Deutsche Reiterliche Vereinigung
27.06.2013 | 18:21 Uhr | Susanne Hennig

CHIO Aachen: Nationenpreis-Sieg auf dem Dressurviereck

Deutsches Quartett vor Dänemark und USA / Helen Langehanenberg beste Reiterin

Aachen (fn-press). Mit deutlichem Abstand gewann das deutsche Dressurteam mit Helen Langehanenberg (Havixbeck), Isabell Werth (Rheinberg), Anabel Balkenhol (Rosendahl) und Fabienne Lütkemeier (Paderborn) den Nationenpreis beim CHIO Aachen. Helen Langehanenberg und Damon Hill NRW erzielten mit 81,128 Prozent das beste Einzelergebnis.

Er regiert auch im Aachener Dressurstadion wie ein König: Damon Hill demonstrierte im Grand Prix, dem Nationenpreis der Dressurreiter, einmal mehr auf eindrucksvolle Weise, wer der Beste ist. Mit Helen Langehanenberg im Sattel meisterte der 13-jährige westfälische Hengst die Lektionen fehlerfrei und ausdrucksstark und wurde von den fünf Richtern mit 81,128 Prozent belohnt. Bundestrainerin Monica Theodorescu lobte: „Ich habe Helens Ritt sehr genossen. Das war ungemein präzise geritten.“

Eine der besten Prüfungen ihres Lebens gelang Anabel Balkenhol mit dem ebenfalls 13-jährigen Hannoveraner Dablino. 77,043 Prozent im Grand Prix des CHIO Aachen sind das beste Resultat in beider Entwicklung und Platz zwei in der Prüfung. Auch die Bundestrainerin war begeistert: „Wir alle haben jahrelang an dieses tolle Pferd geglaubt, jetzt hat Anabel gezeigt, was in ihm steckt.“

Vermanagt hatte sich Isabell Werth, indem sie die Starterliste nicht richtig gelesen hatte und mit Don Johnson viel zu früh auf den Abreiteplatz geritten war. „Er war etwas über die Uhr“, sagte sie hinterher. Der Hannoveraner wirkte in der Prüfung innerlich „geladen“, ließ seine Reiterin aber nicht im Stich und absolvierte das Pensum manierlich. Mit 73,979 Prozent (Platz 8) blieb der elfjährige Braune jedoch deutlich unter seinen Möglichkeiten.

Zum dritten Mal startet Fabienne Lütkemeier in der Aachener Soers, doch in diesem Jahr feiert sie Premiere als Mitglied der Nationenpreis-Mannschaft. Mit ihrem 13-jährigen Hannoveraner D’Agostino präsentierte die Paderbornerin einen starken Grand Prix. Lediglich beim letzten Einerwechsel schlich sich ein Fehler ein, zudem fiel eine Pirouette viel zu groß aus. Das kostete wertvolle Punkte, denn beide Lektionen zählen doppelt. „Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich die Fehler nicht verhindern konnte“, meine die erst 22-Jährige, deren Ritt die Jury mit 71,830 Prozent bewertete (Platz 10). Insgesamt brachte es das deutsche Team auf 231,150 Prozent.

In Abwesenheit der britischen und niederländischen Viereckprominenz – die meisten waren eine Woche zuvor beim CHIO Rotterdam an den Start gegangen - eroberten die Dänen Platz zwei im Dressur-Nationenpreis (223,043). Beste Reiterinnen waren Nathalie zu Sayn-Wittgenstein auf Digby (75,638, Platz drei in der Einzelwertung) und Anna Kasprzak auf Donnperigon (75,426, Platz 4). Die USA reihten sich dan ritter Position ein (217,298). In diesem Team erwies sich Steffen Peters auf dem Westfalen Legolas als punktstärkster Reiter (75,298).

Kristina Sprehe Siegerin in der „I-Tour“

Überaus kernig gab sich Hannoveraner Desperados bei seinem ersten Turnierstart in der Grünen Saison. Der zwölfjährige Hengst, der sich unmittelbar vor dem Weltcup-Finale in Göteborg verletzt hatte und zwei Monate pausieren musste, forderte seiner Reiterin Kristina Sprehe viel Geschick ab. Das Paar startete in der zweiten Dressurtour des CHIO, der so genannten I-Tour. Zwar gewann Kristina mit dem schönen Hengst den Grand Prix mit 73,723 Prozent, aber glücklich wirkte sie nicht. „Desperadors war sehr nervös, dadurch schlichen sich viele kleine Fehler ein. Er braucht jetzt wieder Turnierroutine“, sagte die 26-jährige Studentin. Den zweiten Platz belegte die Österreicherin Victoria Max-Theurer mit der Hannoveranerin Blind Date. Die von Brigitte Wittig in den Sport gebrachte Stute erhielt 72,617 Prozent. Auf Platz drei behauptete sich der Niederländer Peter Minderhoud mit Romanov (72,596) vor Nadine Capellmann und Girasol (71,787).

Ergebnisse: www.chioaachen.de

 

Stand: 27.06.2013