Deutsche Reiterliche Vereinigung
20.05.2022 | 19:15 Uhr | fn-press

Bratislava: Deutscher Sieg im Nationenpreis

Sophie Hinners verweist im Stechen die irische Equipe auf Platz zwei

Bratislava (fn-press). Zwei Wochen nach Saisonbeginn der Nationenpreis-Serie des europäischen Reitsportverbandes EEF beim Maimarkt-Turnier in Mannheim traten die deutschen Springreiter erneut zum Ländervergleichswettkampf an, diesmal in Bratislava, der Hauptstadt der Slowakei. Mit Erfolg, denn das Team in der Besetzung von Cedric Wolf (Buchholz), Sven Schlüsselburg (Ilsfeld), Kendra Claricia Brinkop (Belgien) und Sophie Hinners (Pfungstadt) konnte sich in einem dramatischen Zweikampf mit Irland den Sieg sichern.

Wie spannend Nationenpreise sein können, bewies einmal mehr der Wettbewerb beim CSIO3* in Bratislava. In der slowakischen Hauptstadt machte die Nationenpreis-Serie des europäischen Reitsportverbandes EEF (European Equestrian Federation) Station. Nach der Auftaktveranstaltung beim CSIO in Mannheim Anfang Mai, wo das deutsche Team im Stechen den zweiten Platz hinter der Schweiz erzielt hatte, gelang nun der Sieg. Und wiederum war es die 24-jährige Sophie Hinners, die mit dem Holsteiner Verbandshengst Million Dollar (Sohn des Plot Blue/Marcus Ehning) die Entscheidung herbeibringen musste. Zwar unterlief auch diesem Paar ein Fehler, aber der irische Kontrahent Alexander Butler, im Sattel des KWPN-Wallachs Eindhoven, verließ den Stechparcours mit neun Fehlerpunkten – das war der Sieg für Deutschland. Equipe-Chef Marcus Döring, seit Jahresbeginn deutscher Co-Bundestrainer, war natürlich sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Großartiger Kampfgeist, großartige Teamleistung.“

Elf Mannschaften waren im Nationenpreis an den Start gegangen, ein sehr gemischtes Feld aus hierzulande recht unbekannten Reiterinnen und Reitern aus Osteuropa sowie Nachwuchsreitern und -pferden aus dem Westen und Norden des Kontinents. Im ersten Umlauf kristallisierten sich die besten Teams heraus. Deutschland wartete mit drei Nullrunden auf: Sven Schlüsselburg mit dem Wallach Bad Spencer, Kendra Claricia Brinkop mit dem erst neun Jahre alten belgischen Wallach Narcos vd Smidshoeve und Sophie Hinners mit Million Dollar. Ohne Fehlerpunkte startete die Equipe in den zweiten Umlauf. Diesmal blieb Cedric Wolf mit DSP Chicitito fehlerfrei, ebenso erneut Sven Schlüsselburg. Kendra Claricia Brinkop leistete sich etwas überraschend acht Fehlerpunkte, so dass ein enormer Druck auf Sophie Hinners als Schlussreiterin lastete. Bleibt sie fehlerfrei, hätte Deutschland den Sieg in der Tasche gehabt, aber es sollte nicht sein. Ein Abwurf bedeutete, dass der Sieger im Stechen ermittelt werden muss, siehe oben.

Hinter den zweitplatzierten Iren reihten sich die Schweizer mit acht Fehlerpunkten ein. Sie hatten zwei Wochen zuvor den Nationenpreis von Mannheim gewonnen. Vierte wurden die Belgier (12), gefolgt von den Niederlanden (16) und Österreich (20). Der Rest des Feldes hatte 24 und mehr Punkte auf dem Konto.

Der Ländervergleichswettkampf der Springreiter beim CSIO3* in Bratislava gehört wie die Etappe in Mannheim nicht zur Nationenpreis-Serie des Weltreiterverbandes FEI, die in der Europa-Division I auf Fünf-Sterne-Niveau ausgetragen wird. Vielmehr hatte der europäische Verband EEF eine eigene Serie ins Leben gerufen, die in den Anforderungen (3*) etwas reduziert ist. Ziel ist es, mehr Nationen sowie noch unerfahreneren Reitern und Pferden die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen in Nationenpreisen zu sammeln.   hen

 

Stand: 19.09.2022