Deutsche Reiterliche Vereinigung

Haflinger

Blonde Recken aus den Tiroler Bergen

Die Vorläufer des heutigen Haflingers mussten sich als kleinwüchsiger Landschlag in den kargen Hochlagen der Tiroler Alpen behaupten. Erst vor 150 Jahren gibt es in der Literatur Hinweise zu diesem Gebirgspferd. Es wird beschrieben als kleines, leichtfüßiges Saumpferd der Alpentäler zwischen Sarn und Etsch in Südtirol, dessen Aufgabe es war, den Bauern als Trag- und Zugtier zu dienen. Seine Trittsicherheit und seine Balance selbst auf schwierigen Gebirgspfaden führte dazu, dass im vergangenen Jahrhundert durch Einkreuzung von orientalischen Hengsten eine Vergrößerung angestrebt wurde, um das Pferd zum vielseitigeren Gebrauch umzuwandeln, ohne auf die erwünschten Eigenschaften der Bergeignung zu verzichten. Das Hochplateau Hafling bei Meran gab diesem Pferd seinen Namen. Als Stammvater der Rasse gilt der Halborientale „Folie 14“, der um 1875 in Südtirol eingesetzt war und über seine Nachkommen die heutige Haflingerzucht nachhaltig beeinflusste.

Schon bald dehnte sich die Population über das gesamte österreichische und deutsche Alpengebiet aus, nicht zuletzt durch die spezielle Förderung durch die Gebirgstruppen, die den Haflinger neben Mulis als trittsichere Tragpferde zu schätzen wussten. Intensive Bemühungen zur Gewinnung neuer Märkte unterstützten die Vergrößerung der Zuchten, vor allem in der Bundesrepublik Deutschland. Neben Bayern und Baden-Württemberg waren es in Westdeutschland die Westfalen und die Nordhessen, die sich für die Haflinger-Zucht entschieden. Auch in Thüringen und Sachsen, später auch in der Gesamtregion der früheren DDR, wurde die Haflingerzucht staatlich gefördert.

Inzwischen eroberte sich dieses vielseitige Familienpferd nicht nur die gesamte Bundesrepublik Deutschland, sondern forciert von dem in Nordtirol agierenden Zuchtverband, auch eine weltweite Position.

Da sie sich durch Gutmütigkeit und gute Lern- und Leistungsbereitschaft sowie durch Robustheit gegenüber der Umwelt auszeichnen, wird der Haflinger als das typische Familien- und Freizeitpferd genutzt. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig: als Reit- oder Wagenpferd für Erwachsene und Kinder bis zu kleineren Turniereinsätzen im Dressur- oder Springsport reicht die Palette. Zunehmend finden sie auch Verwendung in Ferienbetrieben für Kinder oder als Therapiepferde. Neuerdings wurden sie auch für das Westernreiten entdeckt.

Für die Haflingerzucht in Deutschland gilt folgendes Zuchtziel

  • Rasse:Haflinger
  • Herkunft: Südtirol (Italien)
  • Größe: ca. 144 cm - 152 cm
  • Farben: Fuchs in den verschiedenen Abstufungen; helles Langhaar; Abzeichen an den Beinen und Stichelhaar unerwünscht
  • Gebäude:
    • Kopf: kurz, trocken; breite Stirn; leicht konkave Profillinie; Ganaschen genügend weit; großes, klares Auge
    • Hals: genügend langer Hals; leicht im Genick
    • Körper: Rechteckformat; gut ausgeprägter Widerrist; längsovale Rippung; lange, breite, gut bemuskelte, leicht abgezogene Kruppenpartie
    • Fundament: trocken, korrekt; harte, nicht zu flache Hufe
  • Bewegungsablauf: korrekte, raumgreifende Gänge mit gutem Schub aus der Hinterhand
  • Einsatzmöglichkeiten: Reiten und Fahren für Erwachsene und Kinder; auch zum Westernreiten geeignet

 

Ihr Ansprechpartner

Dr. Teresa Dohms-Warnecke

Stellv. Geschäftsführerin

Tel: 02581/6362-157
Fax: 02581/6362-105

mkuypers@fn-dokr.de

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