Deutsche Reiterliche Vereinigung
30.06.2022 | 19:00 Uhr | Laura Schwabbauer

CHIO Aachen: Kopf-an-Kopf-Rennen im Nationenpreis Dressur

Deutschland nach dem Grand Prix knapp auf Rang 2 / Frederic Wandres und Duke of Britian mit 77,217 Prozent Zweite

Frederic Wandres und Duke of Britain in Aachen 2022. Foto: Stefan Lafrentz

Aachen (fn-press). Das deutsche Dressurteam liegt im Nationenpreis beim CHIO Aachen knapp hinter Dänemark. Die Entscheidung in der Aachener Soers fällt am Samstag ab 8.30 im Grand Prix Spécial.

Der Grand Prix ist der erste Teil des Nationenpreises beim CHIO Aachen. 1,241 Prozentpunkte trennen das deutsche Team nach diesem Auftakt von Dänemark. Dabei lieferten Frederic Wandres (Hagen a.T.W.) und Duke of Britain FRH mit 77,217 Prozent das beste Ergebnis für die Mannschaft um Bundestrainerin Monica Theodorescu. „Duke hat sich toll entwickelt und in den vergangenen Wochen sehr konstant gezeigt. In Hagen und in Balve ist er bereits gut unterwegs gewesen und hat sich auch hier in Aachen ohne große Fehler gezeigt“, freute sich Wandres, der sich gemeinsam mit dem Hannoveraner Dimaggio-Sohn in den Olympiakader geritten hat. „Duke und ich sind diese Reise gemeinsam gegangen, wir kennen uns gut und ich könnte mir keinen besseren Sportpartner vorstellen.“ Die Vorbereitung auf Turniere wie Aachen oder Balve absolviert das Paar übrigens am liebsten außerhalb des Dressurvierecks: „Duke ist quasi auf unserer Rennbahn in Hagen groß geworden. Dort haben wir viel Platz und können genauso alles trainieren.“

Als erstes deutsches Paar gingen Benjamin Werndl (Aubenhausen) und Famoso OLD an den Start und kamen mit 74,869 Prozent aus dem Viereck. Für beide war es der erste Start für das deutsche Team im Aachener Nationenpreis. „Ich bin erleichtert, denn ich war schon etwas aufgeregt, muss ich zugeben. Ich bin zwar schon im Jugendbereich für das deutsche Team geritten und kann mit Druck gut umgehen, aber natürlich war ich angespannt. Im Detail gibt es sicher Dinge, die wir noch verbessern können, aber im Großen und Ganzen konnte ich umsetzen, was ich mir vorgenommen habe. Ich kann hier und da noch mehr riskieren, aber das war für mich heute nicht der Tag für volles Risiko“, sagte Werndl.

Ärgerliche Punkte musste Ingrid Klimke (Münster) hergeben, denn ihr Start mit Franziskus begann etwas unglücklich. Der Hengst hatte vor dem Klingeln im Deutsche Bank Stadion noch einmal kurz etwas Dampf abgelassen. Klimke ritt noch eine weitere Runde um das Viereck, so dass die Zeit bei ihrem Einreiten bereits abgelaufen war. Nach der Grußaufstellung ritt sie rechts statt links herum – auch das kostete wichtige Punkte. „Das war ein blöder Reiterfehler. Ich war irritiert durch das Klingeln und den kleinen Bocksprung zu Beginn. Während der Prüfung war Franziskus sehr konzentriert und hat sehr gut zugehört.“

Punkte liegen gelassen haben auch Isabell Werth und DSP Quantaz, die mit 76,413 Prozent das fünftbeste Ergebnis der Prüfung lieferten. „Es war die Pirouette. Das war einfach echt blöd. Ich bin zu vorsichtig reingeritten und Quantaz wusste ehrlich gesagt einfach nicht, was ich von ihm wollte. Das war teuer, aber sonst war er sehr fein zu reiten. All das, was man versucht hat weiterzuentwickeln, ist gut gelungen. Auch der Schritt war sehr akzeptabel, damit war ich zufrieden.“
Mit diesen Ergebnissen ist das deutsche Team vor dem Grand Prix Spécial in der Verfolger-Position. Dänemarks Charlotte Dujardin und der westfälische Vitalis-Sohn Vamos Amigos führen das Klassement mit 81,544 Prozent an. Ebenfalls zum Team gehören Daniel Bachmann Andersen mit Marshall-Bell (73,696), Nanna Skodborg Merrald mit der Oldenburgerin Atterupgaards Orthilia (73,348) sowie Carina Cassøe Krüth mit Heiline's Danciera (74,500). "Ich gehe davon aus, dass es einen spannenden Zweikampf zwischen Deutschland und Dänemark geben wird", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu. 
Samstag geht es in den Grand Prix Spécial, danach steht der Sieg im Aachener Nationenpreis fest. Gewertet werden die drei besten Ergebnisse aus dem Grand Prix sowie die besten drei aus dem Grand Prix Spécial.  

Stand: 30.06.2022