Deutsche Reiterliche Vereinigung
22.07.2017 | 20:00 Uhr | Eva Borg

Aachen: Vierspännerfahrer Sandmann gewinnt Gelände

Deutsche Fahrer auf Platz zwei in der Nationenpreis-Wertung

Aachen (fn-press). Christoph Sandmann hat die Geländeprüfung in der Aachener Soers gewonnen. Der Speditionskaufmann aus Lähden im Emsland fand den schnellsten Weg durch die acht Hindernisse. In der Teamwertung haben sich die deutschen Fahrer durch ihre starken Geländeauftritt von Platz fünf nach der Dressur auf Platz zwei in der Nationenpreis-Wertung verbessert. Wer den Nationenpreis gewinnt, steht erst nach dem Kegelfahren am morgigen Sonntag fest.

Unter dem Jubel und den Anfeuerungsrufen von tausenden von Zuschauern im Aachener Gelände fuhr Christoph Sandmann rasante Zeiten – in Hindernis sechs und sieben lieferte er sogar die Bestzeiten. Lediglich im letzten Hindernis, einem Wasserkomplex, musste er eine Volte fahren, die so nicht geplant war. Am Ende kam er auf 111,34 Strafpunkte. „Mein linkes Vorderpferd Wierd wollte da nicht ganz so wie ich, er hatte da seinen eigenen Kopf“, erklärte er und schätzte, dass ihn das rund fünf Sekunden gekostet haben wird. „Das Gelände war sehr kräftezerrend für die Pferde, es ging viel auf und ab, besonders die Wegstrecke schon vor den Hindernissen“, so Sandmann zu den Bedingungen in Aachen.

„Das Gelände war sehr anspruchsvoll wie immer in Aachen und dass Christoph hier gewinnt, ist wirklich toll. Er ist in Riesenbeck schon top gefahren, er hat mit den vier Pferden so sein optimales Gelände-Gespann gefunden“, freute sich Bundestrainer Karl-Heinz Geiger (Rechtmehring). Bei der Deutschen Meisterschaft in Riesenbeck, die im Rahmen eines internationalen Turniers stattfand, hatte er ebenfalls die Geländeprüfung gewinnen können. Sandmann musste allerdings in Aachen zittern, ob es für den Sieg reicht. Denn am Ende kamen noch starke Geländefahrer – unter anderem auch Weltmeister Boyd Exell aus Australien, der im vergangenen Jahr nicht nur die Geländeprüfung in Aachen, sondern auch alle anderen Fahrprüfungen gewonnen hatte. Aber Exell fuhr zwar auch zwei Bestzeiten, hatte aber Probleme in Hindernis eins und acht und platzierte sich am Ende auf Rang vier (114,71). Die Einzelwertung führt er nach seinem überlegenen Dressursieg aber immer noch mit 152,70 Punkten vor dem Niederländer Ijsbrand Chardon (162,48) und dem Belgier Edouard Simonet (164,41) an. Christoph Sandmann hat sich von Platz neun nach der Dressur auf Platz fünf verbessert (165,26).

Auch für Georg von Stein (Modautal), der wie Christoph Sandmann für das deutsche Team startet, lief es im Gelände gut. Er beendete die Prüfung auf Platz acht (118,85). In der Einzelwertung verbesserte er sich von Platz 13 auf Rang sieben (176,25). Für Michael Brauchle, der dritte deutscher Mannschaftsfahrer, der schon mehrmals die Geländeprüfung in Aachen gewonnen hat, lief es nicht optimal. „Die Vorderpferde wollten nicht so ziehen wie sonst“, erklärte er. Er landete mit 129,69 Punkten auf Platz 13. Er lieferte für die Mannschaft das Streichergebnis, in der Einzelwertung bleibt er auf seinem 17. Rang, den er nach der Dressur schon hatte. Die beiden deutschen Einzelfahrer Mareike Harm (Negernbötel) und Rainer Duen (Minden) beendeten das Gelände auf den Plätzen 16 und 19. In der Einzelwertung belegen sie Rang zwölf und 20. 

Durch die guten Ergebnisse von Christoph Sandmann und Georg von Stein konnte sich das deutsche Team von Platz fünf nach der Dressur auf Platz zwei mit 341,51 Punkten verbessern. Es führen nach wie vor die Niederländer mit 326,51 Punkten. Auf Platz drei ist zur Zeit das Team aus Belgien (347, 53). Wer den Nationenpreis gewinnt, entscheidet sich morgen nach dem Kegelfahren. Auf den Plätzen zwei bis sechs der Einzelwertung liegen die Fahrer allerdings nur wenige Punkte auseinander, so dass das morgige Kegelfahren noch einiges durch einander würfeln kann.

Stand: 22.07.2017