Deutsche Reiterliche Vereinigung

Grundausbildung Geländereiten

Sicher Geländereiten mit guter Grundausbildung und richtiger Ausrüstung

Gerade dem Reiten im Gelände kommt in der Ausbildung des Reiters eine hohe Bedeutung zu. Ausreiten macht nicht nur sehr viel Spaß, es gibt auch viele Bewegungen, die nur im Gelände erlebt werden können. Wer schon mal durch eine Wasserstelle geritten ist, oder einen Hügel hoch und runter, der wird bestätigen, dass das Bewegungen sind, die mit dem Reiten in der Reithalle nicht zu vergleichen sind. Eine gute Grundausbildung sorgt dabei für sicheres Geländereiten. Entscheidend sind der sichere Sitz und die richtige Ausrüstung, bevor es an die ersten Sprünge im Gelände geht. Denn zu jeder Zeit im Sattel sein Gleichgewicht zu halten, will gelernt sein.

Der sichere leichte Sitz

Balance heißt das Zauberwort, wenn es darum geht, sicher durchs Gelände zu reiten. Ein guter Geländereiter zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, reflexartig Sitz und Position zu korrigieren. Anders als beim Dressursitz kann sich der Reiter im sogenannten „leichten“ oder gar Geländesitz schneller und besser den sich verändernden Bewegungen des Pferdes anpassen. Für den sicheren Geländesitz ist es dabei ganz entscheidend, die Bügel kurz genug zu schnallen. Mit einem zu langen Bügel hält man sich mit den Knien am Pferd fest, weil die Unterschenkel zu wenig ans Pferd kommen. Dadurch verliert der Reiter an Stabilität und fängt mit dem Oberkörper an zu wackeln. Wichtig ist außerdem, nicht vor die Bewegung des Pferdes zu kommen. Der Oberkörper darf nicht zu weit nach vorne kommen, ohne dass gleichzeitig das Gesäß nach hinten geschoben wird. Sinnvoll ist es, den leichten Sitz gezielt an der Longe zu üben, so dass man sich ausschließlich auf den Sitz konzentrieren kann.

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Die richtige Ausrüstung fürs Geländereiten

Die Ausrüstung von Reiter und Pferd kann eine gute Ausbildung und einen sicheren Sitz niemals ersetzen. Sie kann aber, wenn es wirklich einmal darauf ankommt, Schlimmeres verhindern. Für das Geländereiten eignet sich ein Spring- oder Vielseitigkeitssattel mit einem flachen Sitz und kleinen Vorderpauschen, die den Sitz des Reiters nicht einklemmen. Sollte der Reiter einmal aus der Balance geraten, kann ein Halsriemen dafür sorgen, dass er sich nicht am Zügel festhält. Als Beinschutz beim Pferd empfehlen sich Gamaschen, Bandagen sind fürs Gelände ungeeignet. Für die Sicherheit des Reiters sorgen ein Reithelm und die Schutzweste. Die Schutzweste für das Springen im Gelände sollte nah am Körper anliegen und hinten etwas länger sein. Wichtig ist, dass sie die Beweglichkeit des Reiters nicht einschränkt. Am besten lässt sich eine Weste testen, in dem man damit am Boden eine Rolle vorwärts macht. Zusätzlich kann man auch eine Airbagweste tragen. Diese wird mit einer Reißleine am Sattel befestigt. Kommt der Reiter aus dem Sattel, reißt die Verbindung und die Airbagweste bläst sich schlagartig auf.

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Sitzpositionen und Vorbereitung auf das Springen im Gelände

Bevor die ersten Sprünge anvisiert werden, muss der Reiter in jeder Lage sicher auf sein Pferd einwirken können. Beim Springen von Geländehindernissen unterscheidet man zwischen vier Sitzpositionen:

  • dem Rennsitz, der im Galopp zwischen den Sprüngen auf der Geraden eingenommen wird,
  • dem Vorbereitungssitz, bei dem sich der Reiter mit dem Oberkörper etwas aufrichtet, um das Pferd auf die neue Aufgabe aufmerksam zu machen,
  • dem Kontaktsitz beim Anreiten des Hindernisses, bei dem das Gesäß des Reiters in leichtem Kontakt zum Sattel bleibt und dem Reiter die Möglichkeit gibt, die letzten Sprünge vor dem Absprung noch zu verlängern oder zu verkürzen,
  • dem Landesitz, in dem sich der Reiter mit dem Oberkörper aufrichtet, ohne dabei an den Zügeln zu ziehen, und sein Gewicht in den Steigbügeln abfedert.

Für sicheres Geländereiten gilt generell, dass der Reiter stets in der Lage sein sollte, das Tempo zu bestimmen. Er sollte sein Pferd immer "vor sich" haben. Das Pferd darf nicht zu schnell werden, sollte aber von sich aus vorwärts galoppieren.

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Typische Geländehindernisse meistern

Geländereiten ist abwechslungsreich und jedes Hindernis ist anders. Eine typische Anforderung im Gelände sind Stufen. Beim ersten Training solcher Hindernisse sollte ein erfahrenes Führpferd vorausgehen. Das Pferd soll lernen, die Stufe nicht hinunterzuspringen, sondern einfach „hinunterzudroppen“. Beim Landen muss der Reiter darauf achten, den Unterschenkel leicht nach vorne zu bringen und die Zügel durchrutschen und länger werden zu lassen, damit das Pferd den Hals lang machen und sich ausbalancieren kann. Bei bergauf zu springenden Kanten gilt: Beim Absprung lieber etwas zu dicht an die Kante heranzukommen, damit das Pferd im Moment des Auffußens auch seine Hinterbeine mitgenommen bekommt. Zur Gewöhnung an Wasserhindernisse hilft es generell, so oft wie möglich im Schritt durchs Wasser zu reiten, um dem Pferd Sicherheit zu geben.

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Weiterführende Geländeausbildung: Anspruchsvolle Geländehindernisse springen

Wie reitet man anspruchsvolle Geländehindernisse, wie schmale Sprünge und überbaute Gräben („Trakehner“) oder Tiefsprünge ins Wasser am besten an? Gerade bei Letzteren ist der Guckeffekt groß. Pferd und Reiter sollten daher vorab schon mit Tiefsprüngen allgemein wie auch mit dem Durchreiten von Wasser gut vertraut sein. Wie immer gilt die Devise „vom Leichten zum Schweren“. Man beginnt zunächst im Trab, damit das Pferd lernt, entspannt und locker ins Wasser zu springen. Mithilfe der richtigen Sitzposition – Hände tief, sicheres Fundament in den Bügeln – erleichtert der Reiter seinem Pferd den Sprung, insbesondere wenn er dabei die Zügel durchrutschen lässt, so dass das Pferd seinen Hals als Balancierstange benutzen kann.

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Fitness von Pferd und Reiter

Grundlage für gutes und sicheres Geländereiten ist die körperliche Fitness von Reiter und Pferd. Dazu gehören auch unterschiedliche Bewegungserfahrungen. Reiter sollten sich daher nicht einseitig aufs Reiten konzentrieren, sondern ihren Körper durch Ausgleichssport fit und beweglich halten. Und auch Pferde, die an einer Vielseitigkeitsprüfung teilnehmen sollen, brauchen eine gute Grundlagenausdauer. Beim Ausdauertraining fängt man langsam an, erst mit längeren Trabreprisen, später dann mit ruhigen Galoppstrecken dazwischen.

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Geländebesichtigung

Mit der Geländebesichtigung wird der Grundstein dafür gelegt, dass man später sicher und fehlerfrei einen Geländekurs bewältigen kann. Beim ersten Abgehen sollte man unbedingt eine Skizze mitnehmen, denn der erste Eindruck zählt. Die Reihenfolge der Sprünge prägt sich besser ein, wenn man sich statt nur auf die Nummer auf die Aufgabe konzentriert. Außerdem sollte man das Gelände immer auch aus der Perspektive des Pferdes betrachten und sich genau überlegen, wie man den jeweiligen Sprung anreiten will. Zum Abgehen gehört auch dazu, neben den eigentlichen Hindernissen auf andere Faktoren zu achten, zum Beispiel Bodenverhältnisse, Licht und Schatten. Zu guter Letzt ist es empfehlenswert, sich – wenn möglich – vor dem eigenen Ritt einige erfahrene Reiter anzuschauen.

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Turnierstart

Irgendwann kommt der große Tag: Es geht zum Turnier. Um keinen Stress aufkommen zu lassen, sollte man früh genug vor Ort sein, um die Geländestrecke und den Parcours in Ruhe abgehen zu können. Um den Tag richtig zu planen, rechnet man am besten rückwärts. Wann beginnt die Prüfung, wie lange brauche ich zum Abreiten, wieviel Zeit brauche ich zum Fertigmachen (Putzen, Satteln, Trensen, etc.)? Gegen Lampenfieber helfen bewusstes Atmen, das Durchgehen der Aufgabe, des Gelände oder des Parcours im Kopf sowie positive Selbstgespräche. Und wenn es mal nicht so läuft wie erhofft? Ärger, Wut und Trauer sind nachvollziehbar, sollten aber nicht am Umfeld und vor allem niemals am Pferd ausgelassen werden. Vielmehr sollte man immer bedenken: Fehler sind unsere Freunde, denn sie zeigen uns, wo wir noch besser werden müssen.

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