Deutsche Reiterliche Vereinigung

So sitzt der Reithelm richtig

Wie muss die Reitkappe sitzen und wie lange kann man einen Reithelm nutzen?

Köpfe sind unterschiedlich. Sie sind groß oder klein, rund oder oval. Gar nicht so einfach, da den passenden Reithelm zu finden. Doch im Falle eines Falles kann nur ein solcher den Kopf des Reiters optimal schützen. Zum Glück ist es mit Kopf und Reitkappe so, wie mit Topf und Deckel – für jeden gibt es einen passenden.

Wer Hirn hat, schützt es. Das mag drastisch formuliert sein, doch bringt es die Sache auf den Punkt. Wer sich ohne Reithelm auf den Pferderücken schwingt, riskiert im Falle eines Falles schwere Kopfverletzungen. Vor Stürzen ist selbst der beste und erfahrenste Reiter nicht gefeit. Doch damit die Kappe ihre Schutzfunktion auch erfüllen kann, muss sie vor allem eins: perfekt passen. Auch wenn die Optik vielen Reitern enorm wichtig ist, bleibt sie zweitrangig. Miriam Woeste vom Fachgeschäft Reitsport Wohlhorn in Warendorf erklärt, worauf es beim Helmkauf ankommt und woran man erkennen kann, dass der Wunschhelm auch tatsächlich passt.

Wie sitzt der Reithelm richtig? Welche Kappe passt zur Kopfform?

„Man muss einen Reithelm unbedingt vor dem Kauf anprobieren“, sagt die Fachverkäuferin für Reitsport-Artikel. „Dabei muss man das Gefühl haben, dass der Helm den Kopf wirklich umschließt.“ Denn nicht nur der Kopfumfang, auch die Kopfform des Reiters ist dabei ausschlaggebend. „Es kann passieren, dass der Traumhelm einfach nicht zur Kopfform passt. Dann muss man sich nach einem anderen Modell umschauen“, rät sie zur Ehrlichkeit. Optimal sitzt die Reitkappe mittig auf dem Kopf, also nicht zu weit im Genick oder in der Stirn. Außerdem sollte der Helm knapp über den Ohren und in etwa ein bis zwei Fingerbreit über den Augenbrauen liegen. Nur dann umschließt er den Kopf auch richtig und liegt nicht einfach nur oben drauf, macht die Expertin deutlich.

Wie stelle ich den Reithelm korrekt ein?

Sitzt der Helm generell gut, lassen sich manche Modelle mit einem Rädchen am Hinterkopf in der Weite und teilweise auch in der Höhe verstellen. Drehen sollte man das Rädchen allerdings nur so fest, wie es noch angenehm ist. Denn ein Reithelm soll keine Kopfschmerzen verursachen. „Bewegt man den Helm ein wenig hin und her, sollten sich die Augenbrauen leicht mitbewegen“, beschreibt Miriam Woeste den Passform-Check. Gerade für Reiter mit langen Haaren sind Modelle praktisch, bei denen sich der Pferdeschwanz oberhalb des Rädchens durch die Öffnung ziehen lässt. Je nach Möglichkeit der individuellen Anpassung fassen manche Hersteller zwei unterschiedliche Größen bei der Helmschale in einer Helmgröße zusammen (Beispiel: Größe S-M mit Kopfumfang 55-57 cm).

Andere Modelle wiederum haben kein Rädchen, um den Helm nachjustieren zu können. „Solche Reithelme müssen auf Anhieb perfekt passen“, schildert die Fachberaterin. Deshalb gibt es sie in zahlreichen Größen, die dem Kopfumfang an der breitesten Stelle in Zentimetern entsprechen. Zur finalen und perfekten Passform trägt dann die Innenpolsterung bei. Es gibt sie in dickerer und dünnerer Ausführung. Bei neueren Modellen lässt sie sich herausnehmen und waschen – ein großer Pluspunkt in Sachen Hygiene. Und sollte sie ihre polsternden Eigenschaften mit der Zeit verlieren, lässt sie sich problemlos durch eine neue ersetzen.

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So testet man den korrekten Sitz des Reithelms

Zu guter Letzt gibt der sogenannte Schütteltest Aufschluss über die Passform. Miriam Woeste beschreibt, wie der aussieht: „Der Reiter kann bei geöffnetem Kinnriemen den Kopf hin- und herbewegen, die Bewegung des Kopfes im Trab imitieren und sich nach vorne beugen. Bleibt der Helm dabei an Ort und Stelle, passt er.“ Der Kinnriemen soll dabei nicht geschlossen werden, da dieser dem Helm nur in Extremsituationen zusätzlichen Halt geben, ihn aber nicht generell auf dem Kopf festschnallen soll. Er sollte weit genug verschnallt sein, sodass dem Reiter eine normale Kieferbewegung möglich ist. Jedoch so eng, dass ein Hängenbleiben am Kinnriemen im Falle eines Sturzes ausgeschlossen ist. Zwei Finger sollten dazwischen passen. Übrigens lässt sich die Beriemung des Reithelms häufig auch im Bereich der Ohren anpassen. „Man glaubt nicht, wie unterschiedlich die Ohren am Kopf angebracht sind“, schildert Miriam Woeste ihre Erfahrungen. Optimal liegt das Ohr frei in der Dreipunkt-Begurtung.

Welchen Reithelm sollte man kaufen?

Moderne Reithelme sind so leicht, dass man sie beim Tragen kaum spürt und gleichzeitig sicherer denn je. Manche Modelle haben Belüftungsschlitze, die für ein angenehmes Klima sorgen. Hat die Reitkappe jedoch einmal ihren Dienst erwiesen – sprich: nach einem Sturz oder Schlag auf den Kopf – sollte man ihn unbedingt austauschen. Denn auch wenn er augenscheinlich noch intakt zu sein scheint, sind Beschädigungen an der Helmschale nicht immer sichtbar. Doch kann ein beschädigter Helm den Kopf nicht ausreichend schützen. Deshalb rät Miriam Woeste ausdrücklich davon ab, einen gebrauchten Reithelm zu kaufen.

Am besten kauft der verantwortungsbewusste Reiter seinen Helm im Fachgeschäft und mit professioneller Beratung. Denn im Fachhandel gibt es eine große Auswahl an Helmen, die der Norm EN 1384 entsprechen. Und nur hier gibt es die Möglichkeit, unterschiedliche Modelle anzuprobieren und die Passform von einem Experten beurteilen zu lassen. Denn wie gesagt, am Ende muss der Reithelm vor allem eins: perfekt passen.

Wann muss ein Reithelm ausgetauscht werden?

Ein Reithelm ist robust. So robust, dass er in der Lage ist, den Kopf des Reiters bei Stürzen zu schützen. Die Vorstellung eines Aufpralls am Boden, gegen die Bande oder eines Hufschlags gegen den Kopf – mit einem Helm entsteht ein sichereres Gefühl im Sattel. Tag für Tag, Ritt für Ritt ist die Kappe dabei – oft viele Jahre lang. Nach einem Sturz wird der Helm abgeklopft und für den nächsten Tag bereitgelegt. Doch schützt der Reithelm nach einem Sturz noch genauso wie zuvor? Wann sollte er ausgetauscht werden und hat ein Helm sogar ein Haltbarkeitsdatum?

  • Neuer Reithelm nach Sturz
    Bei einem so widerstandsfähigen Ausrüstungsgegenstand gibt es dennoch Faktoren, die die Schutzfunktion beeinflussen und damit beeinträchtigen können. Nach einem Sturz auf den Kopf oder einem Schlag gegen den Kopf ist es unabdinglich den Helm auszutauschen. Der Reithelm ist so ausgelegt, dass bei einem Schlag ein Teil der einwirkenden Kraft durch die teilweise Zerstörung der Helmschale, der Schutzpolsterung oder beidem gedämpft wird. Dieser Schaden ist eventuell nicht sichtbar, dennoch sollte jeder Helm nach einem Aufschlag ausrangiert und durch einen neuen Helm ersetzt werden.
  • Kann der Reithelm zu alt sein?
    Außerdem ist es wichtig, das Alter des Helmes im Auge zu behalten. Die Bauteile eines Helmes unterliegen einer gewissen Alterung abhängig von Behandlung, Wartung und Abnutzungsgrad. Der Abnutzungsgrad ist wiederum abhängig von der Intensität der Benutzung und den konkreten Einsatzbedingungen. Ein unbenutzter Helm hält maximal acht Jahre, nach dem am Helm gekennzeichneten Produktionsdatum. Dieses darf keinesfalls überschritten werden, auch wenn er nach wie vor gut aussieht. Empfohlen wird, in Abhängigkeit von der Intensität der Nutzung, einen Reithelm nach drei bis fünf Jahren ab dem ersten Gebrauch auszutauschen. Das Herstellungsdatum befindet sich entweder als Datumsuhr oder als Sticker im Inneren des Helmes. Im Zentrum der Datumsuhr ist das Herstellungsjahr zu finden.
  • Hitze kann den Reithelm schädigen
    Aber auch viele andere Faktoren haben Einfluss auf die Haltbarkeit des Helmes. Zum Beispiel spielen die Lagerbedingungen dabei eine Rolle: Kühl, trocken und vor Tageslicht geschützt, ohne Kontakt mit Chemikalien oder mechanischer Quetsch-, Druck-, oder Zugbelastung hält ein Reithelm am längsten. Auch durch zu hohe Temperaturen oder starke UV-Bestrahlung kann der Helm Schäden aufweisen. Der Reiter sollte ihn deshalb nicht über 60 °C lagern. Diese können aber beispielsweise bei normaler Sonneneinstrahlung auf der Hutablage eines Autos bereits erreicht werden. Auch von Wärmequellen wie Öfen sollte der Helm ferngehalten werden. Während eines Transports empfiehlt es sich ebenfalls, den Helm zu schützen und sicherzustellen, dass dieser nicht runterfällt.
  • Reithelm regelmäßig kontrollieren
    Ganz wichtig: Der Helm sollte in regelmäßigen Abständen auf sichtbare Mängel kontrolliert werden. Bei Unsicherheit darüber, ob der eigene Helm noch die nötige Sicherheit bietet, kann ein Fachhändler beraten und weiterhelfen.
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Stand: 09.11.2023