Deutsche Reiterliche Vereinigung
10.04.2022 | 00:30 Uhr | Julia Basic

Leipzig: Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB gewinnen Weltcup-Finale

Isabell Werth und Weihegold OLD werden Dritte

Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB in Leipzig: Foto: Stefan Lafrentz

Leipzig (fn-press). Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB sind das beste Dressur-Paar der Hallensaison 2021/2022. Beim Weltcup-Finale in den Leipziger Messehallen sicherten sie sich mit einem Sieg in der Grand-Prix-Kür den Titel. Isabell Werth und Weihegold OLD belegten Platz drei. Es war das letzte Turnier in der langen, erfolgreichen Karriere der Oldenburger Stute. Die Dänin Cathrine Dufour wurde mit dem Westfalen Wallach Vamos Amigos Zweite. Das dritte deutsche Paar, Helen Langehanenberg und die Holsteiner Stute Annabelle, schloss die Hallensaison auf Rang sechs ab.

Mit 90.836 Prozent gewannen die Olympiasiegerinnen Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) und TSF Dalera BB die Finalprüfung. Es waren nur wenige Prozentpunkte weniger als bei ihrem Olympiasieg in Tokio 2021 (91.732 Prozent). Doch unabhängig vom Ergebnis stand für die Reiterin fest: „Es hat sich heute noch besser angefühlt als in Tokio. Das ist nicht normal, Dalera verbessert sich immer weiter, wir verbessern uns weiter. Es war heute sehr emotional, weil Dalera immer alles für mich gibt und weil es das letzte Turnier mit ihr für die nächsten fünf bis sechs Monate war. Aber zum Glück war es nicht das allerletzte. Wir werden zurückkommen“, sagte Jessica von Bredow-Werndl nach der Siegerehrung. Auch nach all den Erfolgen der vergangenen Monate, dem Olympiasieg und dem Triple-Erfolg bei der Europameisterschaft, sei es ihr Ziel gewesen, in Leipzig noch einmal eine Top-Leistung abzurufen. Das ist ihr ohne Zweifel gelungen. Und somit kann die 36-jährige Bayerin, die im August ihr zweites Kind erwartet und eine Turnierpause einlegt, nun auch ihren ersten Weltcup-Gesamtsieg feiern. Mit dem Hengst Unée BB hatte sie zuvor schon drei Mal Platz drei beim Weltcup-Finale belegt. „Es ist wie ein Märchen und ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist“, sagte von Bredow-Werndl. „Ich bin einfach nur unendlich dankbar dafür, dankbar für Dalera und für all die Menschen, die mich auf diesem Weg begleiten.“

8000 Zuschauer verfolgten auf den ausverkauften Tribünen die Grand-Prix-Kür. Sie erlebten außerdem die letzte Vorstellung von Isabell Werths Ausnahmestute Weihegold OLD. Topfit und unter dem tosenden Applaus des Publikums verabschiedete sich die Rappstute in den sportlichen Ruhestand. Dreimal hintereinander hat Weihegold das Weltcup-Finale schon gewonnen. Diesmal wurde sie Dritte, und das mit einer erneuten Weltklasse-Leistung: 85.921 Prozent. „Es war eine sehr emotionale Atmosphäre. Weihegold hat super mitgemacht, hat keine Fehler gemacht. Im Laufe der Prüfung hat sie an Lockerheit gewonnen und das Finish, das war Gänsehaut pur“, sagte Isabell Werth, die das Weltcup-Finale schon viermal gewonnen hat. Alltäglich werden diese Championate für sie dennoch nicht: „Vielleicht war ich etwas angespannt, es ging hier schließlich um Weihes letzten Auftritt. Aber nach der ersten Minute löste sich die Anspannung und dann war es einfach nur noch eine sehr schöne, fehlerfreie Prüfung.“

Auch das dritte deutsche Paar, Helen Langehanenberg und Annabelle, schaffte eine Top-Ten-Platzierung. Die beiden erreichten in der Kür 78.839 Prozent und wurden Sechste. Die Piaffen und Passagen sowie die Übergänge zwischen diesen Lektionen gelangen den beiden besonders gut. In der Galopptour zeigte die Holsteiner Stute dann jedoch ihre stürmische Seite. „Ich bin unfassbar stolz auf Annabelle. Sie hat mir das allerbeste Gefühl gegeben. Das hat mich dazu verleitet, ein bisschen viel zu riskieren, was uns dann Fehler eingebracht hat“, berichtete Langehanenberg nach der Prüfung. Das war für sie jedoch kein Grund, sich zu ärgern: „Ich bereue nichts. Annabelle ist so toll. Und wenn man hier beim Weltcup-Finale nichts riskiert, wo macht man es dann?“. jbc

In den Leipziger Messehallen finden an diesem Wochenende die Weltcup-Finals in vier Pferdesport-Disziplinen statt. Auch im Voltigieren wurden die Sieger*innen bereits ermittelt. Mehr Informationen darüber gibt es hier: https://www.pferd-aktuell.de/news/aktuelle-meldungen/voltigieren/janika-derks-und-johannes-kay-verabschieden-sich-mit-weltcup-sieg

Das große Finale der Springreiter*innen steigt am Sonntag um 14.45 Uhr. Die TV- und Streaming-Zeiten sind hier zu finden: https://www.pferd-aktuell.de/news/aktuelle-meldungen/sport/leipzig-das-weltcup-finale-2022-in-tv-und-internet

Alle Starter- und Ergebnislisten sowie das gesamte Programm gibt es unter: https://www.longinestiming.com/equestrian/2022/fei-world-cup-finals-2022-partner-pferd-leipzig-leipzig

 

Stand: 10.04.2022