Deutsche Reiterliche Vereinigung

Gendefekte und genetische Besonderheiten bei Zuchtpferden und -ponys

Untersuchungen und Ergebnisse von Erbkrankheiten

Ob Freizeit-, Zucht- oder Sportpferd und -pony: Die Gesundheit eines Pferdes oder eines Ponys ist in allen Bereichen die Grundvoraussetzung für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Aus diesen Gründen ist die Gesundheit in den Zuchtzielen der deutschen Zuchtverbände ein fester Bestandteil. Bisher kann allerdings nur indirekt, also über Exterieur- und Leistungsmerkmale, auf Gesundheit selektiert werden. Es fehlt grundlegend an Informationen über Häufigkeit und Verteilung von Erkrankungen bei unseren Pferden, aus denen Rückschlüsse für die Zucht und Haltung gezogen werden könnten.Um die Möglichkeiten zur Umsetzung des Zuchtziels „Gesundheit“ zu verbessern, wurde das Gemeinschaftsprojekt Gesundheitsdatenbank ins Leben gerufen. Hierüber sollen kurzfristig Erkenntnisse über die Häufigkeit des Auftretens verschiedener Erkrankungen gesammelt werden, um langfristig das Ziel zu verfolgen, eine Verbesserung der Gesundheit bei allen Pferderassen zu erreichen. Diese Verbesserung soll durch eine systematische Erfassung und Auswertung der Gesundheitsdaten von Pferden aller Rassen gewährleistet werden.

Bei der Sammlung der Daten zur Erstellung einer breiten, aussagekräftigen Basis sind die Pferdehalter und Tierärzte gefragt. Die Pferdehalter haben die Möglichkeit, die gesundheitsrelevanten Daten ihrer Pferde durch den eignen Tierarzt anonymisiert zur wissenschaftlichen und züchterischen Auswertung zur Verfügung zu stellen und somit aktiv zu Verbesserung von Tiergesundheit und Tierwohl beizutragen. Die Teilnahme am Projekt ist für Pferdehalter und Tierärzte freiwillig. Die Gesundheitsdatenbank ist ein Gemeinschaftsprojekt der FN angeschlossen Zuchtverbände, der Verbandstierärzte, des Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung (vit), der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und der Wissenschaft.

Zuchtpferde und -ponys werden auf genetische Defekte hin untersucht und diese Ergebnisse finden Berücksichtigung in den jeweiligen Zuchtprogrammen der verschiedenen Rassen. Nach der Tierzuchtverordnung der EU sind diese Ergebnisse in den Tierzuchtbescheinigungen anzugeben sowie zu veröffentlichen. Hier sind Informationen zu den Gendefekten eingestellt, die Bestandteil in den Zuchtprogrammen der Zucht-Verbands-Ordnung (ZVO) sind. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind hier als Downloads zu finden. Die Listen enthalten die Informationen, die von den Zuchtverbänden an die FN geliefert worden sind. 

(Hinweis: Bitte achten Sie auf das aktuelle Datum in den jeweiligen Dateien.)

Caroli-Leberfibrose (CLF) ist ein Gendefekt, der tödlich verläuft. Die Krankheit führt zu einer Degeneration der Lebergefässe und das Tier stirbt durch akutes Leberversagen im Alter von zwei bis sechs Monaten. Alle Fohlen, die diese kritische Zeit überlebt haben und ganz normal gesund aufwachsen, werden auch später nicht daran eingehen. Es kann aber sein, dass sie wiederum Trägertiere sind.

Erbgang
Die Caroli-Leberfibrose wird monogen autosomal rezessiv vererbt. Bei diesem Vererbungsmodus kann die Erbanlage für die Erkrankung „versteckt“ von gesunden Trägertieren (Anlageträger) an die Nachkommen weitergegeben werden.

Das Testverfahren soll dem Züchter ermöglichen, die Anpaarung zweier Anlageträger zu vermeiden und damit das 25-prozentige Risiko der Erzeugung von Merkmalsträgern (erkrankte Tiere) auszuschließen.

Informationen zu den Test-Ergebnissen
N/N: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd anlagefrei. Das Pferd besitzt keine mit dem entsprechenden Genombereich assoziierte Marker.
N/CLF: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd ein Anlageträger (1 Kopie des entsprechenden Allels). Das Pferd weist mit dem entsprechenden Allel assoziierte Marker auf, wird als phänotypisch normal und als Träger des entsprechenden Allels betrachtet. Bei Anpaarungen mit anlagefreien Paarungspartnern treten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine entsprechenden Merkmalsträger auf. Die auslösende Mutation wird zu fünfzig Prozent an die Nachkommen weitergegeben.
CLF/CLF: Merkmalsträger (2 Kopien des entsprechenden Allels). Das Pferd wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an der Genkrankheit erkranken bzw. ist bereits erkrankt. Das Pferd wird die auslösende Mutation zu hundert Prozent an die Nachkommen weitergeben.

Bestimmungen im Zuchtprogramm
Freiberger
Seit dem Zuchtjahr 2019 werden alle Hengste, die in Hengstbuch I oder Hengstbuch II eingetragen sind oder eingetragen werden, sowie alle Fohlen, deren Väter Träger des schadhaften Gens sind, auf Caroli-Leberfibrose (CLF) mit Hilfe des Gentests untersucht. Der jeweilige Zuchtverband wird das Ergebnis des Gentests in der Tierzuchtbescheinigung und in der Datenbank dokumentieren. Die Ergebnisse werden auf der Website der FN veröffentlicht. Das Ergebnis hat bei bereits eingetragenen Hengsten keinen Einfluss auf die Eintragung. Neu einzutragenden Hengste, die Träger des schadhaften Gens sind, werden in den Anhang eingetragen.

Test-Ergebnisse
Die der FN vorliegenden Test-Ergebnisse sind auf dieser Internetseite unter den Anlagen veröffentlicht. Die Informationen sind von den Zuchtverbänden an die FN übermittelt worden. Falls dazu Fragen sind, fragen Sie bitte bei dem zuständigen Zuchtverband nach.

Die häufigsten Symptome, die bei der Cerebellären Abiotrophie in unterschiedlichen Schweregraden beobachtet werden, sind unkontrollierte Bewegungen (Ataxie). Als Ursache für das Entstehen der Krankheitssymptome wird das Absterben der Nervenzellen (Purkinje Zellen) des Kleinhirns angesehen. Über das Kleinhirn werden alle Bewegungen, Gleichgewicht, Koordination und Feinmotorik gesteuert. Von Cerebellären Abiotrophie betroffene Pferde fallen durch unterschiedlich starke Störungen im Ablauf der Bewegungen im Kopfbereich und insbesondere der Vordergliedmaßen auf. Bei schweren Fällen sind schon erste Anzeichen einer Cerebellären Abiotrophie kurz nach der Geburt zu sehen. Gewöhnlich sind jedoch bei von Cerebellären Abiotrophie betroffenen Fohlen bei der Geburt und in den ersten Lebensmonaten keine oder kaum wahrnehmbare Veränderungen festzustellen, erst mit etwa drei Monaten werden die Anzeichen zunehmend deutlicher. In manchen Fällen verläuft die Erkrankung allerdings auch sehr protrahiert, so dass erste Symptome erst beim Absetzen von der Mutter auftreten, oder beim Jungpferd, das mit dem Training beginnt.

Bei der Untersuchung durch den Tierarzt kann über die neurologische Untersuchung eine Kleinhirnproblematik erkannt werden. Eine abschließende Diagnose ist allerdings nur über den histopathologischen Nachweis post mortem möglich. Unabhängig von der Schwere der Symptomatik werden die betroffenen Tiere häufig euthanasiert.

Erbgang
Die Cerebellären Abiotrophie wird monogen autosomal rezessiv vererbt. Bei diesem Vererbungsmodus kann die Erbanlage für die Erkrankung „versteckt“ von gesunden Trägertieren (Anlageträger) an die Nachkommen weitergegeben werden.

Das Testverfahren soll dem Züchter ermöglichen, die Anpaarung zweier Anlageträger zu vermeiden und damit das 25-prozentige Risiko der Erzeugung von Merkmalsträgern (erkrankte Tiere) auszuschließen.

Informationen zu den Test-Ergebnissen
N/N: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd anlagefrei. Das Pferd besitzt keine mit dem entsprechenden Genombereich assoziierte Marker.
N/CA: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd ein Anlageträger (1 Kopie des
entsprechenden Allels).
Das Pferd weist mit dem entsprechenden Allel assoziierte Marker auf, wird als phänotypisch normal und als Träger des entsprechenden Allels betrachtet. Bei Anpaarungen mit anlagefreien Paarungspartnern treten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine entsprechenden Merkmalsträger auf. Die auslösende Mutation wird zu fünfzig Prozent an die Nachkommen weitergegeben.
CA/CA: Merkmalsträger (2 Kopien des entsprechenden Allels). Das Pferd wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an der Genkrankheit erkranken bzw. ist bereits erkrankt. Das Pferd wird die auslösende Mutation zu hundert Prozent an die Nachkommen weitergeben.

Bestimmungen im Zuchtprogramm
Deutsches Reitpony und Kleines Deutsches Reitpferd
Seit dem Zuchtjahr 2019 werden alle Hengste, die in Hengstbuch I oder Hengstbuch II eingetragen sind oder eingetragen werden, auf Cerebelläre Abiotrophie (CA) mit Hilfe des Gentests untersucht. Der jeweilige Zuchtverband wird das Ergebnis des Gentests in der Tierzuchtbescheinigung und in der Datenbank dokumentieren. Die Ergebnisse werden auf der Website der FN veröffentlicht. Das Ergebnis hat keinen Einfluss auf die Eintragung der Ponys.  
Sollten beide Elterntiere nachweislich frei von dem Gen für Cerebelläre Abiotrophie sein, entfällt die Verpflichtung der Untersuchung. 

Test-Ergebnisse
Die der FN vorliegenden Test-Ergebnisse sind auf dieser Internetseite unter den Anlagen veröffentlicht. Die Informationen sind von den Zuchtverbänden an die FN übermittelt worden. Falls dazu Fragen sind, dann bitte bei dem zuständigen Zuchtverband nachfragen.

Das Fohlen-Immundefekt-Syndrom (FIS) schwächt das Immunsystem und führt zu Blutarmut und frühem Tod. Die Symptome sind Diarrhoe, Husten, Probleme beim Saugen und Blutarmut (Anämie). Im Alter von drei bis sechs Wochen, wenn das Saugen nachlässt, verschwinden die im Kolostrum vorhandenen Antikörper aus dem Organismus des Fohlens und Infektionen treten auf. Gravierende Blutarmut führt zu natürlichem Tod oder Euthanasie.

Erbgang
Das Fohlen-Immundefekt-Syndrom wird autosomal rezessiv vererbt. Bei diesem Vererbungsmodus kann die Erbanlage für die Erkrankung „versteckt“ von gesunden Trägertieren (Anlageträger) an die Nachkommen weitergegeben werden.

Das Testverfahren soll dem Züchter ermöglichen, die Anpaarung zweier Anlageträger zu vermeiden und damit das 25%ige Risiko der Erzeugung von Merkmalsträgern (erkrankte Tiere) auszuschließen.

Informationen zu den Test-Ergebnissen
N/N: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd anlagefrei. Das Pferd besitzt keine mit dem entsprechenden Genombereich assoziierte Marker.
N/FIS: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd ein Anlageträger (1 Kopie des
entsprechenden Allels). Das Pferd weist mit dem entsprechenden Allel assoziierte Marker auf, wird als phänotypisch normal und als Träger des entsprechenden Allels betrachtet. Bei Anpaarungen mit anlagefreien Paarungspartnern treten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine entsprechenden Merkmalsträger auf. Die auslösende Mutation wird zu fünfzig Prozent an die Nachkommen weitergegeben.
FIS/FIS: Merkmalsträger (2 Kopien des entsprechenden Allels). Das Pferd lebt nicht lange genug, um sich fortzupflanzen.

Bestimmungen im Zuchtprogramm
Dales Pony
Seit dem Zuchtjahr 2019 werden alle Hengste, die in Hengstbuch I oder Hengstbuch II eingetragen sind oder eingetragen werden, auf Fohlen-Immundefekt-Syndrom (FIS) mit Hilfe des Gentests untersucht. Der jeweilige Zuchtverband wird das Ergebnis des Gentests in der Tierzuchtbescheinigung und in der Datenbank dokumentieren. Die Ergebnisse werden auf der Website der FN veröffentlicht.

Test-Ergebnisse
Die der FN vorliegenden Test-Ergebnisse sind auf dieser Internetseite unter den Anlagen veröffentlicht. Die Informationen sind von den Zuchtverbänden an die FN übermittelt worden. Falls dazu Fragen sind, dann bitte bei dem zuständigen Zuchtverband nachfragen.

Bei der Hoof Wall Separation Disease (HWSD) handelt es sich um eine erblich bedingte Erkrankung der Hufe, die nicht heilbar ist. Die Erkrankung tritt in unterschiedlicher Ausprägung auf, die von geringen Beeinträchtigungen bis hin zum „nicht laufen können“ (und damit nicht lebensfähig sein) reicht. Bei den meisten Tieren tritt bereits wenige Wochen nach der Geburt an allen vier Hufen ein Wegbrechen der nicht tragfähigen äußeren Hufwand auf, so dass die Ponys fast ausschließlich auf der Hufsohle laufen müssen. Während auf hartem, felsigem Untergrund das Problem sehr schnell zu erkennen ist, kann weicher, feuchter Untergrund dazu führen, dass das Problem zu¬nächst unerkannt bleibt. Der Schweregrad der Krankheit variiert stark, sodass es in schweren Fällen bis zur Euthanasie kommen kann.

Erbgang
Die Hoof Wall Separation Disease wird autosomal rezessiv vererbt. Bei diesem Vererbungsmodus kann die Erbanlage für die Erkrankung „versteckt“ von gesunden Trägertieren (Anlageträger) an die Nachkommen weitergegeben werden.

Das Testverfahren soll dem Züchter ermöglichen, die Anpaarung zweier Anlageträger zu vermeiden und damit das 25%ige Risiko der Erzeugung von Merkmalsträgern (erkrankte Tiere) auszuschließen.

Informationen zu den Test-Ergebnissen
N/N: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd anlagefrei. Das Pferd besitzt keine mit dem entsprechenden Genombereich assoziierte Marker.
N/HWSD: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd ein Anlageträger (1 Kopie des entsprechenden Allels). Das Pferd weist mit dem entsprechenden Allel assoziierte Marker auf, wird als phänotypisch normal und als Träger des entsprechenden Allels betrachtet. Bei Anpaarungen mit anlagefreien Paarungspartnern treten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine entsprechenden Merkmalsträger auf. Die auslösende Mutation wird zu fünfzig Prozent an die Nachkommen weitergegeben.
HWSD/HWSD: Merkmalsträger (2 Kopien des entsprechenden Allels). Das Pferd hat zwei
Genmutationen und zeigt die Symptome in unterschiedlicher Ausprägung.

Bestimmungen im Zuchtprogramm
Connemara Pony
Seit dem Fohlenjahrgang 2018 werden alle registrierten Fohlen, deren Eltern nicht beide N/N sind, auf Hoof Wall Separation Disease (HWSD) mit Hilfe des Gentests untersucht. Der jeweilige Zuchtverband wird das Ergebnis des Gentests in der Tierzuchtbescheinigung und in der Datenbank dokumentieren. Die Ergebnisse werden auf der Website der FN veröffentlicht. Das Ergebnis hat keinen Einfluss auf die Eintragung der Ponys. Für die Eintragung in das Hengstbuch I oder II bzw. Stutbuch I oder II müssen die Fohlenjahrgänge der Jahre 2016 und 2017, deren Eltern nicht beide N/N sind, ebenfalls getestet werden.

Test-Ergebnisse
Die der FN vorliegenden Test-Ergebnisse sind auf dieser Internetseite unter Downloads veröffentlicht. Die Informationen sind von den Zuchtverbänden an die FN übermittelt worden. Falls dazu Fragen sind, dann bitte bei dem zuständigen Zuchtverband nachfragen.

Die erbliche Myotonie ist eine Erkrankung der Skelettmuskulatur. Sie wird verursacht von einer Mutation im CLCN1 Gen, die für die Funktion der Chlorid-Kanäle im Muskel verantwortlich ist. Die ersten Symptome der Krankheit treten bereits im Alter von wenigen Wochen auf. Die Fohlen haben einen steifen, staksigen Gang, liegen viel und haben nach längerer Liegezeit erhebliche Schwierigkeiten wieder auf die Beine zu kommen. Es ist meist nicht möglich die Hufe einzeln anzuheben, die Fohlen verlieren sehr schnell das Gleichgewicht. Aufgrund der Myotonie kann auch der Augapfel weit in die Augenhöhle zurückgezogen sein.

Erbgang
Die Myotonie wird autosomal rezessiv vererbt. Bei diesem Vererbungsmodus kann die Erbanlage für die Erkrankung „versteckt“ von gesunden Trägertieren (Anlageträger) an die Nachkommen weitergegeben werden.

Das Testverfahren soll dem Züchter ermöglichen, die Anpaarung zweier Anlageträger zu vermeiden und damit das 25-prozentige Risiko der Erzeugung von Merkmalsträgern (erkrankte Tiere) auszuschließen.

Informationen zu den Test-Ergebnissen
N/N: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd anlagefrei. Das Pferd besitzt keine mit dem entsprechenden Genombereich assoziierte Marker.
N/Myo: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd ein Anlageträger (1 Kopie des
entsprechenden Allels).
Das Pferd weist mit dem entsprechenden Allel assoziierte Marker auf, wird als phänotypisch normal und als Träger des entsprechenden Allels betrachtet. Bei Anpaarungen mit anlagefreien Paarungspartnern treten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine entsprechenden Merkmalsträger auf. Die auslösende Mutation wird zu fünfzig Prozent an die Nachkommen weitergegeben.
Myo/Myo: Merkmalsträger (2 Kopien des entsprechenden Allels). Das Pferd wird die
auslösende Mutation zu hundert Prozent an die Nachkommen weitergeben.

Bestimmungen im Zuchtprogramm
New Forest Pony
Seit 2013 dürfen Hengste nur dann in das Hengstbuch I oder II eingetragen werden, wenn sie frei vom dem Gen für Myotonie (A/A) sind. Das Ergebnis wird in der Datenbank und in der Zuchtbescheinigung vermerkt sowie auf der Internetseite des jeweiligen Zuchtverbandes veröffentlicht. Alle aktiv eingetragenen Hengste werden im Hinblick auf das Vorhandensein des Gens für Myotonie untersucht und das Ergebnis wird in der Datenbank und in der Zuchtbescheinigung vermerkt sowie auf der Internetseite des jeweiligen Zuchtverbandes veröffentlicht. Das Ergebnis hat keinen Einfluss auf den Eintragungsstatus.

Seit 2013 müssen alle neu einzutragenden Stuten untersucht werden, wenn sie aus Trägerlinien stammen bzw. bei denen der Verdacht besteht, dass sie Träger sind (Kantje's Ronaldo-Blut im Pedigree). Der Myotonie-Status wird im Pass vermerkt. Alle aktiv eingetragenen Stuten sollten untersucht werden, wenn sie aus Trägerlinien stammen bzw. bei denen der Verdacht besteht, dass sie Träger sind (Kantje's Ronaldo-Blut im Pedigree). Der Myotonie-Status wird im Pass vermerkt.

Sollten beide Elterntiere nachweislich frei von dem Gen für Myotonie (A/A) sein entfällt die Verpflichtung der Untersuchung.

Deutsches Reitpony und Kleines Deutsches Reitpferd
Hengste und Stuten der Rassen New Forest Pony, Deutsches Reitpony und Kleines Deutsches Reitpferd, bei denen der Verdacht besteht, dass sie Träger sind (Kantje’s Ronaldo-Blut im Pedigree), dürfen nur dann in das Hengstbuch I, Hengstbuch II bzw. Stutbuch I, Stutbuch II eingetragen werden, wenn sie auf das Gen für Myotonie untersucht sind. Das Ergebnis wird in der Datenbank und in der Tierzuchtbescheinigung vermerkt sowie auf der Website der FN veröffentlicht.

Alle bereits aktiv eingetragenen Hengste der Rasse New Forest Pony, Deutsches Reitpony und Kleines Deutsches Reitpferd müssen ab 2013 untersucht werden, wenn sie aus Trägerlinien stammen bzw. bei denen der Verdacht besteht, dass sie Träger sind (Kantje’s Ronaldo-Blut im Pedigree). Das Ergebnis wird in der Datenbank und in der Tierzuchtbescheinigung vermerkt sowie auf der auf der Website der FN veröffentlicht. Das Ergebnis hat keinen Einfluss auf den Eintragungsstatus.

Alle bereits aktiv eingetragenen Stuten der Rasse New Forest Pony, Deutsches Reitpony und Kleines Deutsches Reitpferd sollten untersucht werden, wenn sie aus Trägerlinien stammen bzw. bei denen der Verdacht besteht, dass sie Träger sind (Kantje's Ronaldo-Blut im Pedigree). Der Myotonie Status wird im Pass vermerkt. Das Ergebnis hat keinen Einfluss auf den Eintragungsstatus.

Sollte das auf eine Trägerlinie zurückgehende Elterntier nachweislich frei von dem Gen für Myotonie sein entfällt die Verpflichtung der Untersuchung.

Test-Ergebnisse
Die der FN vorliegenden Test-Ergebnisse sind auf dieser Internetseite unter den Anlagen veröffentlicht. Die Informationen sind von den Zuchtverbänden an die FN übermittelt worden. Falls dazu Fragen sind, dann bitte bei dem zuständigen Zuchtverband nachfragen.

PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie) ist eine Glykogen-Speicher-Krankheit. Gekennzeichnet ist die Erkrankung durch die Anhäufung anormaler Polysaccharide, wie auch durch die übermäßige Anhäufung normaler Zucker im Muskel. Die klinischen Symptome sind „kreuzverschlagähnlich“ und umfassen die gesamte Bandbreite von Bewegungsunlust, Muskeltremor, Muskelsteifheit, Schwitzen, wechselnde Lahmheiten, Ausstrecken der Hinterbeine bis hin zur Bewegungsunfähigkeit. Die Episoden beginnen meistens nach zehn bis zwanzig Minuten leichter Arbeit. Die Muskeln der v.a. betroffenen Hinterhand sind oft hart und schmerzen. Viele Pferde haben eine Vorgeschichte wiederholter Phasen von Muskelproblemen. Bei ausgeprägter Symptomatik kann es zur Myoglobinurie und evtl. daraus resultierenden Nierenproblemen kommen.

Da PSSM eine Störung im Kohlenhydrat-Stoffwechel ist, ist hier eine Zusammenstellung des Futters besonders von Bedeutung. Zudem ist für Pferde mit PSSM eine regelmäßige tägliche Bewegung wichtig. Bei gezielter Fütterung und einem entsprechendem Trainingsaufbau (natürlich nur in Rücksprache mit dem Tierarzt) sind Pferde mit PSSM auch reit- bzw. nutzbar.

Erbgang
Die Polysaccharid Speicher Myopathie wird autosomal-dominant vererbt. Die bedeutet, dass ein Tier bereits erkranken kann, wenn es eine Kopie des betroffenen Gens von Vater oder Mutter erhalten hat. Es können also entweder Vater- oder Muttertier das mutierte Gen tragen und damit selbst auch erkrankt sein.

Informationen zu den Test-Ergebnissen
N/N: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd anlagefrei. Das Pferd besitzt keine mit dem entsprechenden Genombereich assoziierte Marker. Es kann die Mutation nicht an seine Nachkommen weitergeben.
N/PSSM1: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd ein Anlageträger (1 Kopie des
entsprechenden Allels).
Das Pferd weist mit dem entsprechenden Allel assoziierte Marker auf, wird als phänotypisch normal und als Träger des entsprechenden Allels betrachtet. Die auslösende Mutation wird zu fünfzig Prozent an die Nachkommen weitergegeben.
PSSM1/PSSM1: Merkmalsträger (2 Kopien des entsprechenden Allels). Dieses Tier trägt
zwei Kopien des mutierten Gens und hat ein extrem hohes Risiko zu erkranken oder sehr früh zu sterben. Es gibt die Mutation zu hundert Prozent an seine Nachkommen weiter.

Bestimmungen im Zuchtprogramm
New Forest Pony
Seit dem Zuchtjahr 2019 werden alle Hengste, die in Hengstbuch I oder Hengstbuch II eingetragen sind oder eingetragen werden, auf Polysaccharid Speicher Myopathie (PSSM) Typ 1 mit Hilfe des Gentests untersucht. Der jeweilige Zuchtverband wird das Ergebnis des Gentests in der Tierzuchtbescheinigung und in der Datenbank dokumentieren. Die Ergebnisse werden auf der Website der FN veröffentlicht.

Rheinisch Deutsches Kaltblut
Seit dem Zuchtjahr 2021 werden alle Hengste, die in Hengstbuch I oder in Hengstbuch II eingetragen sind oder eingetragen werden, auf Polysaccarid Speicher Myopathie (PSSM) Typ 1 mit Hilfe des Gentests untersucht. Der jeweilige Zuchtverband wird das Ergebnis des Gentests in der Datenbank dokumentieren. Die Ergebnisse werden auf der Website der FN veröffentlicht. Das Ergebnis hat keinen Einfluss auf den Eintragungsstatus.

Süddeutsches Kaltblut
Seit dem Körjahrgang 2020 (Erstkörung) werden alle Hengste auf Polysaccarid Speicher Myopathie (PSSM) Typ 1 mit Hilfe des Gentests untersucht. Homozygote Anlageträger mit PSSM Typ 1 sind von einer Körung ausgeschlossen und werden in das Hengstbuch II eingetragen. Der jeweilige Zuchtverband wird das Ergebnis des Gentests in der Datenbank dokumentieren. Die Ergebnisse werden auf der Website des jeweiligen Zuchtverbandes oder der FN veröffentlicht.

Freiberger
Seit dem Zuchtjahr 2021 werden alle Hengste die in Hengstbuch I oder in Hengstbuch II eingetragen sind oder eingetragen werden, auf Polysaccarid Speicher Myopathie (PSSM) Typ 1 mit Hilfe des Gentests untersucht. Der jeweilige Zuchtverband wird das Ergebnis des Gentests in der Tierzuchtbescheinigung und in der Datenbank dokumentieren. Die Ergebnisse werden auf der Website der FN veröffentlicht.

Noriker
Ab dem Zuchtjahr 2022 werden alle Hengste, die in Hengstbuch I oder Hengstbuch II eingetragen sind oder eingetragen werden, auf Polysaccarid Speicher Myopathie (PSSM) Typ 1 mit Hilfe des Gentests untersucht. Der jeweilige Zuchtverband wird das Ergebnis des Gentests im Zuchtbuch dokumentieren. Die Ergebnisse werden auf der Website der FN veröffentlicht. Das Ergebnis hat bei bereits eingetragenen Hengsten keinen Einfluss auf die Eintragung. Neu einzutragenden Hengste, die Träger des schadhaften Gens sind, werden in den Anhang eingetragen.

Test-Ergebnisse
Die der FN vorliegenden Test-Ergebnisse sind auf dieser Internetseite unter den Anlagen veröffentlicht. Die Informationen sind von den Zuchtverbänden an die FN übermittelt worden. Falls dazu Fragen sind, dann bitte bei dem zuständigen Zuchtverband nachfragen.

Warmblood Fragile Foal Syndrome (WFFS) ist eine erbliche Bindegewebsschwäche, die sich bereits direkt nach der Geburt des Fohlens bemerkbar macht. Die Haut ist extrem brüchig und reißt schon bei leichten Berührungen. Neben zahlreichen Verletzungen und Wunden am ganzen Körper können auch das Zahnfleisch und die Schleimhäute betroffen sein. Die Gelenke sind überdehnbar, am deutlichsten ist dies bei den Fesselgelenken zu sehen. Betroffene Fohlen können daher nicht normal stehen. Aufgrund der schlechten Prognose werden Fohlen mit WFFS kurz nach der Geburt euthanasiert. Nicht alle Fohlen kommen nach der normalen Trächtigkeit zur Welt, auch Frühgeburten und Aborte aufgrund von WFFS sind bekannt.

Erbgang
Das Warmblood Fragile Foal Syndrom wird autosomal rezessiv vererbt. Bei diesem Vererbungsmodus kann die Erbanlage für die Erkrankung „versteckt“ von gesunden Trägertieren (Anlageträger) an die Nachkommen weitergegeben werden.

Das Testverfahren soll dem Züchter ermöglichen, die Anpaarung zweier Anlageträger zu vermeiden und damit das 25%ige Risiko der Erzeugung von Merkmalsträgern (erkrankte Tiere) auszuschließen.

Informationen zu den Test-Ergebnissen
N/N: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd anlagefrei. Das Pferd besitzt keine mit dem entsprechenden Genombereich assoziierte Marker.
N/WFFS: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd ein Anlageträger (1 Kopie des
entsprechenden Allels).
Das Pferd weist mit dem entsprechenden Allel assoziierte Marker auf, wird als phänotypisch normal und als Träger des entsprechenden Allels betrachtet. Bei Anpaarungen mit anlagefreien Paarungspartnern treten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine entsprechenden Merkmalsträger auf. Die auslösende Mutation wird zu fünfzig Prozent an die Nachkommen weitergegeben.
WFFS/WFFS: Merkmalsträger (2 Kopien des entsprechenden Allels). Das Fohlen lebt nicht lange genug, um sich fortzupflanzen.

Bestimmungen im Zuchtprogramm
Rahmenbestimmungen für die Populationen der deutschen Reitpferdezucht
Ab dem Zuchtjahr 2019 werden alle Hengste, die in Hengstbuch I oder Hengstbuch II eingetragen sind oder eingetragen werden, auf Warmblood Fragile Foal Syndrome (WFFS) mit Hilfe des Gen-tests untersucht. Der jeweilige Zuchtverband wird das Ergebnis des Gentests in der Tierzuchtbescheinigung und in der Datenbank dokumentieren. Die Ergebnisse werden auf der Website des jeweiligen Zuchtverbandes veröffentlicht. Das Ergebnis hat keinen Einfluss auf die Eintragung der Hengste.

Test-Ergebnisse
Die Ergebnisse werden auf der Website des jeweiligen Zuchtverbandes veröffentlicht.

Ihr Ansprechpartner

Dr. Teresa Dohms-Warnecke

Stellv. Geschäftsführerin

Tel: 02581/6362-157
Fax: 02581/6362-105

mkuypers@fn-dokr.de

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Stand: 31.01.2024