagen sahen alle fünf Richter die beiden an der Spitze des Starterfeldes. „Man kann Pferd und Reiterin nur zu diesem Ritt gratulieren“, kommentierte der internationale Dressurrichter Dr. Dietrich Plewa die Vorstellung. „Ich empfand es heute noch einmal deutlich besser als in der ersten Prüfung, alles gelang noch sicherer und selbstverständlicher. Vor allem die Trabverstärkungen waren mustergültig, bergauf, mit Schub aus dem Hinterbein und grenzenloser Schulterfreiheit. Die Reiterin nutzt das dem Pferd gegebene Bewegungspotenzial voll aus. Auch die Pirouetten waren super ausbalanciert, die Wechsel sicher und die Übergänge zwischen Piaffe und Passage gelangen wunderbar.“ Einen kurzen Moment der Spannung, in dem l’Arbuste die Zuschauer auf der Tribüne kurz wahrnahm, fiel in der Bewertung nicht ins Gewicht, sodass der Abstand zum zweitplatzierten Paar deutlich ausfiel. Den zweiten Platz in der Finalqualifikation belegte der neunjährige westfälische Hengst Bonamour (von Bonifatius – Rousseau) mit Reitmeister Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln) im Sattel. Die beiden erreichten 72,605 Prozent.

Der Louisdor-Preis ist eine Serie für acht- bis zehnjährige Pferde, die behutsam an die schwerste Prüfungsklasse herangeführt werden sollen. Zwar enthalten die Aufgaben alle Elemente des Grand Prix, sind aber in den Anforderungen etwas reduziert. So darf zum Beispiel die Piaffe noch mehr Vorwärtstendenz haben, als dies im „großen“ Dressursport erwünscht ist. Zu den bisherigen Siegern zählen unter anderem Weihegold OLD, Sammy Davis jr. und TSF Dalera BB, die aktuell dem deutschen Olympiakader angehören. Die Serie führt in diesem Jahr nach Hagen weiter über München (30. Mai - 2. Juni), Werder/Bonhomme (20. bis 23. Juni), Elmlohe (1. bis 4. August), Ising (7. bis 9. September) und Oldenburg (31. Oktober bis 2. November) zum Finale beim Festhallen-Reitturnier in Frankfurt (19.bis 22. Dezember). Sponsor des Louisdor-Preises ist die Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung (Neu-Anspach), die die Serie seit 2012 unterstützt. jbc

Alle Ergebnisse aus Hagen finden Sie hier: https://online.equipe.com/en/competitions/30098

Stand: 02.05.2019