Deutsche Reiterliche Vereinigung
04.09.2022 | 16:57 Uhr | fn-press

HKM Bundeschampionate: Gipfelstürmer holt erneut den Titel

Vierjährige Reitponys: Bundeschampions kommen aus Bayern und Weser-Ems

Kastanienhof Moonwalker und Ann-Cathrin Rieg - Foto: Equitaris

Der Bundeschampion der vierjährigen Reitponys heißt Kastanienhof Moonwalker. Mit seiner Reiterin Ann-Cathrin Rieg und der Endnote 8,6 setzte er sich an die Spitze.

Warendorf (fn-press). Zum Wiederholungstäter im Finale der vierjährigen Reitponyhengste wurde der bayerisch gezogene Hengst DSP Gründleinshofs Gipfelstürmer. Der bewegungsstarke Palomino verteidigte seinen Vorjahrestitel erfolgreich. Für das Rheinland und Schleswig-Holstein gab es die Silber- und Bronzemedaille.

Das ist ja wohl der Gipfel: Wenn man schon aus Bayern kommt, sollte man zumindest Erfahrung im Erklimmen hoher Berge und somit auch hoher Ziele haben. Damit hatte der Vorjahres-Bundeschampion DSP Gründleinshofs Gipfelstürmer v. Golden West-Gründleinshofs San Royal aus der Zucht von Cordula Kaus überhaupt kein Problem. Als Führender der Qualifikation überzeugte der Hengst, der wieder von Danica Duen vorgestellt wurde, auch im Finale die Richter-Kommission (Tim Koch, Peter Olsson und Jürgen Uthoff): „Das ist ein herrlicher Typ, fast ein kleines Reitpferd, mit hervorragender Bergauf-Tendenz. Seine Typqualität fließt in die Bewegung mit ein“, lautete der Richterspruch für den Siegerhengst, der für das Exterieur mit 9,5 bewertet wurde. Als einziges Pony erhielt er die Zehn für den Trab: „Er hat uns gezeigt, wie dynamisch ein Pony mit einer super Kooperation von Vor- und Hinterhand viel Elastizität und Energie entwickeln kann.“ In seine Endnote von 9,0 flossen je dreimal die 8,5 für Galopp, Schritt und Reitqualität ein. Die Fremdreiterin, Pferdewirtschaftsmeisterin Vanessa Siedentopf, genoss die Trabreprisen sichtlich und bescheinigte den Richtern ein gutes Reitgefühl im Sattel des neuen Bundeschampions, der im Besitz von Anneke Behr steht.

Leicht verbessern konnte sich im Finale der im Rheinland gezogene Schimmelhengst Daydreamer von Double Diamond AK-Volano Beau aus der Zucht von Seloa Liebrecht (Besitzerin. Carolyne Liebrecht). 8,8 lautete sein Endresultat, 8,7 hatte er in der Qualifikation erreicht und war somit dem Sieger immer ganz dicht auf den Fersen. „Daydreamer ist bergauf konstruiert und macht sehr viel aus seinem Körper. Er bringt einen sehr sicher schwingenden Trab mit, der von hinten heranschließt und auch viel Grundschwung in der Verstärkung entwickelt.“ Der Trab war den Richtern eine 9,0 Wert, genau wie auch das Gebäude des Silbermedaillen-Gewinners. Seine Höchstnote bekam der charmante Hengst allerdings für die Reitqualität (9,5): „Unter der Fremdreiterin fühlte sich Daydreamer genauso wohl wie unter seiner Reiterin Hanna Richter. Er erfüllte vertrauensvoll alle Aufgaben mit sehr guter Grundanlehnung und reagiert optimal auf alles, was hier von ihm verlangt wurde.“

Notenmäßig holte der dritte Medaillenträger, Steendieks Daddys Sunny Boy v. FS Daddy Cool-The Braes My Mobility, noch ordentlich auf und steigerte sich von 8,3 auf eine 8,6 im Finale. Der in Schleswig-Holstein gezogene Falbhengst mit dem Schuss Welsh-Blut im Pedigree (Züchter und Besitzer: Peter Böge), der von Mareike Peckholz vorgestellt wurde, punktete vor allem mit seinem Galopp (9,5): „Das war sehr sicher und geschlossen springend, erhaben und fleißig.“ Für den Trab und das Gebäude gab es jeweils die 9,0. „Ein herrlich formatiertes Pony mit viel Reitqualität aus dem Körper.“ Insgesamt 22 vierjährige Reitponyhengste traten dieses Jahr an.

Vierjährige Reitponys (Stuten und Wallache): Kastanienhof Moonwalker vorne
Weser-Ems vor dem Rheinland und Rheinland-Pfalz-Saar: So lautete die Reihenfolge in der Medaillenvergabe bei den vierjährigen Reitponys (Stuten und Wallache) für die beteiligten Ponyzuchtgebiete. Spannend war Final-Entscheidung schon deshalb, weil die Favoriten notentechnisch in der Qualifikation extrem dicht beieinander lagen, und nun die Einschätzung der Fremdreiterin Vanessa Siedentopf eine wichtige Rolle für die Veranlagungsnote der Richter-Kommission spielte. Der bisher führende Ponywallach Kastanienhof Moonwalker v. Kastanienhof Manhattan-Cockney Cracker WE (Züchter: Gestüt Kastanienhof), der von Besitzerin Ann-Cathrin Rieg vorgestellt wurde, konnte allerdings sein Gesamt-Ergebnis von 8,6 erfolgreich halten. „Es ist ein Bergauf-Pony – so wie er sich uns präsentiert. Wir sahen im Trab einen energischen Grundschwung mit vielen Möglichkeiten sowie einen geschmeidigen Galopp, der ein sehr gutes Reitgefühl vermittelt. Das Pony reagiert sehr sicher auf die treibenden Hilfen, geht losgelassen und frisch nach vorne. Die Anlehnung ist immer leicht. Er bewegt sich seiner Veranlanlagungsnote entsprechend gut bergauf und bringt schöne Reitpferdepoints mit“, so das Urteil der Richter. In Noten waren das zweimal die 9 für Trab und Rittigkeit, zweimal die 8,5 für Galopp und Gebäude und die 8,0 als Schrittnote für den in Weser-Ems gezogenen Wallach.

Neue Vize-Bundeschampionesse ist die Dornik B-Tochter Dans le Coeur B, die aus einer Voyager-Mutter im Rheinland von Viktoria Charlotte Braun gezogen wurde, der die Dunkelfuchsstute auch gehört. Sie bekam mit 9,5 die Tages-Höchstnote in diesem Finale für Veranlagung, denn auch die Testreiterin fühlte sich auf dem „handlichen Pony“ sehr wohl. „Die Stute macht einen sehr zufriedenen und gleichzeitig engagierten Eindruck bei sehr gutem Reitgefühl und im positiven Sinne sensibler Reaktion auf die reiterlichen Hilfen.“ Die zweitbeste Note (9,0) kassierte Dans le Coeur B, die von Lisa Erlemeyer im Viereck vorgestellt wurde, für ihre energische Trabarbeit mit „sehr gutem Schwung und immer souverän nach vorne zur Hand tretend.“ In der Endabrechnung hieß das 8,5 im Finale und somit nochmals eine kleine Steigerung zur Qualifikationsnote von 8,4.

Knapp dahinter folgte mit 8,3 auf dem Bronzerang die für das Zuchtgebiet Rheinland-Pfalz-Saar startende Palominostute Daily Sunshine v. Dressed in Gold-FS Don’t Worry aus der Zucht von Heiko Scharf. Für alle drei Grundgangarten und die Veranlagung gab es im Finale jeweils die 8,5 für die „modern dargestellte Stute, die ihre Bewegungsqualität aus dem Körper entwickelt.“ Sie begeisterte mit einem „dynamisch durchschwingenden Trab, einem geschlossenen, taktklaren und gut räumenden Galopp sowie einem durch den Körper ziehenden Schritt.“ Als sehr leistungsbereit und positiv wurde die Ponystute, die im Besitz von Clifford Wahl steht, von der Testreiterin eingeschätzt. FN/ Tina Pantel

Informationen, Zeitplan und Ergebnisse unter www.hkm-bundeschampionate.de

Stand: 04.09.2022