Deutsche Reiterliche Vereinigung
30.06.2023 | 21:30 Uhr | Uta Helkenberg

CHIO Aachen: Deutsches Vielseitigkeitsteam vor Gelände auf Platz zwei

Michael Jung bester Deutscher nach Dressur und Springen

Michael Jung und fischerChipmunk - Foto: Stefan Lafrentz

Michael Jung und fischerChipmunk bleiben im Aachener Stadion ohne Fehler. Foto (c): Stefan Lafrentz

Bevor es für die Vielseitigkeitsreiter beim CHIO Aachen samstags ins Soerser Gelände geht, steht für sie die Dressur und Springen auf dem Programm. Nach den ersten beiden Teilprüfungen rangiert die deutsche Mannschaft auf Platz zwei, ebenso wie Teamreiter Michael Jung (Horb) mit fischerChipmunk FRH in der Einzelwertung. Führend vor dem Geländeritt sind die Briten.

Für die deutsche Mannschaft starten neben Jung auch dessen „Gold“-Kollegen von der WM 2022, Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Viamant du Matz und Christoph Wahler (Bad Bevensen) mit Carjatan S. Komplettiert wird das deutsche Quartett durch Malin Hansen-Hotopp aus Gransebieth in Mecklenburg-Vorpommern mit Carlitos Quidditch K, Gewinnerin des CCI4*-L Blenheim im vergangenen Jahr. Sie ging als Erste der vier aufs Viereck und war als Einzige mit ihrem Ergebnis zufrieden. „Ich bin ganz begeistert. Weil ich die letzten Prüfungen nicht mehr so schön reiten konnte, wie letztes Jahr in Haras du Pin und Blenheim. Jetzt komme ich langsam wieder da hin, dass ich das genauso fühlen und reiten kann und das freut mich total“, sagte sie. Die drei Teamweltmeister mussten hingegen jeder kleine Fehler in der Aufgabe hinnehmen. „Man merkte, dass die Pferde noch nicht auf ihrem Höhepunkt sind, sondern in der Vorbereitungsphase auf die Europameisterschaften sind“, kommentierte Bundestrainer Peter Thomsen. „Platz drei nach Dressur – das geht normalerweise noch besser. Trotzdem ist erstmal alles auf Grün.“

Team Großbritannien führt
Im Springen rückte das deutsche Team das Bild mit drei Nullrunden wieder gerade. „Von den Mannschaftsreitern hatte Malin zwei unglückliche Fehler, aber die anderen sind super null geritten“, sagte Thomsen. Damit ergeben sich für Team Deutschland 89,1 Minuspunkte. Besser starten nur die Briten mit 80,8 Minuspunkten in die letzte Teilprüfung. Allerdings sind die Abstände nicht groß. Die Teams aus Neuseeland und den USA folgen mit 90,3 beziehungsweise 91, auf den Plätzen drei und vier. „Wir sind jetzt Zweiter. Aber die Punkte sind so dicht zusammen, dass morgen die Messe erst morgen nach dem letzten Starter im Gelände gelesen ist“, sagte Thomsen. Er sieht die größte Herausforderung im Gelände in der richtigen Einteilung der Geschwindigkeit. „Die technischen Aufgaben sind alle machbar, aber wenn es einer überzieht mit dem Tempo, ist auch schnell ein Fehler passiert.“

Michael Jung nur ein Zehntel von der Spitzenposition entfernt
Als bester Deutscher in der Einzelwertung rangiert Michael Jung mit fischerChipmunk FRH auf Platz zwei. Ein Fehler beim Übergang zum Trab und auf die Diagonale kostete bei einer ansonsten gelungen Dressur ein paar Pünktchen. Mit „Besser hier als bei der Euro“, sagte sein Vater und Coach Joachim Jung. 24,4 Minuspunkte lautete sein Ergebnis, dem er im Springen keine Punkte mehr hinzufügte und damit ein Zehntel hinter dem Briten Tom McEwen mit JL Dublin auf Platz zwei rangiert. Ein Abwurf warf seine Landsfrau Yasmin Ingham mit Banzai du Loir auf den vorerst dritten Platz zurück: 25,5 Minuspunkte. In der Dressur hatte die Weltmeisterin noch die Nase vorn gehabt.

Starke Leistung der deutschen Youngster
Über einen gelungenen Einstieg durften sich die beiden Youngster unter den deutschen Teilnehmern freuen. Libussa Lübbeke (22, Wingst) war die erste Starterin überhaupt und legte mit Caramia mit nur 29,5 Minuspunkten ein Topergebnis vor. „Ich bin rundum zufrieden. Das Einzige, was ich vielleicht noch etwas besser hätte machen können, war der erste Wechsel, den habe ich vielleicht  zu wenig ausgelöst und war ein bisschen spät“, sagte die Sportsoldatin nach ihrer Dressur. Ähnlich erging es dem wenige Monate jüngeren Calvin Böckmann mit Altair de la Cense, Mitglied der Warendorfer Perspektivgruppe, bei seiner Aachen-Premiere „Ich fand, wir hatten eine ganz gute Aufgabe, natürlich fällt einem noch das ein oder andere auf, was noch hätte besser sein sollen. Aber ich bin happy, wie es gelaufen ist und bin gespannt, wie es jetzt weiterläuft", sagte er 22-Jährige. Im Springen jedenfalls sehr gut: Beide blieben fehlerfrei und starten damit von Platz sechs beziehungsweise acht in die Geländeprüfung. „Libussa und Calvin haben das herausragend gemacht, sind tolle Dressuren geritten und haben das im Springen nochmal wiederholt. Das war schon eine starke Leistung“, so Peter Thomsen. fn-press/Hb

Stand: 30.06.2023