Deutsche Reiterliche Vereinigung
13.09.2020 | 15:00 Uhr | fn-press

Bundesnachwuchschampionat Dressur: Emily Rother gewinnt

Pferdewechsel im Finale / Josephine Ruppert wird Zweite

Riesenbeck (fn-press). „Ich bin mit gemischten Gefühlen ins Finale gegangen. Es war komisch, die anderen Reiterinnen auf meinem Pferd zu sehen, aber die Erfahrung beim Pferdewechsel war spannend“, sagt Emily Rother. Die 14-Jährige blickt auf ein erfolgreiches Wochenende beim Bundesnachwuchschampionat in Riesenbeck zurück. Mit ihrem Oldenburger Wallach Jasper gewinnt sie alle drei Wertungsprüfungen und kann ihre guten reiterlichen Leistungen auch beim finalen Pferdewechsel zeigen. Den Vize-Titel holte sich Josephine Ruppert für den Landesverband Bayern, dicht gefolgt von Carolina Miesner (LV Hannover). 

Beim Bundesnachwuchschampionat, dem Liselott-Rheinberger-Nachwuchsförderpreis, ist der Finaltag wohl der spannendste, denn der Fremdreitertest, den die drei Finalisten absolvieren müssen, zeigt, wer auch auf anderen Pferden Lektionen sicher abrufen und eine harmonische Runde zeigen kann. Das Championat zählt zu den wichtigsten Nachwuchsprüfungen für Dressurreiter. In Riesenbeck kristallisierte sich in den drei Runden dieses Tests heraus, dass die Günzburgerin Emily Rother (LV Baden-Württemberg) sich am schnellsten und besten auf die fremden Pferde einstellte. Mit den Wertnoten 8,8 auf ihrem eigenen Pferd, 8,2 auf dem ersten und 9,0 auf dem zweiten Fremdpferd gewann sie das Finale mit Abstand. „Deine Präsentation hat sich durchgehend gesteigert“, lautete der Richterkommentar von Dietrich Plewa. „Du hast unheimlich schön gezeigt, wie man sich auf ein Pferd einlässt. Du willst eins werden mit dem Pferd und das ist dir gelungen.“ Für die junge Reiterin und ihren Wallach ist der Titel im Bundesnachwuchschampionat die Krönung einer sehr erfolgreichen Saison. Bei den U14-Europameisterschaften in Ungarn sicherte sie sich in der Einzel- sowie in der Teamwertung bereits die Goldmedaille. 

Vize-Championesse Josephine Ruppert (Wielenbach) steigerte ihre Leistungen in den drei Ritten stetig und konnte die Wertnote 8,2 für den Ritt auf ihrer eigenen Stute Bella Donna (v. Belissimo M) im zweiten Umlauf erst auf 8,4 und schließlich, im dritten Umlauf auf 8,5 verbessern. Die Richter merkten an, dass sie „eine sehr auf Sicherheit angelegte Runde“ gezeigt habe, was auf den unbekannten Pferden aber scheinbar der richtige Weg gewesen sei. 

Für Carolina Miesner (Scheeßel) liefen die ersten beiden Ritte sehr gut. Auf ihrer eigenen Stute Angelina (v. Decurio) zeigte sie eine schöne harmonische Runde, bei der die Richter vor allem ihre ruhige Schenkellage lobten. Der Wertnote 8,7 für den ersten Ritt folgte eine 8,6. Im letzten Durchgang hatte die Reiterin des Landesverbandes Hannover sichtliche Schwierigkeiten, das fremde Pferd vor ihren Schenkel zu bekommen. Nach einigen kleinen Fehlern in der Ausführung der Aufgaben lautete die Endnote 7,0.

Die bundesweite Förderung des Children-Dressursports ist dank eines Förderers in diesem Jahr in die zweite Runde gegangen. Die Initiative hat den sinnvollen Aufbau von Trainingsmaßnahmen und Turnierstarts der U14-Reiter auf Großpferden zum Ziel. Die Landesverbände wurden in diesem Jahr beim Talentscouting U14, der Schaffung eines Prüfungsangebotes auf Landesebene für diese Altersklasse sowie bei der Ausschreibung von Landesmeisterschaften für U14-Reiter auf Großpferden unterstützt. In Riesenbeck erhielten im Anschluss an die zweite Wertungsprüfung des Bundesnachwuchschampionates acht strahlende Reiter aus den Händen von Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen die Einladung zu einem dreitägigen Siegerlehrgang, der im November unter seiner Leitung stattfinden wird. Für den Großteil der Lehrgangsteilnehmer wird im Rahmen dieses Lehrganges der Umstieg in die Altersklasse Junioren im Fokus stehen. FN/Sina Stahlsmeier

Stand: 17.09.2020