Deutsche Reiterliche Vereinigung

Voltigieren

Akrobatik zu Pferd

Sie bringen akrobatische Höchstleistungen auf dem galoppierenden Pferd, die anderen nicht mal am Boden gelingen: die Voltigierer. Voltigieren heißt, turnerisch-gymnastische Übungen auf dem Pferd auszuführen.

Die Voltigierer benötigen vielfältige konditionelle und koordinative Fähigkeiten. Gefordert sind vor allem Bewegungsgefühl, Gleichgewicht, Beweglichkeit und Schnellkraft. Zusammen mit einem geschulten Longenführer und einem korrekt ausgebildeten Pferd können sie eine erfolgreiche Einheit bilden. Der moderne Voltigiersport nahm seinen Ursprung Anfang der 50er Jahre. Im Jahr 1963 wurden die ersten Deutschen Meisterschaften ausgetragen, 1984 in Österreich die ersten Europameisterschaften und 1986 in der Schweiz die ersten Weltmeisterschaften.

Gruppen-, Einzel- und Doppelvoltigieren 

Es gibt nationale und internationale Prüfungen im Gruppen-, Einzel- und Doppelvoltigieren bis hin zu Europa- und Weltmeisterschaften. Im Einzelvoltigieren treten Damen und Herren getrennt voneinander an. Im Doppelvoltigieren oder auch Pas de Deux gehen immer zwei Voltigierer an den Start. Dabei kann es sich um ein zwei Damen, zwei Herren oder auch ein gemischtes Paar handeln. Eine Voltigiergruppe kann je nach Prüfungsform aus sechs oder aus acht Voltigierern bestehen. Im Wettkampf dürfen aber sich immer nur maximal drei Voltigierer gleichzeitig auf dem Pferd befinden. 

Pflicht, Kür und Technikprogramm

Die Gruppenprüfungen bestehen aus Pflicht und Kür, die Einzelprüfungen können auch noch zusätzlich ein Technikprogramm beinhalten. Das Doppelvoltigieren besteht je nach Altersklasse entweder aus einer reinen Kürprüfung oder einer Pflicht- und Kürprüfung. Zunächst werden die in der jeweiligen Leistungsklasse verlangten Pflichtübungen von allen Voltigierern gezeigt.

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Der Voltigierer läuft an der Longe entlang auf die Schulter des Pferdes zu, nimmt den Galopprhythmus des Pferdes auf und springt beidbeinig vom Boden ab. Dabei werden das äußere Bein und das Gesäß so hoch wie möglich nach oben über das Pferd geschwungen, das innere Bein zeigt senkrecht nach unten. Am höchsten Punkt sinkt das gestreckt äußere Bein entlang der Außenseite des Pferdes, der Voltigierer richtet sich auf und gleitet weich direkt hinter dem Gurt in den Grundsitz. Hierbei sitzt der Voltigierer mit aufgerichtetem Oberkörper, zurückgenommenen Schultern und Blick geradeaus im tiefsten Punkt des Pferderückens und geht geschmeidig in die Galoppbewegung ein. Die Beine liegen am Pferd an, die Fußspitzen sind nach unten gestreckt. Im Grundsitz werden beide Arme in Augenhöhe zur Seite ausgestreckt.

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Aus dem Vorwärtssitz kniet der Voltigierer mit beiden Unterschenkeln gleichzeitig auf dem Pferd und nimmt die Bankposition ein. Die Unterschenkel liegen links beziehungsweise rechts neben der Wirbelsäule des Pferdes. Dann streckt er sein äußeres Bein und seinen inneren Arm gleichzeitig aus, wobei von der Finger- bis zu den Fußspitzen eine gleichmäßig gebogene Linie entstehen soll.

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Bei der Mühle dreht sich der Voltigierer im aufrechten Sitz in vier Vierteldrehungen einmal um die eigene Achse. Die erste Phase führt vom Vorwärtssitz zum Innenquersitz, indem das äußere Bein gestreckt und in einem hohen Bogen über den Pferdehals geführt wird. Weiter geht es in den Rückwärtssitz und über den Außenquersitz zurück zur Ausgangsposition.

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Bei der Schere dreht sich der Voltigierer mit einer Scherbewegung der Beine direkt vom Vorwärts- in den Rückwärtssitz und zurück. In Teil 1 holt der Voltigierer mit beiden Beinen schnell und kräftig Schwung und schwingt sich mit gestreckter Hüfte und gespanntem Körper nach oben. Kurz vor Erreichen des höchsten Punktes wird mit der Scherbewegung begonnen, also das innere Bein nach außen und das äußere Bein nach innen geführt. Danach gleitet er mit gestreckten Beinen in den Rückwärtssitz. Hier hält sich der Voltigierer hinter seinem Rücken an den Griffen fest. Zur Rückwärtsschere drückt er sich mit Schwung nach oben in den Winkelstütz und beginnt kurz vor Erreichen des höchsten Punktes mit der Scherbewegung.

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Von der Bankposition geht es über den Hockstand zum Stehen. Sobald er sein Gewicht auf beide Füße verlagert hat, lässt der Voltigierer die Griffe los, richtet sich zum aufrechten Stehen auf und hält die Arme seitwärts ausgetreckt. Verlangt werden mindestens vier Galoppsprünge in sicher ausbalancierter Haltung, mit erhobenem Kopf, Blick geradeaus und aufrechtem Oberkörper.

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Die Flanke führt vom Vorwärtssitz in den Innseitsitz (Teil 1) oder nach außen auf den Boden neben dem Pferd (Teil 2). Die Flanke beginnt ähnlich wie die Schere. Am höchsten Punkt des Aufwärtsschwungs wird die Hüfte gebeugt. Die geschlossenen Beine werden wegestreckt nach unten geführt, so dass der Voltigierer in einen aufrechten Innensitz gleitet. Indem das vordere Bein in einem Bogen über den Pferdehals geführt wird, landet er wieder im aufrechten Vorwärtssitz. In Teil 2 der Flanke wird die Hüfte nicht gebeugt, vielmehr werden die Beine während des Aufwärtsschwungs gestreckt und geschlossen. Der Voltigierer streckt die Arme durch, drückt sich gleichzeitig von beiden Griffen nach außen ab und landet federnd an der Außenseite des Pferdes.

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Voltigieren als Spitzensport

Wer Mitglied im Kader ist, wie die Bundestrainer heißen und Informationen zu Internationalen Voltigierturnieren, gibt es in dieser Rubrik. 

Voltigieren für Anfänger

Wer in den Voltigiersport einsteigen möchte, findet unter Voltigieren lernen wichtige Tipps für den Einstieg in die Disziplin. 

Ihr Ansprechpartner

Karin Terharen

Koordinatorin Nachwuchsleistungssport und Spitzensport Voltigieren

Tel: 02581/6362-122
Fax: 02581/6362-7122

kterharen@fn-dokr.de

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