Deutsche Reiterliche Vereinigung
08.09.2019 | 19:45 Uhr | Uta Helkenberg

BCH 2019: "Das Beste zum Schluss"

Damaschino wird Bundeschampion der dreijährigen Hengste

Warendorf (fn-press). „Das Beste kommt zum Schluss“, kommentierte Richter Gerd Sickinger und meinte damit insbesondere den Hannoveraner Damaschino. Der Fuchshengst aus der Zucht und im Besitz von Burkhard Wahler führte am späten Sonntagnachmittag die letzte Abteilung auf dem Reitpferdeplatz an und sicherte sich damit die letzte von acht an die Reitpferde und -ponys vergebenen Siegerschärpen der Bundeschampionate 2019.

Vom ersten Antritt präsentierte sich Damaschino mit viel Abdruck, absoluter Taktsicherheit und sehr viel Ausdruck im Trab wie im Galopp, wofür er für beide Gangarten mit einer 9,5 belohnt wurde. Mit einem „Sehr gut“ bewerteten die Richter – Wolfgang Egbers, Reinhard Richenhagen und Gerd Sickinger – auch den durch den ganzen Körper gehenden Schritt sowie den Typ und Körperbau der Hengstes, der sie sowohl als Hengsttyp sowie in puncto seiner Reitpferdepoints überzeugte. Und schließlich spielten die Richter noch die höchste Karte aus und vergaben für „Temperament, Ausbildung, Sensibilität, Leistungsbereitschaft und Arbeitswille des Hengstes die erste und einzige 10 in den Hengstkonkurrenzen dieser Bundeschampionate. „Er ist ein Ausnahmepferd. Er denkt einfach mit und will alles richtig machen“, schwärmte seine Reiterin Hannah Laser, die seit zweieinhalb Jahren für den Klosterhof Medingen reitet. Im vergangenen Jahr trat sie bereits bei den Dressurpferden an den Start, in diesem Jahr verwandelte sie ihren ersten Auftritt auf dem Reitpferdeplatz in einen Sieg. „Als er in Verden gekört wurde, war er noch sehr unfertig und hat sich noch nicht so präsentiert und stand sogar zum Verkauf. Aber seit wir ihn reiten, wissen wir was wir an ihm haben“, sagte sein Züchter und Besitzer über den Fuchshengst von Danone I – Fidertanz - Caprimond, der nicht nur ein Produkt aus mehreren Generationen Klosterhof-Hengste ist, sondern auch den dort gepflegten Stutenstamm der Donauquelle vertritt.

Nur ein Zehntel hinter Damaschino (Gesamtnote 9,4) belegte der Sieger der Finalqualifikation Bon Courage den Silberrang. Auch der elegante Dunkelfuchshengst beindruckte die Richter nicht nur im Trab (9,5). Dank „der wunderschönen großen Aufmachung“ rangierten sie ihn in Typ und Körperbau noch etwas vor Damaschino (9,5). Für den Galopp und Schritt gab es jeweils die glatte 9 und auch in der Ausbildung sahen die Richter den Hengst auf dem richtigen Weg (9,5). Vorgestellt wurde Bon Courage von der Schwedin Jessica Lynn Thomas für das Gestüt W.M. in Visselhövede, wo der Hannoveraner Prämienhengst die Nachfolge seine Vaters Bon Coeur angetreten hat. Bon Courage befindet sich im Besitz seiner Züchterin Dr. Christine Feichtinger, die ihn aus einer Vivaldi-Mutter gezogen hat.

Ebenfalls aus einer Vivaldi-Mutter stammt der mit einem Endergebnis von 8,9 drittplatzierte Bon Vivaldi, ein brauner westfälischer Hengst von Benicio. Auch der kraftvoll bergauf galoppierende Hengst (9,5) aus der Zucht von Thomas Sieverding erzielte fast ausschließlich sehr gute Noten – für Trab, altersgemäße Ausbildung, Typ und Körperbau. Lediglich den Schritt hätten sich die Richter ein klein wenig ergiebiger gewünscht. Vorgestellt wurde Bon Vivaldi von Eike Bewerungen für die Hengststation Ahlers in Hatten, Besitzer ist Hermann Lenders.

Mit einer 8,7 auf dem vierten Platz landete der Siegerhengst der Westfalenkörung, der Hannoveraner Danciero von Dancier – Floriscount (Züchter: ZG Boers und Weber). Im Sattel des Rapphengstes saß für die Hengsthaltung Helgstrand/Schockemöhle Eva Möller, die kurz zuvor bereits mit Valverde den Titel bei den fünfjährigen Dressurpferden gewinnen konnte.

Platz fünf (8,6) ging an den dunkelbraunen Rock Forever-Sohn Romantic Prinz OLD. Der Oldenburger Hengst und seine Reiterin Stefanie Ahlert hatten das Pech, dass der ursprünglich für ihre Abteilung vorgesehene Westfale About You kurzfristig auf dem Vorbereitungsplatz ausgefallen war. Um dem jungen Pferd ein Solo auf dem Viereck zu ersparen, startete Romantic Prinz gemeinsam mit Bon Courage und Bon Vivaldi in der zweiten Abteilung des Finales, musste daher aber etwas länger auf seinen Aufritt warten. Für ihre Vorbereitung auf die Prüfung wurde Stefanie Ahlert mit dem Tierschutzpreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ausgezeichnet. Hb

Alle Ergebnisse und weitere Informatione zu den Bundeschampionaten 2019 gibt es unter www.bundeschampionate.tv

Stand: 10.09.2019