Deutsche Reiterliche Vereinigung
17.07.2022 | 14:50 Uhr

Kronberg: Doppelsieg für Dorothee Schneider

Steffen Peters gewinnt die Kür-Tour beim CDI4* auf dem Schafhof

Kronberg (fn-press). Dorothee Schneider (Framersheim) und der US-Amerikaner Steffen Peters waren die herausragenden Akteure beim internationalen Dressurturnier auf dem Schafhof in Kronberg. Schneider gewann mit dem Hannoveraner Faustus den Grand Prix und den Grand Prix Special, Peters dominierte im Sattel des niederländischen Wallachs Suppenkasper die zweite Dressurtour mit Grand Prix und Kür.

Für Dorothee Schneider ging es beim CDI4* auf dem Schafhof um das Ticket für die Weltmeisterschaft im dänischen Herning, die am 4. August beginnt. Nachdem sie ihr Toppferd Showtime beim CHIO von den Sichtungsprüfungen zurückgezogen hatte und der Hannoveraner deshalb nicht fürs Championat in Dänemark in Frage kommt, musste sie sich mit Faustus beweisen. „Man hatte mir gesagt, dass Faustus und ich in Kronberg noch mal gesichtet werden sollen“, erklärte die Reitmeisterin. Bundestrainerin Monica Theodorescu konnte zufrieden sein mit dem, was Schneider und der 16 Jahre alte Wallach auf dem Viereck zeigten: Nach dem Sieg im Grand Prix mit 74,044 Prozent belegte das Paar auch im Grand Prix Special den ersten Platz, diesmal mit 75,553 Prozent. Am Erfolg beteiligt ist auch Co-Bundestrainer Jonny Hilberath, der das Training der beiden federführend übernommen hat. „Jonny hat mir zwei, drei gute Ideen mit auf den Weg gegeben“, erzählte Dorothee Schneider. Unter anderem hätte sie das Pferd jetzt in Piaffe und Passage besser vor sich. Ob die beiden Siege mit Faustus für einen Platz im Team reichen, wird die 53-Jährge erst in einigen Tagen erfahren. Bis zum 25. Juli kann sich der Dressurausschuss mit der Aufstellung Zeit lassen. „Es bleibt spannend, ob ich mit ins Trainingslager fahre und ob es von dort auch weiter nach Herning geht – oder ob ich ganz zu Hause bleibe“, sagte Dorothee Schneider lachend.

Keine Hoffnung auf die Weltmeisterschaft macht sich hingegen Carina Scholz, obwohl ihr Hannoveraner Tarantino sich in Kronberg sehr gut präsentierte (Platz drei im Grand Prix, Platz zwei im Special mit 73,426 Prozent). „Heute war ich zwar sehr zufrieden“, sagte die 30-Jährige aus Sassenberg, „aber auf den letzten Turnieren hat sich Tarantino nicht so gut präsentiert wie im vergangenen Jahr. Ich stehe deshalb nicht auf der Longlist.“

Dritte wurde Isabell Werth mit ihrem Neuzugang Budhi. Der elf Jahre alte Bordeaux-Sohn war von Nicole Wego-Engelmeyer, Bereiterin auf dem Hof Kasselmann in Hagen, in den Sport gebracht und 2020 an Familie Collin verkauft worden. Tochter Luca Sophia Collin hatte den Oldenburger Hengst im vergangenen Jahr in zwei Intermediaire-Prüfungen vorgestellt, anschließend das Pferd aber wieder in den Beritt von Wego-Engelmeyer gegeben. Nun debütierte Isabell Werth im Sattel des bewegungsstarken Braunen. Die Richterurteile bewegten sich zwischen 71,5 und knapp 75 Prozent, genau 73,234.

In der zweiten Dressurtour mit Kür hielt der US-Amerikaner Steffen Peters die Konkurrenz in Schach. Im Sattel des niederländischen Wallachs Suppenkasper (v. Spielberg-Krack C) gewann er sowohl den Grand Prix als auch die Kür, letztere mit 82,525 Prozent. Auf Rang zwei folgte Isabell Werth mit Quantaz (79,6). Der in Brandenburg-Anhalt gezogene Hengst benahm sich in der Kür manierlich, nachdem er zuvor im Grand Prix mit spektakulärem Steigen seinem Temperament Luft gemacht hatte. Auch Platz drei sicherte sich ein Gast aus den USA: Sarah Tubman und der niederländische Hengst First Apple wurden mit 77,775 Prozent bewertet. hen

 

Stand: 17.07.2022