Deutsche Reiterliche Vereinigung
01.09.2022 | 21:20 Uhr | fn-press

HKM Bundeschampionate: Volles Programm am Donnerstag

Hattrick für Stall Fischer

Darf ich bitten und Tanja Fischer - Foto: Equitaris

Der zweite Titel für Familie Fischer: Darf ich bitten heißt der Bundeschampion der dreijährigen Reitponyhengste. Auch er wurde vorgestellt von Tanja Fischer.

Warendorf (fn-press). Traditionell vollgepackt ist der Donnerstag bei den HKM Bundeschampionaten. In elf Prüfungen auf fünf Plätzen traten die Nachwuchspferde und -ponys an, um sich für die Finals am Samstag und Sonntag zu empfehlen.

Dreijährige Reitponys – Stuten und Wallache: Ein Highlight zu Beginn
Den Auftakt auf dem neu gestalteten Reitpferdeplatz machten die dreijährigen Reitponys – Stuten und Wallache. 22 Kandidaten traten zur ersten Qualifikation an, von denen sich acht fürs Finale empfehlen konnten. Bestes Pony war die in Weser-Ems gezogene Fuchsstute Highlight’s Daily Joy WE v. Dallmayr K – Manchester United, die sich mit einer Wertnote von 8,6 an die Spitze setzte. Für sie gab es eine 9,0 für den Schritt und eine 9,0 für die „altersgemäße Erfüllung der Skala der Ausbildung“, außerdem eine 8,5 für den Trab und für das Gebäude. Vorgestellt wurde die Stute von Tanja Fischer, gezogen von Dr. Paul Pottebaum. Platz zwei ging an den Verdener Reitponychampion Ninja Warrior M v. FS Numero Uno – D-Day AT, geritten von Hanna Richter. Auch er erhielt für die „Ausbildung“ eine 9,0 und beendete die Prüfung mit einer 8,5. Auf dem dritten Platz folgte mit einer Endnote von 8,3 der braune Wallach Damon Touch S v. Diamond Touch – Balou du Sol, vorgestellt von Michelle Schulmerig.

Dreijährige Reitponyhengste: Darf ich bitten?
Darf ich bitten, so heißt der Sieger in der Finalqualifikation der dreijährigen Ponyhengste, mit dem Tanja Fischer ihren zweiten Sieg an diesem Tag feiern konnte. Sie überzeugten besonders im Schritt und in der altersgemäßen Erfüllung der Aufgaben. Hierfür gab es jeweils die 8,0, insgesamt errechnete sich ein Endergebnis von 8,5 für den in Westfalen gezogenen Hengst. Darf ich bitten stammt ab von Dallmayr K, seine Mutter Die kleine Liebe (v. Der feine Lord AT) war selbst fünfjährig Vize-Bundeschampionesse und ein Jahr später Bundeschampionesse der sechsjährigen Dressurponys. Auf dem zweiten Platz folgt Nixxon G (v. FS Numero Uno – Voyager), der durch seinen sehr guten Trab gefiel und insgesamt die Note 8,4 erzielte. Nixxon G stammt aus der Zucht von Christoph Gehre und wurde von Patricia Gehre vorgestellt. Auf dem dritten Platz landete mit der Endnote 8,3 ein weiterer Dallmayr K-Sohn, der in Weser-Ems gezogene Darboven K WE aus der Zucht von Hermann Koopmeiners. Er wurde in Warendorf von Wenke Kraus vorgestellt. Insgesamt traten 25 junge Ponyhengste zur Finalqualifikation an.  

Vierjährige Reitpferdehengste: Hattrick für Stall Fischer
Vor der mittlerweile voll besetzten neuen überdachten Tribüne machten die vierjährigen Hengste den Abschluss auf dem Reitpferdeplatz. Hier sahen die Zuschauer mit dem ersten von insgesamt elf Hengsten auch gleich den späteren Sieger: My Milano v. Millennium - De Niro. Der mit einer 9,5 für den Trab sowie Neunen für Galopp, altersgerechte Ausbildung und Perspektive bewertete Hannoveraner aus der Zucht von Johann von der Decken bescherte dem Stall Fischer in Emstek – nach Tanja Fischer nun ihrem Mann Lukas Fischer - den dritten Tagessieg. Mit einer Endnote von 8,9 landete My Milano knapp vor dem Hannoveraner Dunkelfuchshengst San to Alati, dessen Bewertung – 8,8 – auf den Zuschauerrängen Missfallensbekundungen auslöste. Sie hatten hier offenbar den Sieger gesehen. San to Alati, vorgestellt von Mareike Mimberg, gezogen von der Zuchtgemeinschaft Lena-Marie und Kerstin Klose, war einer von insgesamt vier Söhnen des Secret, die sich in dem elf Hengste zählenden Starterfeld präsentierten. Ein weiterer Secret-Sohn, der Hannoveraner Segantini, vorgestellt von Jessica Lynn Thomas, teilte sich den dritten Platz mit dem Westfalen Rocketeer (v. Rock Forever I – Franziskus) von der Station Holkenbrink, gerade erst Gewinner des Optimum beim Turnier der Sieger in Münster, mit Melanie Geßmann im Sattel. Beide Hengste erzielten jeweils die 8,5.

Fünfjährige Springpferde: Dracon gewinnt
Auch für die fünfjährigen Springpferde stand am Donnerstag die erste Qualifikation auf dem Programm. Am Start waren 92 Pferde, platziert wurde in zwei Abteilungen, so dass es zwei Sieger gab. Überlegener Gewinner der ersten Abteilung war der dunkelbraune Dracon v. Dominator Z – Balou du Rouet. Züchter des westfälischen Hengstes ist die Zuchtgemeinschaft Junker, Besitzer sind Ursula und Joachim Rosendahl. Mit Hendrik Dowe im Sattel, der in dieser Prüfung noch weitere vier Pferde am Start hatte, erhielt der Hengst eine 9,6. Der Sieg in der zweiten Abteilung mit der Wertnote 9,4 ging an Chaloubino PS v. Chacoon Blue – Centadel. Er wurde von Patrick Stühlmeyer vorgestellt, Bereiter des Gestüts Lewitz, das auch Züchter und Besitzer des Oldenburger Hengstes (OS) ist. Insgesamt erzielten sieben der 92 fünfjährigen Springpferde eine Wertnote von 9,0 und besser. Um platziert zu sein, benötigten die Pferde eine 8,4 und besser.

Siebenjährige Springpferde: Überflieger Richard Vogel
Bei den siebenjährigen Springpferden ging es in ihrer ersten Qualifikation, einer Springprüfung der Klasse S*, um Fehler und Zeit. Die schnellste fehlerfreie Runde der 48 Starter in nur 60,53 Sekunden gelang Richard Vogel mit Munin, einem Holsteiner Wallach v. Mylord Carthago – Chin Chin, aus der Zucht von Michael Eitel und im Besitz von Martin Will. Nur ein ganz kleines bisschen langsamer – und zwar in 60,67 Sekunden – kam Sophie Hinners mit der Holsteiner Schimmelstute Honey Bunny v. Livello – Cento ins Ziel. Lange Zeit hatten die beiden geführt, bis Richard Vogel kam und zeigte, dass es noch schneller geht. Wie schnell diese beiden Zeiten waren, zeigt das Ergebnis des Drittplatzierten. In 64,63 Sekunden beendete Hannes Ahlmann mit der Holsteiner Stute Tokyo v. Toulon – Cassini I den Parcours und landete damit auf Platz drei. Auf den folgenden Plätzen landeten der Holsteiner Casall-Sohn Cailan, vorgestellt von Rolf-Göran Bengtsson sowie das Oldenburger Springpferd Comcador OLD v. Comme il faut – Duke of Hearts xx, aus der Zucht von Karl-Heinz Auffarth und vorgestellt von Vielseitigkeits-Mannschaftsolympiasiegerin Sandra Auffarth.

Erstmals dabei: Achtjährige und ältere Springpferde
Sandra Auffarth, Rolf-Göran Bengtsson und Hannes Ahlmann mischten nicht nur in der Qualifikation der siebenjährige Springpferde vorne mit, sondern auch bei der erstmals ausgeschriebenen S*-Prüfung für achtjährige und ältere Springpferde aus deutscher Zucht. Den Vortritt mussten sie allerdings Felix Haßmann lassen, der mit der achtjährigen Oldenburger Stute Elli in 64,25 Sekunden ins Ziel kam und damit über zwei Sekunden schneller als Auffarth mit ihrem Derby-Pferd, der 13-jährigen Hannoveraner Stute Nupafeed's La Vista (v. Lordanos - For Pleasure) und Rolf-Göran Bengtsson mit dem neunjährigen Schimmelhengst Catch (v. Colman - Calido I). 68.81 Sekunden benötigte Hannes Ahlmann mit dem neunjährigen Cascadello I-Sohn Carlton SR, um dem Parcours zu beenden. Mit ihrem Start qualifizierten sich alle 43 Starter für das Finale, das über einen S**-Kurs führt.

Vielseitigkeitspferde: Mehr Transparenz bei der Wertung
Gerade wurde er wieder Gesamtsieger im U25-Förderpreis Vielseitigkeit, jetzt steuerte der Warendorfer Sportsoldat Jérôme Robiné den Trakehner Hengst Sturmpfeil (v. Under Fire –Sixtus) zum Sieg in der Qualifikationsprüfung der fünfjährigen Vielseitigkeitspferde. Erstmals vergaben die Richter dabei Einzelnoten, wie es von den Dressur- und Reitpferden schon lange bekannt ist. Für Sturmpfeil zückten sie gleich drei Mal die 9,5: für das Galoppiervermögen, für die Rittigkeit sowie den Gesamteindruck als Vielseitigkeitspferd. Und auch Springvermögen und -manier war ihnen ein „Sehr gut“ (9,0) wert. Damit sicherte sich Sturmpfeil (Züchter: Familie Blömer, Besitzer: Sportpferde Kurbel) mit der Gesamtnote 9,3 den Sieg in der ersten Abteilung. Eine Hannoveraner Doppelspitze führt die zweite Abteilung an. Sowohl der Diacontinus-Sohn Dream Worker (MV: Contendro I) als auch Best Buddy (v. Blockbuster) beendeten die Qualifikation mit einer 9,0. Best Buddy aus der Zucht von Gerd Neukäter und vorgestellt von dessen Enkelin Anna-Lena Schaaf erhielt in allen vier Bewertungskriterien die glatte 9,0. Bei Dream Worker imponierte den Richtern vor allem das Springvermögen (9,5), für Rittigkeit und Gesamteindruck gab es die 9,0, für den Galopp die 8,5. Dream Worker wurde von Carsten Nancken gezogen und ist im Beritt von Sandra Auffarth. Angesichts der bevorstehenden Weltmeisterschaften in Pratoni del Vivaro startet diese in Warendorf aber nur in den Springprüfungen. Im Sattel von Dream Worker saß daher ihr Stallkollege, der indische Olympiateilnehmer Fouaad Mirza. Von den insgesamt 52 Startern konnten sich 18 fürs Finale qualifizieren.

Sechsjährige Vielseitigkeitspferde: „Titelverteidigerin“ mischt wieder vorne mit
Auch bei den Sechsjährigen Vielseitigkeitspferden blieb der Sieg in Warendorf. An die Spitze des 23 Teilnehmer zählenden Starterfeldes setzten die Richter die Hannoveraner Stute Dinathia (v. Diacontinus – Natiello xx), vorgestellt von der schwedischen Olympia-Silbermedaillengewinnerin Sara Algotsson-Ostholt. Gleich drei Mal vergaben sie die 9,5 an die Rappstute: für den Galopp, für die Springmanier, die Springtechnik und das Verhalten am Sprung sowie den Gesamteindruck. Zusammen mit einer 8,5 für die Rittigkeit errechnete sich ein Endergebnis von 9,3. Auf dem zweiten Platz landeten Andreas Dibowski und die Vorjahres-Bundeschampionesse Lillet, eine Holsteiner Stute v. Livello – Calido I. Diese beendete den Geländekurs mit einer 9,2 vor dem Trakehnerwallach Isselhook's Asaro, vorgestellt von WM-Reservistin Sophie Leube. Auch sie erzielten insgesamt ein sehr gutes Urteil: 9,1. Von den 23 Startern konnten sich elf für das dreiteilige Finale aus Dressurpferde-, Springpferde- und Geländepferdeprüfung empfehlen.

Sechsjährige Dressurpferde: Sieg für Westfalen und Hannover
Danza del Sol und Boa Vista FRH heißen die beiden Siegerinnen bei den sechsjährigen Dressurpferden. Von den insgesamt 50 Teilnehmern erzielten die beiden die Tagesbestnote von 8,6 und führen damit je eine Abteilung an. Die Westfalenstute Danza del Sol (v. Delorean – Sandro Hit) aus der Zucht und im Besitz von Jasmin Troike wurde von Tessa Frank vorgestellt. Vorjahres-Championesse Boa Vista FRH wurde wie 2021 von Greta Heemsoth in Szene gesetzt und sorgte für den zweiten Qualifikationssieg für ihren Züchter und Besitzer Ingo Pape. Bereits am ersten Tag hatte Henriette Hachmeister mit Ferdades bei den fünfjährigen Dressurpferden für die Hengststation Pape die goldene Schleife geholt.

Fünfjährige Dressurpferde: Kleines Finale – die zweite Chance
Das Kleine Finale als zweite Chance nutzten am Donnerstag 54 fünfjährige Dressurpferde, denn die besten Fünf sind dabei, wenn es Samstag um Bundeschampionats-Lorbeeren geht. Der Sieg im Kleinen Finale ging mit der Gesamtnote 8,8 an die Oldenburger Stute Visser's Hit Valeria VEC (v. Vitalis – Diamond Hit), vorgestellt von Nicole Hinkelmann. Gleich drei Mal protokollierten die Richter die glatte 9, für den Galopp gab es sogar die 9,5. Ihre Chance ebenfalls gut genutzt haben die Hannoveraner Stute Bayside AK (v. Bon Coeur MV: Sir Donnerhall I), geritten von Juliane Brunkhorst (8,4) und der Hannoveraner Ferrantino (v. Fürst Belissaro – Fidertanz), vorgestellt von Yvonne von Appen (8,4). Außerdem der westfälische Hengst Macchiato (v. Morricone I - Just Perfect), geritten von Greta Heemsoth und der Celler Landbeschäler Rockdale (v. Rock Springs MV: Damsey) mit Catja Thomsen im Sattel (8,3).

Fünfjährige Springponys: Erstes Warm-Up
Anders als ihre „größeren“ Kollegen haben die Springponys die Chance, in einer Einlaufprüfung das Bundeschampionatsstadion und die Atmosphäre kennenzulernen. Das beste Ergebnis von insgesamt 26 Teilnehmern erzielte dabei die fünfjährige My Sunshine SG aus der Zucht und im Besitz von Gerd Schulte-Geldermann. Die Dunkelfuchsstute v. Mason – Pilatus und ihre Reiterin Amelie Tönnissen verließen den Platz mit der Wertnote 9,6. Insgesamt erzielten neun Ponys ein „gutes“ Ergebnis über 8,0.

Informationen, Zeitplan und Tickets unter www.hkm-bundeschampionate.de

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Stand: 01.09.2022