Deutsche Reiterliche Vereinigung
02.09.2022 | 20:59 Uhr | fn-press

HKM Bundeschampionate: Ponys machen am Freitag den Anfang

14 Entscheidungen auf fünf Plätzen / Topergebnisse für Eivissa und I Slash Candy EA WE

Kalifa und Sophie Hinners beim HKM Bundeschampionat - Foto: Lafrentz

Bundeschampioness der fünfjährigen Springpferde ist die Holsteiner Stute Kalifa von Million Dollar, MV Caretino, vorgestellt von Sophie Hinners. Vier Parcours hat Kalifa auf dem Championat absolviert, alle mit Bewertungen die besser als „sehr gut“ waren.

Warendorf (fn-press). Auch am dritten Prüfungstag blieb es spannend bei den HKM Bundeschampionaten. Erneut ging es für die Nachwuchspferde und -ponys darum, sich für die Finals am Samstag und Sonntag zu empfehlen. Eine erste Entscheidung stand auch auf dem Programm: der „Große Preis von Warendorf“, bei dem erstmals auch achtjährige und ältere Pferde in einem S** gegeneinander antraten.

Den Auftakt auf dem Reitpferdeplatz machten die vierjährigen Reitponys – Stuten und Wallache. Als Sieger erlebten die Zuschauer den in Weser-Ems gezogenen Kastanienhof Moonwalker (v. Kastanienhof Manhattan – Cockney Cracker WE), für dessen Trab die Richter eine 9,5 spendierten. Auch in den übrigen Merkmalen konnte Bronzemedaillengewinner des Oldenburger Landeschampionats 2022 überzeugen. Mit seiner Besitzerin Ann-Cathrin Rieg im Sattel erzielte er eine Gesamtnote von 8,6 und verwies damit den Dornik B-Sohn Dans le Couer und seine Reiter Lisa Erlemeyer (8,4) sowie die vierjährige Palomino-Stute Daily Sunshine (v. Dressed in Gold) mit Jacqueline Baartz (8,4) auf die Plätze. Zusammen mit diesen drei ziehen weitere fünf Ponys ins Finale ein.

Noch früher dran waren die fünfjährigen Springponys. Das beste Richterurteil erhielt hier der Falbhengst Mister Twister Junior (v. Match Point – Centurion) aus der Zucht von Carsten Reinold. Zusammen mit seiner Reiterin Alexandra Langer erzielte er die Wertnote 8,8 und ließ damit Robby Lee LOH (v. Rob Roy van het Klavertje - Los Angeles) mit Antonia Ercken im Sattel (8,6) sowie die Siegerin der Einlaufprüfung, My Sunshine SG (v. Mason – Pilatus) und Amelie Tönnissen (8,5) hinter sich. Von den insgesamt 23 Teilnehmern konnten sich die ersten 15 für das Finale empfehlen.

Siegerin des Kleinen Finales der fünfjährigen Vielseitigkeitsspferde ist die fünfjährige Hannoveraner Stute Rockaya, eine Tochter des Radisson aus einer Mutter von Stalypso, die in Warendorf von Sandra Penndorf vorgestellt wurde. In der Finalqualifikation noch mit einer 7,5 bedacht, gefiel die braune Stute beim zweiten Versuch nicht nur wegen ihres Galoppiervermögens, sondern überzeugte auch am Sprung, in der Rittigkeit als „Typ“. Mit der Gesamtnote 8,6 verwies die von Gerd Lücking gezogene Stute den Holsteiner Schimmelhengst Charming Boy (v. Charleston – Cancara) mit Pia Münker im Sattel (8,5) sowie und die Hannoveraner Rappstute Deliah IOH (v. Diacontinus – Escudo I), geritten von Nadine Marzahl auf die Plätze. Im Kleinen Finale der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde siegte Jana Schoupal mit dem Brandenburger Carsandro mit der Wertnote 7,6. Für die Teilnehmer am Kleinen Finale sind die HKM Bundeschampionate damit beendet, die Möglichkeit ins Finale nachzurücken wurde abgeschafft.

Das Bundeschampionat für siebenjährige Dressurpferde gehört zu den sportlichen Neuerungen bei den HKM Bundeschampionaten 2022. In der Einlaufprüfung – geritten wurde hier die entsprechende Internationale FEI- Dressuraufgabe für siebenjährige Pferde auf S-Niveau – siegte Prozent der Oldenburger Dos Amigos OLD (v. Dimaggio – Sir Donnerhall I). Der braune Wallach gehörte zu den Kandidaten, die in die engere Auswahl für die WM der jungen Dressurpferde gekommen waren, und konnte sich nun mit 81,047 Prozent an die Spitze des Starterfeldes setzen. Vorgestellt wurde der von Constanze Fürste gezogene Dos Amigos OLD von Leonie Richter. Mit insgesamt 36 Startern wurde das neue Championat gut angenommen, die 15 Besten unter ihnen sind nun für den Start im Finale qualifiziert. Unter ihnen auch die beiden Hannoveraner Hengste Beuys (v. Belantis – Lauries Crusador xx, Reiterin Ann-Christin Wienkamp) und Famous K FRH (v. Finest – Londonderry, Reiterin Stefanie Wittmann), die in der Einlaufprüfung die Plätze zwei und drei belegten.

Sophie Hinners dominiert die zweite Qualifikation der fünfjährigen Springpferde - einer Springpferdeprüfung der Klasse M* mit 88 Startern. Mit vier Pferden auf der Starterliste belegt sie am Ende die Plätze eins, zwei und vier. Mit Kalifa, einer Tochter ihres Erfolgshengstes Million Dollar, mit dem sie mit dem deutschen Team den Nationenpreis in Mannheim in diesem Jahr gewonnen hatte, siegt sie mit der Holsteiner Stute, die mütterlicherseits von Caretino abstammt, in der ersten Abteilung mit einer 9,2. Züchterin und Besitzerin der Dunkelbraunen ist Natalie Kock. Mit 9,0 auf Platz zwei reiht sich eine weitere Stute ein: Auch Dialotta,  Hannoveraner Stute von Diacontinus – Stolzenberg, wurde von Sophie Hinners optimal präsentiert. Platz drei in der ersten Abteilung geht an Hendrik Dowe mit dem Dominator Z- Balou du Rouet-Sohn Dracon, der am Donnerstag die erste Qualifikation gewonnen hatte. Der westfälische Hengst erhält eine 8,9. Ein weiterer Dominator Z-Sohn platziert sich auf Rang vier: Dacaron (Muttervater Fighting Alpha) ist ein Hannoveraner Wallach, der ebenfalls mit Sophie Hinners im Sattel eine 8,7 erhält. Genauso wie auch die Oldenburger Stute Crystal Blue OLD v. Casino Grande – Mr. Blue, vorgestellt von Jannis Schultewolter. In der zweiten Abteilung geht der Sieg an den Holsteiner Hengst Valenzano v. Vagabond de la Pomme – Christian (Züchter Kai Wullweber), geritten vom Iren Diarmuid Howley mit der Wertnote 9.1. Platz zwei für Tobias Thoenes mit dem westfälischen Hengst Dacantos Boy v. Dacantos – Balous Bellini mit der Wertnote 9,0. Den dritten Platz teilen sich mit der Wertnote 8,8 der Oldenburger Hengst Chaccothage Blue PS v. Chacco-Blue – Conthargos mit Patrick Stühlmeyer im Sattel für das Gestüt Lewitz und der Hannoveraner Wallach Big Red Balou v. Balou du Rouet – Goldfever mit Richard Vogel. 

Die ersten 10er bei den HKM Bundeschampionaten gab es am Freitag bei den dreijährigen Reitpferden – Stuten und Wallachen. Auf den ersten Blick zog die schwarzbraune Westfalenstute Eisvissa die Zuschauer in ihren Bann und veranlasste die Richter, zu Höchstnoten zu greifen. Nicht nur für den Trab, sondern auch für ihren Galopp erhielt die Tochter des Escamillo (MV: Wolkentanz I) eine glatte 10, für die altersgemäße Erfüllung der Aufgaben und das Exterieur gab es die 9,5. Zusammen mit einer 8,0 für den Schritt errechnete sich eine Endnote von 9,4 – das mit Abstand beste Ergebnis der Prüfung. Züchterisch verantwortlich für Eivissa (übrigens der katalanische Name für Ibiza) ist Katharina Hadeler, vorgestellt wurde sie von Jessica Lynn Thomas. Mit den Endnoten 8,4 beziehungsweise 8,3 belegten der Oldenburger Wallach Best Secret OLD (v. Bonds – Sandro Hit, Reiterin Wiebke Hartmann-Stommel) und die Oldenburger Stute Shadow Fairy Caledonia (v. Foundation – Sir Donnerhall I, Reiterin Judit Sarda) die Plätze zwei und drei. Ein Wiedersehen gibt es mit den dreien sowie den drei weiteren Platzierten am Sonntag im Finale. 

Ein weiteres Mal die Höchstnote 10 vergaben auch die Richter auf dem Vielseitigkeitsplatz. Damit bedachten sie die in Weser-Ems gezogene I Candy Splash EA WE als „typisches“ Vielseitigkeitspony. Topnoten – jeweils die 9,5 – gab es auch für den Galopp, Springvermögen und Rittigkeit, so dass am Ende die Note 9,6 für die sechsjährige Stute heraussprang. Vorgestellt wurde I Slash Candy EA WE von Smilla Maline Philipp, Neunte der Junioren-EM in Hartpury in diesem Jahr. Mit der Gesamtnote 9,4 ebenfalls hoch bewertet wurde der Schimmelhengst Cookie dough (v. Del Piero – Diarado), vorgestellt von Sabine Deparade. Mit etwas Abstand beendete Quatman’s Boy B (v. Quatman – Caliostro) die Prüfung auf Platz drei. Der fünfjährige Wallach, geritten von Anna Katharina Thomasmeyer, erzielte eine Endnote von 8,9. Insgesamt gingen 18 Ponys an den Start, elf konnten sich für den Start im Finale empfehlen, da gleich zwei Pferde wertnotengleich auf Platz zehn landeten.

Der Sieg in der zweiten Qualifikation der siebenjährigen Springpferde, die seit 2020 auch einen Bundeschampion in ihrer Altersklasse ermitteln, geht an Chad Blue PS, einem Sohn des Chacco-Blue aus einer Sandro Boy-Mutter. Der Oldenburger Hengst des Gestüts Lewitz wurde von dessen Bereiter Patrick Stühlmeyer vorgestellt. Null Fehler und eine Zeit von 70,21 Sekunden waren die schnellste Runde aller 47 siebenjährigen Pferde und damit der Sieg. Fast genauso schnell war die westfälische Stute Lajacuma v. Lycon – Rockwell. Hendrik Dowe erreichte mit ihr in 70,75 Sekunden die Ziellinie. Platz drei geht an den Hannoveraner Hengst Charly Brown v. Cinsey – Peter Pan mit Katrin Eckermann (71,96 Sekunden). Im Finale, einem S**-Springen mit Stechen, am Samstag um 18 Uhr dürfen die 40 punktbesten Pferde aus beiden Qualifikationen starten.

Mit einer 9,0 gewinnt DSP Herzzauber D die Qualifikation der fünfjährigen Dressurponys. Im Sattel des Palomino-Hengstes v. Herzkönig – Casino Royale saß Antonia Busch-Kuffner, Züchterin und Besitzerin ist Danica Duen. DSP Herzzauber kennt die Atmosphäre in Warendorf bereits, er gewann 2020 Bronze bei den dreijährigen Reitpony-Hengsten. Melli’s Glückskeks v. Golden West – Golden Dancer heißt der Hengst, der sich mit einer 8,8 den zweiten Platz sicherte (Züchterin Melanie Schierholz, Besitzerin Melanie Petermeier). Vorgestellt wurde er von Carolina Miesner. Platz drei geht an den dritten Hengst ganz vorne in der Platzierung und zwar an den Ferienhof Stücker: FS Next Diamond v. FS Numero Una – FS Don’t Worry kommt mit Virginia Spönle im Sattel auf ein Ergebnis von 8,6. Dieser Hengst war 2020 Vize-Bundeschampion bei den dreijährigen Reitponyhengsten. 

Der Sieger bei den sechsjährigen Dressurponys heißt Neverland WE, ein dunkelbrauner Hengst v. FS Numero Uno – Champus K mit einer Endnote von 8,3. Vorgestellt wurde der Hengst von Sophie Luisa Duen. Neverland K kannte das Viereck in Warendorf bereits, denn im vergangenen Jahr holte er Bronze bei den fünfjährigen Dressurponys. Platz zwei geht mit einer 7,9 an FS Clarimo v. FS Coconut Dream – FS Don’t Worry. Im Sattel des braunen Hengstes saß Virginia Spönle. Knapp dahinter mit der Endnote 7,9 platzierte sich Glücksengelchen auf dem Bronzerang. Die Palomino-Stute stammt ab von Hesselteich’s Golden Dream – FS Don’t Worry und wurde von Leonie Honnefelder vorgestellt. Insgesamt traten 16 sechsjährige Ponys in der Qualifikationsprüfung an. 

Ganz deutlich machte der bayerisch gezogene Vorjahres-Bundeschampion seine Ambitionen auf einen zweiten Titel: Mit einer 9,0 legte Gründleinshofs Gipfelstürmer v. Golden West – Gründleinshofs San Royal im Feld der 22 vierjährigen Reitponyhengste ordentlich vor. Der Palomino aus der Zucht von Cordula Kaus (Besitzerin: Anneke Behr), geritten von Danica Duen, begeisterte vor allem mit seinem herausragenden Trab (10). Mit einer 8,7 und einer 8,4 folgten die Hengste Daydreamer v. Double Diamand AK (Züchterin: Seloa Liebrecht) aus dem Rheinland und der für Weser-Ems startende Damaszener K WE v. Dimension AT NRW aus der Zucht von Hermann Koopmeiners. Die beiden Hengste wurden von Hanna Richter und Jacqueline Schurf vorgestellt und qualifizierten sich mit fünf weiteren Ponys für das Finale am Sonntag.

Im kleinen Finale der sechsjährigen Dressurpferde konnten sich die besten fünf von 35 Startern noch nachträglich für das Finale am Sonntagmittag qualifizieren. Diese Chance nutzte Diamante Negro, ein Deutsches Sportpferd v. DeLorean – Fürst Romancier (Züchter ZG Krohn und Dötschel, Besiterin Dr. Janna Alpers). Vorgestellt wurde der Wallach von Juliane Brunkhorst, die sich am Ende über eine 8,7 freuen konnte. Platz zwei ging an den westfälischen Hengst Ellis NRW v. Escolar – Dimaggio. Mit einer Endnote von 8,5 qualifizierte sich der Braune mit dem Spanier Manuel Dominquez Bernal im Sattel ebenfalls für das Finale. Platz drei ging an Hanks, einen Oldenburger Wallach v. Henkie – Bretton Woods, vorgestellt von Fie Christine Skarsoe. Er bekam die Wertnote 8,2

Erneut vollbesetzt waren die Ränge der dreijährigen Hengste, die den krönenden Tagesabschluss im Reitpferdestadion machten. Zu spät durfte aber kein Zuschauer kommen, denn bereits mit den ersten beiden Hengsten erlebten diese den Sieger und Zweitplatzierten der Prüfung: Mit einer glatten 9,0 als Endnote verließ der in Hannoveraner Vogue (v. Vitalis – Fidertanz) die Bahn, Prämienhengst der zurückliegenden westfälischen Körung in Münster. Er wurde von Leonie Richter für den Stall Helgstrand vorgestellt und erhielt gleich vier Mal die Note 9,0 und besser. 8,6 gab es für den DSP-Hengst Benison, ein Sohn des Benicio – Don Diamond vom Zuchthof Galneder in Taufkirchen, der nach seiner Körung in den Ausbildungsstall Schöffner wechselte und in Warendorf von Anna-Catherine Schöffner vorgestellt wurde. Gleich zwei Hengste teilten sich den dritten Platz, jeweils mit der Endnote 8,5: der DSP-Schimmelhengst Bloomingdale, ein Sohn des Belantis aus einer Mutter der berühmten P-Linie des Haupt- und Landgestüts Neustadt/Dosse. Geritten wurde er von Catja Thomsen vom Landgestüt Celle, wo er auch aufgestellt ist. Außerdem der Westfale Elastic (v. Escolar – Dimmagio), vorgestellt von Maxi Kira von Platen. Wie Vogue befindet sich auch der aktuelle Westfalenchampion im Besitz der Helgstrand Dressage. Insgesamt beendeten 13 Teilnehmer die Prüfung. Somit gibt es am Sonntagnachmittag neben den ersten vier auch ein Wiedersehen mit dem Westfalen Glamdale WP, Sieger des Westfalenwappens beim Turnier der Sieger in Münster, sowie dem DSP-Körungssieger Dream Royal.

Informationen, Zeitplan und Tickets unter www.hkm-bundeschampionate.de

Stand: 02.09.2022