Deutsche Reiterliche Vereinigung

Connemara Pony

Die vielseitige Ponyrasse mit dem gewissen Etwas

In der vom Westwind und durch Wasserläufe geprägten Landschaft Connaught im Nordwesten der Republik Irland befindet sich die Heimat des irischen Ponys, dem Connemara. Wie alle Ponyrassen sind sie geprägt von karger Umwelt und harten Lebensbedingungen. Die Verwandtschaft mit den keltischen Ponys der britischen Inseln ist unverkennbar.

Die irischen Züchter waren experimentierfreudige Züchter. So wurden in der zurückliegenden Zeit Pferde anderer Rassen eingekreuzt, um die Eigenschaften der Rasse zu verbessern. Verbürgt ist der Einsatz andalusischer Hengste im 16. Jahrhundert nach dem Untergang der spanischen Armada, deren Schiffe zum Teil in Nordwestirland strandeten und ihre Fracht, darunter spanische Soldatenpferde, in Irland zurückließen. In späterer Zeit importierten irische Pferdehändler Andalusier und Araber, um die heimische Pferdezucht zu veredeln. In den 40er Jahren wurden Kreuzungsversuche mit dem Irish Draught Horse unternommen, allerdings mit wenig durchschlagendem Erfolg.

Das Connemara Pony war seit jeher mit den Geschicken der armen Landbevölkerung eng verbunden, dienten sie doch vor allem vor dem Wagen als Arbeitsponys, die u.a. im Straßenbau eingesetzt wurden. Die positive Einstellung zur Arbeit, gepaart mit Trittsicherheit und Geschicklichkeit, war ein wesentlicher Überlebensfaktor für Pony und Mensch.

Die etwa 140 bis 150 cm großen Ponys boten sich bald außerhalb der Landwirtschaft für die verschiedensten Zwecke an. Sie wurden, neben der Reinzucht, eine ideale Basis für die Zucht kleiner Hunter. Bis heute werden  Kreuzungen mit englischen Vollblütern unternommen, um Springtalente zu erzeugen. Kreuzungen mit Vollblütern brachten weltbekannte Springpferde, wie „Dundrum“, „Stroller“ und „Milton“.

Bereits 1900 urteilte der schottische Wissenschaftler Ewart über die Connemaras: „Sie sind fähig, da zu überleben, wo alle außer den wilden Ponys sterben würden, und sie sind widerstandsfähig und stark wie Maulesel. Die Ponys der Connemara sind sehr fruchtbar und frei von Erbfehlern, und es wäre ein nationaler Verlust, würde man sie nicht weiterzüchten.“

1923 wurde die „Connemara Pony Breeders Society“ gegründet, die 1926 ihr erstes Stutbuch herausgab. 1964 wurde das Stutbuch geschlossen, so dass die im kleinen Umfang durchgeführten Kreuzungsversuche mit anderen Rassen damit ihren Abschluss fanden und nur noch Ponys mit bereits registrierten Eltern eingetragen wurden.

Die gute sportliche Veranlagung hat dazu geführt, dass Connemara Ponys weltweit gezüchtet werden: im europäischen Ponysport sind sie eine feste Größe, machten doch die reingezogenen Connemara Ponys bei den Pony Europameisterschaften im Jahr 2011 rund zehn Prozent der Teilnehmer aus, wobei der Schwerpunkt vor allem im Springen und in der Vielseitigkeit liegt. Heute werden die Connemara Ponys, außer in den klassischen Reitdisziplinen, im Westernreiten, vor dem Wagen und in der Freizeitreiterei durch Erwachsene genutzt.

In Deutschland ist diese Reitponyrasse etwa seit 1965 heimisch. Die Züchter sind über die gesamte Bundesrepublik Deutschland verteilt mit Stammzuchten, die seit über 40 Jahren diese leistungsfähige und vielseitig talentierte Rasse züchten.

Für die Zucht des Connemara Ponys in Deutschland gilt folgendes Zuchtziel:

  • Rasse: Connemara Pony
  • Herkunft: Irland
  • Größe: 128 cm - 148 cm bei Eintragung
  • Farben: Schimmel, Falben in allen Variationen, Braune, Rappen, gelegentlich auch nicht aufhellende Schimmel (sogenannte Roans), Füchse und Palominos, dunkeläugige Isabellen, keine Schecken
  • Gebäude:
    • Kopf: gut geformter Ponykopf mittlerer Länge und guter Weite zwischen den großen, freundlichen Augen. Ponyohren; kräftige Kiefer- und Backenknochen bei guter Ganaschenfreiheit
    • Körper: Halsung mit guter Länge, zum Kopf hin verjüngt und nicht zu tief angesetzt, kein übermäßiger Kamm; große schräge Schulter, ausgeprägter Widerrist; Körper im Rechteckformat bei guter Tiefe und Rippung, geschwungene Oberlinie, kräftige Rückenpartie und Verbindung, gut bemuskelte Hinterhand mit langer, leicht geneigter Kruppe
    • Fundament: kräftig, korrekt; langer Unterarm bzw. Unterschenkel, gute Ellenbogenfreiheit, kurze Röhren (18-21 cm Umfang), tief sitzende, gut ausgeprägte Gelenke, mittellange Fesseln, harte, gut geformte Hufe
  • Bewegungsablauf: guter Raumgriff und Takt; ohne übermäßige Knieaktion, schwungvoller Trab, gutes Galoppiervermögen
  • Einsatzmöglichkeiten: vielseitiges Pony für Jugendliche und Erwachsene in allen Sparten des Reit- und Fahrsports; sehr sicheres Geländepferd mit besonders guter Veranlagung für den Jagd- und Vielseitigkeitssport
  • Besondere Merkmale: gutes Temperament; Härte, Ausdauer, Intelligenz, Gesundheit, Trittsicherheit, gute Springveranlagung

 

Ihr Ansprechpartner

Dr. Teresa Dohms-Warnecke

Stellv. Geschäftsführerin

Tel: 02581/6362-157
Fax: 02581/6362-105

mkuypers@fn-dokr.de

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